Wie geht es mit der Post weiter?
Gewerbe statt Pakete: Zerschlägt sich geplanter Zustellstützpunkt der Post in Waldkraiburg?
Die Deutsche Post sucht einen neuen Standort für den Zustellstützpunkt in Waldkraiburg. An der Kraiburger Straße hätte sich eine Option geboten. Passiert ist nichts. Jetzt gibt es andere Pläne für das Grundstück.
Waldkraiburg – Pakete und Briefe geben die Waldkraiburger längst nicht mehr bei der Post-Filiale am Berliner Platz ab. Seit bald neun Jahren hat das Postcenter geschlossen, geblieben ist allerdings der Zustellstützpunkt, von dem aus neben der Stadt auch mehrere Nachbargemeinden mit Post versorgt worden. Doch auch dafür sucht die Deutsche Post seit Jahren nach Ersatz.
„Gefühlt sechs bis sieben Anläufe“ habe die Post gemacht, alle hatten sich zerschlagen, darunter ein Grundstück an der Bayernbrücke. Im Sommer 2020 tat sich eine neue Option auf, wie ein Pressesprecher damals erklärte. Südlich des Aldi-Markts entlang der Staatsstraße 2091 sollte der neue Zustellstützpunkt entstehen. Im Gegensatz zum Grundstück an der Bayernbrücke konnte sich die Stadt einen Stützpunkt an dieser Stelle gut vorstellen, zumal es bislang schwer war, anderen Nutzungsformen zu finden.
Baumarkt scheiterte wie auch ein Vollsortimenter
Ein Baumarkt scheiterte an dieser Stelle genauso wie ein Supermarkt. Die Zeichen standen gut für einen DHL-Stützpunkt, das Grundstück wurde überplant – doch umgesetzt wurden die Pläne bis heute nicht. Das soll auch so bleiben, wie es sich im Stadtentwicklungsausschuss abzeichnete, der Grundstückseigentümer hat mittlerweile die Zusammenarbeit mit dem Investor beendet.
„Statt eines DHL-Zentrums soll dort ein zusätzliches Gewerbegebiet entstehen. Kleingewerbe und Büros, die sind dringend gesucht in Waldkraiburg“, erklärte Bauamtsleiter Carsten Schwunck. Dem Ausschuss lag in der Sitzung ein Bebauungskonzept vor. Über eine Stichstraße soll das geplante Gewerbegebiet von der Kraiburger Straße aus erschlossen werden, was auch gut „funktioniert“. „Das ist ein gutes Konzept, das fehlte bislang noch“, fuhr Schwunck fort. Das Areal sei wegen der beiden Staatsstraßen vorgeschädigt, ein Teil des Waldes soll dort aber erhalten bleiben.
Was sich dort genau ansiedeln könnte, das ist bislang nicht klar. „Beim Investor gibt es bislang eine Anfrage, aber noch keinen Zeithorizont“, erklärte Schwunck auf Nachfrage von Karl-Heinz Stocker (CSU). Was die Stadt aber ausschließt: Es soll keine Konkurrenz zum Einzelhandel in der Innenstadt geben. „Innerstädtisch relevantes“ hatte die Stadt zuvor auch schon auf einem benachbarten Grundstück ausgeschlossen.
Pläne für Zustellstützpunkt bleiben aktuell
Gegen die neuen Pläne zwischen Kraiburger Straße und der Staatsstraße 2091 hatte keiner etwas im Gremium auszusetzen. Aber was wird aus den Plänen für einen Zustellstützpunkt der Post? Das Gebäude am Berliner Platz hatte die Deutsche Post bereits 2008 an einen US-Investor verkauft, es war eine von vielen Immobilien deutschlandweit. Die Immobilie hatte die Post dann angemietet und sich die Nutzung des Objekts langfristig gesichert. Wie die Post damals auf Nachfrage mitteilte, ist der Mietvertrag unbefristet.
Die Post ist seit Jahren auf der Suche nach einem geeigneten Objekt und bleibt es weiterhin. „Die Pläne für einen Zustellstützpunkt in Waldkraiburg sind noch aktuell und wir sind diesbezüglich in Gesprächen“, erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wolle sich das Unternehmen dazu nicht näher äußern. Gespräche über den Standort an der Staatsstraße gebe es aber aktuell nicht.

