Überörtliche Prüfung der Jahresrechnungen
„Es tut verdammt weh“: Diese Zahlen belasten die Gemeinde Kraiburg
Der Bericht über die überörtliche Prüfung der Jahresrechnung für Kraiburg liegt vor. Damit ist zwar alles in Ordnung, aber Bürgermeisterin Petra Jackl schmerzen andere Zahlen.
Kraiburg - „Es passt alles“, fasste Bürgermeisterin Petra Jackl (CSU) den Bericht über die überörtliche Prüfung der Jahresrechnung kurz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats zusammen. Ein paar Anmerkungen bereiteten ihr dennoch Sorgenfalten.
Da ist zum Beispiel die unterdurchschnittliche Realsteuerkraft. „Wir sind keine ertragsstarke Gemeinde“, sagte Jackl. Im Zuge der kontinuierlichen Haushaltskonsolidierung stünden sämtliche Maßnahmen zur Verbesserung der Realsteuerkraft regelmäßig auf dem Prüfstand. Sämtliche Realsteuersätze lägen über dem Landesdurchschnitt.
Gut gewirtschaftet in der Gemeinde
„Wir haben gut gewirtschaftet und einige Schulden getilgt.“ Trotz der niedrigen Steuerkraft. So sei es gelungen, den Schuldenstand seit dem Haushaltsjahr 2012 kontinuierlich auf 1,98 Millionen Euro abzubauen. Zusätzlich wurden im Haushaltsjahr 2021 Darlehen in Höhe von 534.000 Euro nach Ablauf der Zinsbindungsfrist außerordentlich getilgt.
Im Rathaus Kraiburg ist die Verwaltung nicht nur für eine Haushaltssatzung pro Jahr verantwortlich. Ingesamt fünf - Verwaltungsgemeinschaft Kraiburg, Markt Kraiburg, Gemeinde Taufkirchen, Gemeinde Jettenbach, Schulverband Taufkirchen-Oberneukirchen - gilt es zu erstellen. Trotz dieses Mehraufwands sei die Gemeinde bestrebt, die Haushaltssatzungen zeitnah dem Landratsamt vorzulegen.
Haushalt belastet
Auch wenn in Summe alles passt bei den Jahresrechnungen, ein Anliegen hatte Petra Jackl doch noch. „Die Kreisumlage belastet die Gemeinde Kraiburg sehr“, ergänzte sie in diesem Zusammenhang. Nach der Senkung der Kreisumlage von 51,7 auf 51,5 Prozent (2021 auf 2022) erhöht der Landkreis die Umlage dieses Jahr auf 54 Prozent. „Das tut verdammt weh, wir sind keine ertragsstarke Gemeinde“, sagte Jackl.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das für 2023 rund 2,42 Millionen Euro durch die Kreisumlage. „Wäre die Kreisumlage unverändert geblieben, müssten wir 2,31 Millionen bezahlen. Das ist ein Plus von 112.000 Euro. Das tut der Gemeinde weh“, sagte Jackl. Damit der Landkreis einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen kann, ist die Erhöhung der Kreisumlage nötig geworden. Die Steigerung sei im Wesentlichen auf das Defizit beim Krankenhaus zurückzuführen.
Mit Blick auf die Kraiburger Zahlen ist Petra Jackl aber damit zufrieden, dass sich die finanzielle Situation der Gemeinde verbessert habe. Vielleicht wirke sich dann auch die Erhöhung der Kreisumlage nicht mehr so aus. „Schau ma mal“, blieb sie zuversichtlich.
Der Gemeinderat segnete die Berichte über die überörtliche Prüfung der Jahresrechnung am Ende einstimmig ab.