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Wie Züchter ihre Fische schützen können

Forellen und Saiblinge aus Teich in Kraiburg geklaut: Warum gehen Diebe das Risiko ein?

Fische im Hitze-Stress
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Forellen werden oft in Fischzuchten gehalten.

Kaum sind die verschwundenen Goldfische wieder in ihrem Waldkraiburger Teich aufgetaucht, sind die nächsten Fische weg. Der Besitzer eines Fischweihers in Kraiburg hat bei der Polizei den Diebstahl gemeldet. Doch warum gehen Täter das Risiko ein, wegen ein paar Fische beim Diebstahl erwischt zu werden?

Waldkraiburg/Kraiburg - Ganz genau lässt sich nicht sagen, wann die Fischdiebe in Kraiburg zugeschlagen haben. Besser gesagt: Sich mit dem Kescher im Teich bedienten. Rund 40 Forellen und Saiblinge erbeuteten die bisher unbekannten Diebe. Aber nicht der einzige Schaden, den die Täter verursachten.

Wie die Polizei mitteilt, hebelten die Täter nämlich zunächst ein Zugangstor zu dem Fischweiher am Reichinger Weg auf und fischten dann aus dem Gewässer rund 40 Forellen und Saiblinge. Den Tatzeitraum grenzt der Eigentümer von Donnerstag, 20. April, auf Montag, 24. April, ein. Insgesamt verursachten die Täter somit einen Schaden in Höhe von rund 500 Euro.

Fischklau immer attraktiver

Diebstähle aus Fischzuchten kommen immer wieder vor, heißt es bei der Polizei Waldkraiburg auf Nachfrage. Doch warum gehen die Täter für Fische das Risiko ein, bei einem Diebstahl erwischt zu werden? Für Manfred Holzner, Vorsitzender des Bezirksfischereivereins Mühldorf Altötting gibt es eine einfache Erklärung: „Bei den derzeitigen Preisen für Fisch wird ein Fischklau immer attraktiver.“ In den vergangenen eineinhalb Jahren hätten sich die Preise fast verdoppelt. Ursache seien Futtermittel, deren Preise zuletzt stark gestiegen sind. „Das stärkt die Gelüste.“

Gelüste, die man auch mittels Schwarzfischen stillt? „Aktuell können wir beim Bezirksfischereiverein keine Entwicklung in diese Richtung feststellen“, erklärt Holzner. Das muss aber nicht unbedingt damit zusammenhängen, dass hier die Leute keine Lust auf Fisch haben. Der Verein hat nämlich in den vergangenen zwei, drei Jahren mehr Aufseher beauftragt, einige Anzeigen wegen Schwarzfischens habe es auch gegeben. „Es hat sich rumgesprochen, dass man bei uns leicht erwischt wird. Aber ich rechne damit, dass die Zahlen zunehmen werden.“ Nicht nur, weil Fische teuer sind, sondern auch wegen Unkenntnis. „In Nachbarländern wird das teilweise anders gehandhabt. Deshalb ist es vielen oft nicht bewusst, dass man in Deutschland eine Erlaubnis und eine Prüfung braucht.“

Diebstähle, wie der aktuell in Kraiburg, sind nicht neu. Auch Holzner bestätigt, dass schon immer gerne Fische gestohlen worden sind. „Viele kleine Teichwirtschaften liegen außerhalb, wo es keine Überwachung gibt.“ Für Diebe sei es damit verhältnismäßig einfach, dort mit dem Kescher zuzuschlagen. Und die Forellen machen es den Tätern auch nicht unbedingt schwer. „Die Forellen und Saiblinge werden künstlich gefüttert und sind somit positiv auf den Menschen geprägt“, erklärt Manfred Holzner. Damit würden sie eher auf den Menschen zukommen, als dass sie vor ihm fliehen. „Einen Fischbestand auf diese Weise zu dezimieren, ist kein großer Aufwand“, sagt Holzner.

Auf dem Teller als zurück in den Teich

Wie können sich Fischzüchter gegen Fischdiebe schützen? Auf Abschreckung setzen, meint der Biologe. Mit einer Videoüberwachung ließe sich so mancher Täter im Vorfeld abschrecken. Eine Wildkamera auf eigenem Grund könnte diejenigen auf einem Speicherchip festhalten, die sich an der Fischzucht bereichern wollen.

Dass die Forellen und Saiblinge wieder den Weg zurück in den Fischweiher finden, wie es die Goldfische nur ein paar Tage zuvor in Waldkraiburg gemacht haben, daran glaubt Manfred Holzner nicht. Die landen eher auf dem Teller als wieder in ihrem Teich. Der Diebstahl der Goldfische hinterlässt bei ihm allerdings auch ein Fragezeichen. „Normalerweise ist es doch so, dass die Besitzer zu viele Goldfische in ihrem Teich haben und welche loswerden wollen.“

Nach den verschwundenen und wieder aufgetauchten Goldfischen ermittelt die Waldkraiburger Polizei nun auch bei den gestohlenen Forellen. Wer im genannten Zeitraum verdächtige Beobachtungen gemacht hat, soll sich bei der Polizeiinspektion Waldkraiburg unter Telefon 08638 94470 melden.

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