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Bis tief in die Nacht feierten Vertreter aus Politik und Wirtschaft beim Ball der Wirtschaft in Waldkraiburg. Dieser Unternehmer erhielt im Haus der Kultur einen Preis für sein Lebenswerk.
Waldkraiburg – Bereits zum elften Mal lud Landtagsabgeordneter Sascha Schnürer (CSU) zum Ball der Wirtschaft in Waldkraiburg ein. Tanzbegeisterte und Vertreter der lokalen Politik und Wirtschaft kamen in Abendgarderobe im Haus der Kultur zusammen. „Hier kann man sich einmal auf einer anderen Ebene begegnen”, sagte Organisator Schnürer gegenüber den OVB Heimatzeitungen.
Ball der Wirtschaft in Waldkraiburg am 11. Mai 2024
Für Stimmung sorgte die fünfköpfige Live-Band Sandhofen. Neben einer Schlager-Runde auf Deutsch gab sie Klassiker wie „Time of my Life” aus dem Film Dirty Dancing oder „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees zum Besten. Die Tanzfläche blieb den Abend über gut gefüllt. Ein Wermutstropfen: Einige Tische blieben am Ballabend unbesetzt, da sich krankheitsbedingt eine größere Anzahl von Gästen kurzfristig entschuldigte.
Entscheidung für Unternehmerpreis in diesem Jahr leicht gefallen
Den Höhepunkt des Abends bildete die Verleihung des Unternehmerpreises. Eine Auszeichnung, die Schnürer auslobt, um Gründer und verdiente Unternehmer aus der Region zu ehren. „Ein Unternehmen erfolgreich zu führen, auch in schlechten Zeiten zu investieren und Visionen zu haben, das ist eine besondere Leistung”, gab er einen ersten Hinweis auf den diesjährigen Preisträger.
Eine Jury der Mittelstandsunion entscheidet über die undotierte Auszeichnung. In diesem Jahr sei dies leicht gefallen: „Es war schnell klar, dass wir dieses außergewöhnliche Engagement mit einem Preis auszeichnen wollen, da gibt es einfach keinen Zweiten hier bei uns”, verrät Schnürer dem OVB im Gespräch.
Preisträger in der Region verwurzelt
Gegen zehn Uhr abends löste er die Spannung auf und bat Albert Kerbl, Inhaber der Albert Kerbl GmbH mit Firmenzentrale in Buchbach und Logistikzentrale in Ampfing nach vorne. Mit Ingrid Obermeier-Osl, Vizepräsidentin der IHK München und Oberbayern, hielt eine gute Freundin der Familie Kerbl die Laudatio, die selbst sagte: „Niemandem ist das Unternehmen wohl so bekannt wie mir.”
Preisträger Albert Kerbl wuchs in Buchbach als Sohn eines Landwirtes und Tanzgaststätteninhabers auf – und sei traditionell auch als dessen Nachfolger vorgesehen gewesen. Der Grundstein für die Firma Kerbl wurde gelegt, als Vater Isidor Kerbl ein Gerät zur Geburtshilfe für Kälber erwarb und damit regelmäßig in der Umgebung aushalf. Albert Kerbl erkannte das Potenzial, sicherte sich die Verkaufsrechte an dem Gerät und gründete schließlich 1984 die Albert Kerbl GmbH. Seitdem bietet das Unternehmen alles Erdenkliche Zubehör rund ums Tier an.
Familie bot den nötigen Rückhalt
„Durch seinen Verstand gepaart mit großem Fleiß gelang es ihm nicht nur, die Tanzgaststätte erfolgreich weiterzuführen, sondern gleichzeitig in Richtung Tier zu investieren”, so die Laudatorin. Damit habe er die Grundlage für ein Unternehmen gelegt, das sich enorm entwickelt habe: Mehr als 750 Mitarbeiter an Standorten in ganz Europa sind heute für den Betrieb tätig. Nachdem die Logistikzentrale in Ampfing bereits 2015 vergrößert wurde, folgt bis 2025 eine zusätzliche Erweiterung. „Dazu gehört nicht nur Mut zum Risiko, sondern auch ein super Team und eine Familie, die Rückhalt gibt”, führte Obermeier-Osl aus.
Freute sich über die Auszeichnung für sein Lebenswerk: Albert Kerbel, Inhaber der Albert Kerbel GmbH. Rechts neben ihm steht Laudatorin und gute Freundin Ingrid Obermeier-Osl, Vizepräsidentin der IHK München und Oberbayern.
Das griff auch Albert Kerbl auf, der sich angesichts der langen Laudatio gerührt zeigte. „Wenn meine Frau und Familie nicht hinter mir stehen würden, würde es vorne auch nicht gut laufen”, sagte der Geschäftsmann. Er machte keinen Hehl daraus, in der Vergangenheit zu wenig Zeit für seine Kinder gehabt zu haben. „Dafür entschuldige ich mich noch heute.”
„Zuhause ist für mich der Landkreis Mühldorf“
Nach der Auszeichnung als Bayerns Best 50 im Jahr 2021 und dem Bayerischen Mittelstandspreis 2021/2022 freut er sich besonders über den Preis in heimischer Atmosphäre, wie er dem OVB sagte. „Ich bin ein Mensch, der gerne zu Hause ist und zu Hause ist für mich der Landkreis Mühldorf.”
Das bestätigte Thomas Einwang (CSU), Bürgermeister von Buchbach: „Albert Kerbl weiß, wo er herkommt und steht zu seiner Region und Heimat.” Doch nicht nur die vertretenen Politiker gratulierten, der ganze Saal schloss sich mit Applaus und zum Teil Standing Ovations an.
Eine mitreißende Show kurz vor Mitternacht
Ebenfalls bejubelt wurde die TSC Tanztheater Gruppe „Varieté”, die kurz vor Mitternacht einen Ausschnitt ihrer kommenden Aufführung „Sodom und Gomorra” präsentierte. Ihre Geschichte spielt im beschaulichen Dorf Blütenbach, in dem im ehemaligen Wirtshaus ein Nachtclub eröffnet – was für mächtig Furore sorgt. In schnellen Wechseln zwischen Dirndl, Ganoven-Look in schwarz und aufreizend gekleideten Clubbesucherinnen legten sie eine mitreißende Show hin.
„Das war ein ganz schöner Abend mit toller Stimmung, der Preisträger war sehr überrascht. Nun bin ich rundum glücklich, aber kaputt”, sagte Organisator Schnürer dem OVB zu später Stunde.
