Jahreshauptversammlung im Haus der Kultur
75 Jahre VfL Waldkraiburg – Warum der Blick auf den Haushalt der Stadt die Vorfreude trübt
„Sport in der Stadt“ – unter dem Motto soll in den kommenden Wochen mit sportlichen Aktivitäten das 75-jährige Jubiläum des VfL Waldkraiburg gefeiert werden. Aber nicht nur darauf wurde bei der Jahreshauptversammlung im Haus der Kultur geschaut. Sorgen über die Haushaltslage blieben nicht aus.
Waldkraiburg – Der Vorsitzende des VfL Waldkraiburg, Kai Röpke, stimmte die Mitglieder und Besucher im Haus der Kultur in Waldkraiburg positiv auf die Jahreshauptversammlung ein: „Wir konnten den Verlust der Corona-Jahre voll kompensieren und liegen mit unserem Jugendanteil wieder deutlich über dem bayerischen Durchschnitt“.
Knapp die Hälfte der Mitglieder unter 18
Er ging von Zahlenbeispielen aus, wo von den 2272 Mitgliedern 47 Prozent unter 18 Jahre alt seien. Sie üben ihren Sport in 19 verschiedenen Abteilungen aus, zum Beispiel im Tennisclub, der im vergangenen Jahr sein 50-jähriges Bestehen feierte und in einem Festakt seine Dreifachhalle nach dem Spartengründer Leon Markowitz benannte.
Auch habe der Vereinsbus in den 12 Monaten 13.000 Kilometer zurückgelegt, und 1500 Exemplare „Spaß am Sport“ seien mit großteils positivem Feedback an alle VfL-Haushalte verschickt worden. „Mehr als 39-mal wurde die Geschäftsstelle für Spartenleitersitzungen genutzt und nicht in Zahlen zu fassen sind die ehrenamtlichen Stunden der Arbeitsgruppe der Übungsleiter und Betreuer zur Vorbereitung des Jubiläumsjahres“, beendete Röpke sein Zahlenspiel.
Mit Jugendevent ins Jubiläumsjahr
So startete als erster Event Anfang Mai die Jugendversammlung im Kino Cinewood, wo über 130 Kinder und jugendliche Sabine Kirr für weitere zwei Jahre als Jugendleiterin wählten und die Versammlung mit einem gemeinsamen Kinoerlebnis ausklingen ließen. Der Schwung „Raus aus der Pandemie“ wurde zwar durch den Ukraine Krieg jäh ausgebremst. Doch waren es Gott sei Dank, hauptsächlich „nur“ finanzielle Belastungen, die den Sportbetrieb etwas einschränkten.
So gab es Fußballturniere für die Kleinsten, Handballturniere an der Lisztschule, die Eisrevue in der Eissporthalle und die fantastischen Schwimmerjahrgangsmeisterschaften im „leider ehemaligen“ Waldbad. Sein erstes großes Dankeschön galt deshalb vor allem den Ehrenamtlichen, die mit ihrer Arbeit die Menschen in der Stadt sportlich, aber auch emotional kameradschaftlich und sozial bewegen konnten.
Unter dem Motto „Sport in der Stadt“
Nach dem Motto „Sport in der Stadt“ sollen sportliche Aktivitäten aus den Stadien und Hallen zu den Menschen gebracht werden, zum Beispiel beim Stadtfest. Nach dessen Absage stellte man zusammen mit der Stadt die Weichen, sodass sich am 17. Juni der Verein mit allen seinen Sparten auf dem Sartrouville-Platz mit viel Spaß am Sport präsentieren wird. Als weiterer Höhepunkt wird am 14. September im Haus der Kultur eine große VfL-Ausstellung eröffnet und am eigentlichen Geburtstag, dem 22. September, gibt es einen Festabend in dessen großem Saal.
Bei der Disco der Bayern 1-Band einen Tag später ist dann Feiern für alle angesagt. Sogar eine Jubiläumskollektion für alle Sparten wurde aufgelegt. Die Homepage hat man professionellen Händen anvertraut, was einige Sparten schon eifrig nutzen. Dies alles sei neben den Mitgliedsbeiträgen nur möglich mit Sponsoren, die dem Verein vielfach schon seit Jahren hilfreich zur Seite stehen, sodass zum Beispiel über den Kinder- und Jugendfonds im letzten Jahr 5000 Euro an die Sparten ausbezahlt werden konnten.
Unsichere Haushaltslage macht Sorgen
Besonders diesem Spenderengagement und dem von Stadt und Stadtwerken galt Kai Röpkes Dank. Schatzmeisterin Marianne Wydeau gab anschließend detailliert Auskunft über die 79.6471 Euro Ausgaben und 818.052 Euro Einnahmen. Doch auch den VfL beunruhige derzeit die haushaltslose Zeit der Stadt, in der sie aktuell keine freiwilligen Leistungen wie die Sportförderung tätigen darf. Allein bei der direkten Jugend- und Übungsleiterförderung gehe es beim VfL um 30.000 Euro. So benötige man Klarheit, wie es mit den Sportstätten weitergeht.
Auf wenig Verständnis stößt es in diesem Zusammenhang, die Förderung auch auf Vereine auszudehnen, die ihren Sitz nicht in der Stadt haben, so zum Beispiel der Alpenverein. „Satzungsgemäß müssen sie in Waldkraiburg ihren Sitz haben“, so die eindringliche Bitte und Forderung des Vorsitzenden. Diese Unsicherheiten könnten beseitigt werden oder gar nicht entstehen, wenn die Vereine mit einbezogen werden, bevor der Stadtrat Beschlüsse fasst, welche die Gebührenordnung und Förderrichtlinien verändern.
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Abschließend brachte Röpkes seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich die alte Vorstandschaft noch einmal zur Wiederwahl stelle. Diese verlief anschließend auch jeweils einstimmig für Kai Röpke als Vorsitzenden, seine Stellvertreter Robert Füger und Bettina Zabelt.
Alte Vorstandschaft wiedergewählt
Schatzmeisterin bleibt Marianne Wydeau, die Kasse prüfen Alexandra Reisegast und Anja Axenbeck und Jugendleiterin ist weiterhin Sabine Kirr. Dem Vereinsrat gehören Horst Döring, Thomas Betz, Norbert Fischer, Christine Graupner, Thomas Irgmeier, Robert Maierhofer und Inge Schnabl an.
Danach folgte die Ehrung für besondere sportliche Leistungen der Sparten Schwimmen und Leichtathletik, unter ihnen Speerwerfer Reinhold Paul, Aushänge Schild des Vereins als Meister seiner Altersklasse weit über Bayerns Grenzen hinaus, dazu noch über 30 Jahre lang Trainer und Kampfrichter. Von dessen Leistungen war auch Bürgermeister Robert Pötzsch stark beeindruckt.
Seine Bitte an den Verein: „Bleiben wir im konstruktiven Dialog, bringen Sie Ihre Vorschläge ein: Gemeinsam werden wir das Beste für unsere Stadt erreichen!“ Nach diesem gegenseitigen Versprechen erfolgte die Ehrung verdienter und langjähriger Mitglieder, mit der die Versammlung ausklang.