Zweimal schon abgeblitzt
Aller guten Dinge sind drei? Kraiburg diskutiert erneut über umstrittenen Bauantrag
Ein Unternehmer hat erneut bei der Gemeinde Kraiburg eine Bauvoranfrage eingereicht. Was daraus geworden ist.
Kraiburg - Zweimal hat ein Unternehmer bereits eine Bauvoranfrage für ein Projekt an der Geigelsteinstraße eingereicht, zweimal blitzte er mit seinen Plänen beim Kraiburger Gemeinderat ab. Jetzt legte er den Antrag ein drittes Mal vor, erneut überarbeitet.
Ursprünglich hatte der Unternehmer mit zwei Doppelhaushälften auf dem Grundstück geplant. Das hatte nicht nur der Gemeinderat abgelehnt, auch das Landratsamt hatte signalisiert, dass die Pläne nicht genehmigungsfähig sind. Denn das Grundstück liegt im Gewerbegebiet. Der nächste Antrag sah dann eine LKW-Halle für ein Fuhrunternehmen samt zwei Wohneinheiten und zwei Pkw-Garagen vor. Auch diese Voranfrage wurde abgelehnt, unter anderem deshalb weil es wegen Lärmemissionen schnell zu Problemen kommen könne.
Büro statt Wohneinheit
Die aktuelle Bauvoranfrage berücksichtigt nach wie vor die Garagen für Lkw und Pkw, doch soll nur noch eine Wohneinheit errichtet werden. Statt der zweiten Wohneinheit ist nun ein Bürogebäude geplant. Die Wohneinheit soll als Betriebsleiterwohnung dienen. Der Antragsteller argumentiert damit, dass dies zum einen bei der Einbruchsgefahr liege, zum anderen könne man im Hausmeisterservice schnell und jederzeit einsatzbereit sein. Außerdem soll sich der Betriebsleiter um den reibungslosen Ablauf des Fuhrunternehmens kümmern.
Doch die Pläne wurden skeptisch begutachtet im Gemeinderat. Hauptargument war, dass sich Wohneinheit und Büro sehr symmetrisch gestalten. Für Anette Lehmann (UWG) wirkten die Pläne deshalb auch eher wie zwei Wohnungen.
Bauplan zeigt später Details
„Das ist klar als Büro definiert“, wandte zweiter Bürgermeister Werner Schreiber (SPD) ein. Die Größe allein liege beim Bauherrn, der spätere Bauplan würde dann Details zeigen. „Mit diesem Vorschlag kann man sich anfreunden“, sagte Schreiber.
Eine Wohneinheit auf Gewerbegrundstücken hätte die Gemeinde in der Vergangenheit laut Bürgermeisterin Petra Jackl (CSU) „schon öfter zugelassen“. Zwei Wohneinheiten wären „ungut“, zuletzt habe der Bauherr auch ausreichend seine Pläne begründet. „Eine Wohneinheit ist vorstellbar, am Ende entscheidet aber der Gemeinderat“, sagte Petra Jackl. Und dem ist vor allem eins wichtig. „Wir wollen nichts über die Hintertür ermöglichen“, sagte Franz Kifinger (UWG).
Mit einer Gegenstimme gab der Gemeinderat ein positives Signal in Richtung Bauherrn. Damit noch verbunden ein Hinweis der Bürgermeisterin: „Wir werden ein Auge darauf haben, was dort geschieht.“