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Nachruf

Berichterstatterin voller Leidenschaft – Marianne Fill im Alter von 71 Jahren gestorben

Nur eines ihrer Tätigkeitsfelder: Marianne Fill vor einem Schild der Heimatzeitung.
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Nur eines ihrer Tätigkeitsfelder: Marianne Fill vor einem Schild der Heimatzeitung.

Über 40 Jahre berichtete Marianne Fill für die OVB-Heimatzeitungen. Sie war immer einer Kämpferin für die Menschen, die in den Dörfern lebte, die sie betreute. Jetzt hat sie den letzten, schweren Kampf für sich selbst verloren.

Taufkirchen  – Ihre Liebe gehörte dem Stocksport in all seinen Facetten. Er war es auch, der Marianne Fill zum Mühldorfer Anzeiger brachte. Damals, in den 1980er Jahren, war vor allem die Jugendabteilung des TSV Taufkirchen überaus erfolgreich, Marianne Fill wurde zur Berichterstatterin, die die Kunde von den Erfolgen der Jugendlichen und der anderen Stockschützen des Vereins im Landkreis verbreitete.

Voller Energie und Engagement

Das machte sie von Anfang an so zuverlässig und gut, dass sie der damalige Redaktionsleiter Fritz Schwaegerl nicht mehr gehen ließ und als Freie Mitarbeiterin für den Mühldorfer Anzeiger gewann. Schnell übernahm Marianne Fill die gesamte Berichterstattung über die Gemeinde Taufkirchen, es folgten Artikel über Oberneukirchen und Unterreit, Grünthal, Stadl, Wang, über Ensdorf, Frauendorf, Mittergars und Jettenbach, über alle Orte in ihrem Bereich.

Diese Aufgaben erfüllte Marianne Fill mit viel Energie und sehr großem Engagement. Sie besuchte Gemeinderatssitzungen und Vereinsfeste, Geburtstage und Ehejubiläen. Sie freute sich, wenn die Menschen sie „rasende Reporterin“ nannten, denn so verstand sich Marianne Fill.

Immer für die Menschen da

Taufkirchens Bürgermeister Alfons Mittermaier beschreibt das so: „Sogar, wenn sie schon einen Termin hatte, hat sie sich immer für den zweiten auch noch Zeit genommen.“ Mittermaier weiß, was sein Dorf, was die anderen Dörfer mit dem Tod der rasenden Reporterin verloren haben: „Sie war immer für uns da.“ Für die Gemeinden und für die vielen Ämter, die sie übernommen hatte: als Archivarin in Taufkirchen und als Seniorenbeauftragte, in einem halben Dutzend Vereinen, in einigen auch im Vorstand.

Marianne Fills Engagement ging dabei weit übers Beobachten und Aufschreiben hinaus. Als Vertreterin ihrer Dörfer und der Menschen, die dort leben, trug sie Anregungen und Kritik auch gegenüber der Redaktion der Heimatzeitung vor. Wann immer sie ihre Gebiete unterrepräsentiert glaubte, Entscheidungen der Redaktion nicht teilen wollte, meldete sie sich zu Wort. Stets streitbar, stets mit starken Argumenten und immer loyal gegenüber ihrem Mühldorfer Anzeiger.

Der Nachruf kommt zu früh

Häufig schrieb Marianne Fill Nachrufe auf Menschen, die in ihren Dörfern gelebt hatten. Einfühlsam ging sie auf deren Lebensgeschichte ein. Dass sie jetzt, mit 71 Jahren, selbst einen Nachruf erhält, daran wollte bis zuletzt niemand glauben. Denn Marianne Fill ging mit ihrer Krankheit so um, wie sie auch die anderen Aufgaben in ihrem Leben gemeistert hat: mit großer Bereitschaft zu kämpfen, mit starkem Lebenswillen. Sie wollte sich nicht unterkriegen lassen. Sogar zwischen den Chemobehandlungen, die ihr oft schwer zusetzten, meldete sie sich in der Redaktion, schrieb, wann immer es ging, neue Artikel.

Viele trauern um Marianne Fill

Jetzt hat sie diesen letzten Kampf verloren, um sie trauern viele Menschen, die sie kennen und schätzen gelernt haben. Das ist vor allem ihr Mann Hans, mit dem sie in wenigen Tagen 50 Jahre verheiratet gewesen wäre. Ihn lernte sie 1970 nach einem Fußballspiel kennen und lieben, zwei Jahre später heirateten sie. Es trauern ihre Kinder Thomas, Manfred, Monika und Maria mit Partnern und Kindern, für sieben Enkel war sie da; die Geburt des achten im Oktober erlebt sie nicht mehr. Unter den Trauernden sind aber auch viele, die sie als Berichterstatterin der Heimatzeitung erlebten, als Kollegin in der Raiffeisenbank, als Ehrenamtliche, die Ausflugsfahrten organisierte, als fröhlichen Menschen, der Gesellschaften mit Gedichten unterhielt, oder als Trainerin, die den Stocksport in ihrer Gemeinde förderte.

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