Feuer an Franz-Liszt-Schule
Brand an Waldkraiburger Mittelschule: Kreislauf-Kollaps, Panik-Attacke und ein Lob
Feueralarm an der Franz-Liszt-Mittelschule: Schüler und Lehrer mussten am Mittwochmorgen (26. Juni) unerwartet das Schulhaus verlassen. Das war die Ursache für den Brand - und das waren die Folgen.
Waldkraiburg – Laut schrillt der Feueralarm durchs Schulhaus. An diesem Morgen gegen 9 Uhr ist es kein Probealarm, sondern Ernst. Der Hausmeister hatte nur wenige Minuten zuvor Rauch im zweiten Stock entdeckt. Also alle schnell nach draußen, denn was genau in der Damen-Toilette passiert ist, war anfangs unklar.
„Es gab natürlich erst einmal bei allen ein großes Fragezeichen, als der Feueralarm losging“, erklärt Schulleiter Alexander Ruß. Die Evakuierung des Schulhauses hat „problemlos funktioniert“. Über die Fluchtwege gelangte eine Klasse nach der anderen auf den Pausenhof. „Dort wurde erst einmal durchgezählt“, sagt der Schulleiter zum weiteren Vorgehen. Danach hatten sich die Klassen auf dem Sportplatz hinter der Schule versammelt, während schon die Feuerwehr im Schulhaus zugange war.
Unterricht kann weitergehen
Knapp eine Stunde nach dem Feueralarm ist die Aufregung fast schon wieder vorbei. „Die Feuerwehr hat den Brand schnell gelöscht und die Messungen sind abgeschlossen.“ Damit ist schnell klar: Anders als nach dem Brand an der Diesel-Grundschule konnte der Unterricht an der Franz-Liszt-Mittelschule an diesem Morgen weitergehen. Die Messgeräte der Feuerwehr hatten keine erhöhten Werte festgestellt, sodass gegen 10.45 Uhr der Unterricht fortgesetzt werden konnte.
Was war passiert? „Eine Schülerin hatte einer Lehrerin gemeldet, dass es komisch riecht. Deshalb hat der Hausmeister im zweiten Stock nach dem Rechten geschaut“, erklärt Ruß. Dort hatte ein Abfalleimer in der Damen-Toilette zu brennen begonnen, Rauch sich ausgebreitet. „Der Schaden hält sich in Grenzen, keine Rußbildung.“
Die Evakuierung des Schulgebäudes verlief zwar ohne Zwischenfälle, dennoch entstand unter den Schülern aufgrund der anfänglichen Ungewissheit Unruhe. „Ein Schüler hatte einen Kreislaufzusammenbruch und wurde vom Rettungsdienst betreut“, erklärt Ruß. Dass es mit dem Feuer zusammenhängt, schließt er aus: „Der Schüler befand sich in der Aula, als das Feuer entdeckt wurde.“ Ein zweiter Schüler bekam eine Panikattacke und wurde von einer Lehrerin betreut.
Laut Polizei wurde auch eine Einsatzkraft der Feuerwehr aufgrund eines Kreislaufzusammenbruchs vom Rettungsdienst behandelt. „Keiner der anwesenden Schüler sowie Einsatzkräfte wurde durch den Brand beziehungsweise die starke Rauchentwicklung verletzt“, heißt es bei der Polizei.
Entwarnung für die Eltern
Entwarnung konnte der Schulleiter schnell bei den Eltern geben. In einer Mail hat er die Situation geschildert, dass niemand verletzt worden sei, sich die Schüler draußen befinden und der Unterricht später weitergehen könne. Reine Vorsichtsmaßnahme war es, die Klassen im zweiten Obergeschoss in andere Räume zu verlegen.
Ein genaueres Bild vom Brand in der Schule hatte sich ebenfalls Bürgermeister Robert Pötzsch verschafft. „Ich bin froh, dass nichts Größeres passiert ist.“
Ein „vorbildliches Verhalten“ bescheinigt Feuerwehr-Kommandant Andreas Englmeier den Lehrern der Mittelschule. „Als wir vor Ort waren, war das Gebäude bereits leer.“ Damit konnten sich die Aktiven der Feuerwehr voll und ganz auf ihre Lösch-Arbeiten konzentrieren. „Das Feuer war schnell gelöscht, wir haben dann die Räume gelüftet“, erklärt er zum weiteren Vorgehen. Ein Lob gibt es auch für den Hausmeister, der die Türen der Toiletten schloss. „Er hat gut gehandelt.“ Für die Feuerwehren aus Waldkraiburg, Pürten und St. Erasmus war damit der Einsatz schnell erledigt.
Die Polizeiinspektion Waldkraiburg ermittelt unter Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein gegen einen bislang noch unbekannten Täter wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung durch Brandlegung. Es kam zu einem Schaden in Höhe von rund zehn Euro an dem brennenden Mülleimer.