Waldkraiburger Abwasserentsorgung
Stadtwerke-Chef Herbert Lechner ist sich sicher: Warum das Plus in der Kasse noch kommt
Noch steht ein Minus unterm Strich beim Halbjahresbericht für den Eigenbetrieb der Abwasserentsorgung der Waldkraiburger Stadtwerke. Aber das Plus kommt noch. Wie, das war im Werkausschuss zu erfahren.
Waldkraiburg - Auf den ersten Blick fällt im Halbjahresbericht für Juli bis Dezember 2022 für den Eigenbetrieb der Abwasserentsorgung der Stadtwerke ein Minus von 20.204 Euro im Jahresüberschuss auf. Eine deutliche Abweichung vom Ansatz, der bei 301.732 Euro liegt. „Das ist eine Momentaufnahme, denn die Jahresabschluss-Buchungen fehlen noch“, sagt Geschäftsführer Herbert Lechner auf Nachfrage. Die Differenz hole man auf, ist er sicher, sodass der Eigenbetrieb der Stadtwerke am Schluss unter Berücksichtigung des ersten Halbjahres beim geplanten Plus von 257.000 Euro landen werde. Im Vergleich zum Jahr 2021 (320.353 Euro) wird der Jahresüberschuss aber weniger groß ausfallen.
Geringerer Aufwand nach Sanierung
Zu den einzelnen Posten: Bei den Umsatzerlösen schafft der Eigenbetrieb der Stadtwerke „eine Punktlandung“. Mit 2,94 Millionen Euro sind diese nur marginal höher als im 2. Halbjahr 2021. Beim Materialaufwand musste der Eigenbetrieb weniger tief in die Tasche greifen. Mit knapp 2,3 Millionen Euro bleibt man hinter dem Ansatz von 2,55 Millionen Euro zurück. Die geringeren Ausgaben führt Lechner auf die Sanierung des Faulbehälters und den damit verbundenen geringeren Aufwand zurück.
Mehr als im Vergleichszeitraum 2021 steht zwar am Ende bei den Aufwendungen für bezogene Leistungen, aber sie sind mit nur 439.240 Euro weniger als geplant (813,213 Euro). Bislang: „Beim Kanalunterhalt haben wir mehr saniert als 2021, aber es fehlen noch einzelne Rechnungen.“ Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegt der Eigenbetrieb im zweiten Halbjahr 2022 mit 458.303 Euro knapp 140.000 Euro über dem Vergleichszeitraum von 2021.
Der Eigenbetrieb der Abwasserentsorgung hat auch Sondervertragskunden. „Die Mengen gehen zurück“, erklärt Lechner beim Blick auf die Zahlen. Im zweiten Halbjahr lag die eingeleitete Menge bei 165.086 Kubikmetern, im zweiten Halbjahr 2022 waren es nur 150.816 Kubikmeter. Die Differenz von 2021 und 2022 entspricht einem Minus von 13.834 Kubikmetern (minus 8,4 Prozent). Doch den geringeren Mengen stehen größere Einnahmen gegenüber. Die Erlöse lagen im zweiten Halbjahr 2020 bei 561.344 Euro, im zweiten Halbjahr 2022 waren es 638.605 Euro. Die Differenz zwischen 2021 und 2022 entspricht einem Plus von 57.658 Euro oder einem Plus von knapp zehn Prozent. „Das liegt am Verschmutzungsgrad“, erklärt Lechner. Denn nicht nur die Menge entscheidet, sondern je stärker das Wasser verschmutzt ist, desto teurer ist die Abwasserentsorgung für Sondervertragskunden.
Weniger Niederschläge
Zurückgegangen sind auch die Durchflussmengen: Im zweiten Halbjahr 2021 waren es 1,46 Millionen Kubikmeter Wasser, im Vergleichszeitraum 2022 nur 1,38 Millionen Kubikmeter Wasser. Ein Minus von knapp fünf Prozent. „Diese Werte schwanken aufgrund der Niederschlagsmengen. Die Einleitungen bleiben nämlich relativ stabil.“ Die Durchflussmenge sei somit ein Indiz dafür, dass es im zweiten Halbjahr 2022 weniger Niederschläge gegeben hat.
Die Mitglieder des Werkausschusses stimmten einstimmig für den Halbjahresbericht 2022.