Start am 9. Dezember
Zwei Sterne für den Christkindlmarkt: Wie Kraiburg Energie sparen will
Endlich kann wieder nach der Corona-Pause ein Christkindlmarkt stattfinden. In Kraiburg wird es am Marktplatz wieder weihnachtlich vom 9. bis 11. Dezember, aber es wird gespart.
Kraiburg - Die Christkindlmärkte und die Weihnachtsbeleuchtung prägen die Vorweihnachtszeit in der Region. Dieses Jahr kann man die Stimmung nach der Corona-Pause endlich wieder auskosten. Doch die Stimmung könnte etwas gedimmter sein - was das Licht betrifft. Waldkraiburg hatte sich bereits vor einer Weile dafür ausgesprochen, auf die Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. In der Nachbarkommune Kraiburg spart man ebenfalls ein.
„Wir werden heuer die Sterne nicht aufhängen“, sagte Bürgermeisterin Petra Jackl (CSU) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Der Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung ist eine Reaktion auf die Energiekrise, die Gemeinde will damit ein Zeichen setzen. Aber ganz duster soll es in Kraiburg dennoch nicht bleiben. Es werden wie in den Vorjahren wieder drei Christbäume aufgestellt und auch beleuchtet.
Doch die Sterne der Weihnachtsbeleuchtung bleiben heuer im Lager. Bis auf zwei. Die werden am Ein- und Ausgang zum Christkindlmarkt am Marktplatz montiert. „Sonst wäre es ganz traurig. Auf der Rest wird verzichtet“, erklärte Petra Jackl. Die sich aber freute, dass der Christkindlmarkt heuer wieder stattfindet. Nach zwei Jahren Pause.
Heimelig wird es am Kraiburger Marktplatz vom 9. bis 11. Dezember. Dafür brauche es aber noch ein paar freiwillige Helfer und noch Christbaumspenden. „Das müssen keine Schönen sein. Die dienen als Deko zwischen den Ständen“, erklärte Petra Jackl.
Ein Zeichen zum Energiesparen
Mit der reduzierten Weihnachtsbeleuchtung will die Gemeinde ein Zeichen setzen. Weitere Gedanken zum Thema Energiekrise und möglichen Blackout macht sich Kraiburg längst im Hintergrund. „Was ist in einem Krisenfall zu tun“, sagte Petra Jackl. Ein Krisenstab soll sich näher damit befassen. Fällt der Strom längere Zeit aus, könne es kritisch werden. „Was gilt es zu verbessern?“
Für den Fall des Falles plant die Gemeinde damit, ein Gebäude „unter Strom zu lassen“ und als Anlaufstelle für die Bürger einzurichten. „Das könnte zum Beispiel das Feuerwehrhaus sein, um dort auch die Alarmierung aufrechtzuerhalten“, sagte Jackl. Hierher könnten die Bürger aber auch kommen, wenn sie sich beispielsweise verletzt haben.
„Wir wollen uns nicht den Vorwurf aussetzen, dass wir uns nicht kümmern würden“, sagte Jackl. Gleichzeitig hoffte sie aber, dass die Planungen nie gebraucht werden, dass es bei einem „Papiertiger“ bleiben wird.
Auch die Bürger sind in der Pflicht
„Falls es zu einem Blackout kommt, gibt es am Sammelpunkt für die Bürger beispielsweise auch Decken“, erkundigte sich Anette Lehmann (UWG). Darüber sei zu diskutieren, aber Petra Jackl nahm auch die Bürger selbst ein Stück weit in die Pflicht. „Wir müssen uns alle wieder auf eine Vorratshaltung besinnen. Jeder ist auch für sich selbst verantwortlich.“
Aber eins steht für Jackl fest: Es braucht einen Leuchtturm in der Gemeinde. Einen Ort, an dem die Bürger im Notfall mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden können. „Es braucht einen genauen Plan, aber das kommt alles noch.“