Jahresrechnung 2021 liegt vor
Stadt Waldkraiburg macht aus einem Minus ein Plus: Sind die Zahlen etwas geschönt?
Die Aussichten für das Haushaltsjahr 2021 waren ursprünglich nicht die Besten. Doch wie die Vorlage des Jahresabschlusses im Haupt- und Finanzausschuss zeigt, kam alles anders.
Waldkraiburg - Der städtische Jahresabschluss für das Jahr 2021 mit seiner Ergebnis-, Finanz- und Vermögensrechnung liegt der Stadt vor. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses erfuhren in der jüngsten Sitzung die Eckdaten aus dem Zahlenwerk.
Das Jahresergebnis liegt bei rund sechs Millionen Euro, die Bilanzsumme beläuft sich auf 101,4 Millionen Euro. Das ist im Vergleich zur Schlussbilanz 2020 ein Plus von rund 3,9 Millionen Euro. Das Eigenkapital beträgt 21,6 Millionen und entspricht damit einer Eigenkapitalquote von 21,33 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von knapp 5,5 Prozentpunkten. Gesunken ist die Fremdkapitalquote von 34,18 Prozent auf 31,68 Prozent.
Ein Plus statt eines erwarteten Minus
Bei den ordentlichen Erträgen hat die Stadt Waldkraiburg ihren Ansatz übererfüllt. Am Ende des Jahres liegt der Wert mit knapp 56 Millionen Euro rund sieben Millionen Euro über dem Ansatz. Bei den ordentlichen Aufwendungen geht es in die andere Richtung: Die Stadt bleibt hinter den erwarteten Ausgaben zurück, statt veranschlagter 51,2 Millionen Euro werden nur 49,6 Millionen Euro ausgegeben. Das wirkt sich auch auf das Ergebnis der laufenden Verwaltungstätigkeit aus. Statt eines erwarteten Minus von 2,3 Millionen Euro steht am Ende des Jahres ein Plus von 6,3 Millionen Euro. Das wirkt sich schließlich auch entsprechend auf das Jahresergebnis aus, das mit einem Plus von rund sechs Millionen Euro abschließt. Im Vergleich zum Ansatz ist das sogar eine Verbesserung in Höhe von rund 7,4 Millionen Euro.
Gründe hierfür sind unter anderem höhere Gewerbesteuererträge und geringere Sach- und Dienstleistungsaufwendungen. Auf der anderen Seite wurden Projekte in diesem Jahr nicht komplett abgerechnet. Das Sachanlagevermögen liegt bei 55,65 Millionen Euro, die Finanzanlagen bei 18,5 Millionen Euro. Liquide Mittel hat die Stadt über 11,7 Millionen Euro und die Verbindlichkeiten aus Krediten belaufen sich auf 12,38 Millionen Euro.
Trotz eines positiven Jahresabschlusses war CSU-Fraktionssprecher Anton Sterr nicht wirklich zufrieden. „Der Schluss ist etwas geschönt. Eine solide, sparsame Haushaltsführung - das super Ergebnis wäre nicht ohne die Förderungen zustande gekommen“, sagte er in Richtung Kämmerei. Das konnte Kämmerer Thomas Mühlbäck so nicht stehen lassen. Zwar habe die Stadt Förderungen bekommen, aber sie hatte auch höherer Einnahmen aus der Gewerbesteuer. „Es gab auch nicht getätigte Aufwendungen“, sagte Mühlbäck. Für Bürgermeister Robert Pötzsch die Chance „durchzuschnaufen“. „Kurz ja“, warf Stephanie Pollmann (CSU) ein.
Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte einstimmig für den Jahresabschluss 2021.