Eltern sorgen sich
Fehlende Kita-Plätze: Das planen Waldkraiburgs Stadträte
In Waldkraiburg klaffen das Angebot und der Bedarf an Plätzen für die Kinderbetreuung weit auseinander. Grund ist der anhaltende Zuzug. Was jetzt passieren soll.
Waldkraiburg – „Wir wollen die Warteliste so schnell wie möglich in den Griff bekommen“, betonte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) auf der jüngsten Stadtratssitzung. Daher empfahl er, die Planungen für eine temporäre Kindertagesstätte am Adalbert-Stifter-Weg weiter zu verfolgen – auch wenn sich in den ehemaligen Schulungsräumen des BFZ Peters eine neue Lösung ergeben könnte.
Bedarf wächst schneller als Angebot
Waldkraiburg leidet bei der Kinderbetreuung seit Jahren unter einem Missverhältnis zwischen Bedarf und Angebot, weil der Zuwachs nicht planbar ist und nicht abreißt. So stimmte der Haupt- und Finanzausschuss zum Beispiel im Mai vergangenen Jahres einem Zuschussantrag für den Umbau in der Kita Käthe-Luther zu, und neben der Christopherus-Kita wird eine weitere Einrichtung mit vier Gruppen geplant. Im gleichen Zeitraum wuchs bei der Stadt die Warteliste von 56 Kindern im Juni auf derzeit über 100 Kinder an. Hinzu kommt: Darunter könnten auch Kinder sein, die einen erhöhten Förderbedarf haben. Das würde bedeuten, dass noch mehr Plätze benötigt werden. „Wir werden in nächsten Jahren einen weiteren Zuwachs haben“, unterstrich Richard Fischer (SPD) in der Stadtratssitzung. Und so überlegen die Stadt und die Politik seit Langem, wie das Problem gelöst werden kann.
Lösungsweg 1: Temporäre Kindertagesstätte in Containern
Eine Idee ist es, auf dem städtischen Grundstück am Adalbert-Stifter-Weg mit Containern eine temporäre Kindertagesstätte für zwei Krippen- und vier Kindergartengruppen zu errichten. Diese Lösung soll im Idealfall bis zum September stehen. Dann beginnt das neue Betreuungsjahr.
Stadtrat Wolfgang Hintereder (UWG) war zunächst skeptisch. Die Container am Kalander seien ja qualitativ nicht gut gewesen. Er regte daher an, eine Holzbauweise zu prüfen, die zudem nachhaltiger sei. Bürgermeister Pötzsch: „Diese Container werden hochwertiger sein und länger halten.“
Die Container für die Ausweichstätte am Kalander seien, so Pötzsch, eigentlich auch nur für zwei Jahre geplant gewesen. Tatsächlich seien sie dann vier Jahre genutzt worden. Im vergangenen Sommer hat der Hagel sie dann so schwer beschädigt, dass eine vollständige Reparatur nicht mehr möglich war.
Lösungsweg 2: Weitere Räume im BFZ Peters nutzen
Aus diesem Grund ist die städtische Kindertageseinrichtung am Kalander Mitte März in ehemalige Schulungsräume des BFZ Peters umgezogen. Hier haben insgesamt 86 Kinder, die in drei Krippen- und zwei Kindergartengruppen betreut werden, eine neue Heimat gefunden und sechs Kinder, die auf der Warteliste standen, bekamen einen Platz angeboten.
In diesem Zusammenhang hatte Bürgermeister Pötzsch für die Stadträte eine gute Nachricht: „Eventuell können wir beim Peters noch einen weiteren Stock bekommen.“ Dann könnte die Stadt hier ihr Betreuungsangebot deutlich ausweiten. „Das wäre auch deutlich günstiger“ als eine weitere Container-Lösung. Zu Letzterem wurden noch keine Angaben gemacht.
Stadträte halten sich Optionen offen
Die Gespräche zur Ausweitung beim BFZ würden laufen, so Pötzsch. Stadtrat Fischer regte an, mit dem Eigentümer zu reden, „ob wir hier nicht eine feste Einrichtung schaffen können.“
Und so entschlossen sich die Stadträte einstimmig, die Erweiterung der Kindertagesstätte im BFZ zu prüfen und gleichzeitig die Container-Lösung im Adalbert-Stifter-Weg bis zur Baugenehmigung auf jeden Fall weiter zu verfolgen, „um uns“, so Bürgermeister Pötzsch, „die Türen offen zu halten.“
