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Neues Buch veröffentlicht

Von falscher Schildkrötensuppe bis Frauenfußball: Kuriositäten rund ums Innkraftwerk

Autor und Pressesprecher am Landratsamt Wolfgang Haserer sowie Werksgruppenleiter beim Verbund Innkraftwerke Tobias Heiserer halten das neue Buch in den Händen. Auf 370 Seiten enthält es Kraftwerkswissen von früher bis heute.
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Autor und Pressesprecher am Landratsamt Wolfgang Haserer sowie Werksgruppenleiter beim Verbund Innkraftwerke Tobias Heiserer halten das neue Buch in den Händen. Auf 370 Seiten enthält es Kraftwerkswissen von früher bis heute.

Geschichts- und Technikfans aufgepasst: Zum ältesten Kraftwerk am Inn gibt es ein neues Buch. Auf 370 Seiten erzählt es von der Geschichte und Gegenwart des Wasserkraftwerks und enthält dabei auch Kuriositäten.

Jettenbach/Waldkraiburg/Töging – Als locker flockiger Schmöker für den Strandurlaub ist die Verbund-Publikation über das Kraftwerk Jettenbach-Töging wahrscheinlich weniger geeignet. Wohl aber für Geschichts- und Technikinteressierte, die genauer wissen wollen, was es mit dem über einhundert Jahre alten Kraftwerk auf sich hat, das nun in eine neue Ära startete. Mit der Einweihung der Wehranlage in Jettenbach fand die zuletzt größte Wasserkraftbaustelle Deutschlands ihren Abschluss.

Der Verbund investierte rund 250 Millionen Euro in die Erneuerung des ältesten Kraftwerks am Inn und schreibt somit die technische Erfolgsgeschichte fort. Der moderne Kraftwerksbau, der neben dem historischen Bestandskraftwerk errichtet wurde, verzeichnet eine Steigerung der installierten Kraftwerksleistung um rund vierzig Prozent und eine Erhöhung der Jahresstromerzeugung um rund 25 Prozent. Am Standort Töging wird nun Strom zur Deckung des Jahresbedarfs von etwa 200.000 bayerischen Haushalten erzeugt.

370 Seiten Kraftwerkswissen

Dieser Meilenstein drückt sich jetzt auch in Form einer umfassenden Publikation aus. Auf 370 Seiten beleuchten 25 Autoren aus den verschiedensten Fachbereichen das Erbe und die Zukunft des Meisterwerks. Unter den Autoren befindet sich auch der Töginger Wolfgang Haserer, der sich des historischen Teils des Buches annahm. „Ich wohne nur fünf Gehminuten vom alten und neuen Kraftwerk entfernt. Bei meinen Spaziergängen am Innkanal frage ich mich immer, wie es vor mehr als einhundert Jahren auf den Baustellen zugegangen sein muss“, so der Pressesprecher am Landratsamt Mühldorf.

Die Faszination Innkraftwerk liegt Haserer offenbar im Blut, jedenfalls ist sie in jedem Satz zu spüren, den er für die Publikation verfasste. „Das Buch ist ein Gemeinschaftswerk“, darauf pocht der 50-Jährige, und dennoch ist er es, der den gesamten geschichtlichen Part, und das sind immerhin 150 Seiten, niederschrieb.

Zum Innkraftwerk Jettenbach-Töging gibt es nun ein Buch. Auf 370 Seiten beleuchtet es die Geschichte des ältesten Kraftwerks am Inn bis heute.

Zwei Jahrhundertbauwerke in einem Buch

„Für meine Arbeit habe ich über ein Jahr lang in Stadt- und Gemeindearchiven recherchiert, in alten Zeitungsbeständen gestöbert und zahlreiche Unterlagen im Archiv der Innkraftwerke gesichtet“, erzählt Haserer und ergänzt: „außerdem sind dank Verbund in dem Buch viele beeindruckende Bilder zu sehen. So gibt es nicht nur viel zu lesen sondern auch viel zu schauen“.

Das Spannende überhaupt ist, dass dieses Werk nicht nur zurückblickt und die Baugeschichte vor einhundert Jahren dokumentiert, sondern mit Texten über den Neubau des Kraftwerks auch in der Gegenwart spielt. Es kommen quasi zwei Jahrhundertbauwerke in einem Werk zusammen. Dabei dreht sich längst nicht nur alles um Baumaschinen und Turbinen. Im Fokus stehen auch Probleme und Herausforderungen sowie gesellschaftliche Entwicklungen und Kuriositäten abseits der Baustellen.

Auch kuriose Details gehören zur Geschichte

„Wehr, Kanal und Kraftwerke sind schließlich mehr als eine Industrieanlage, sie sind ein Stück Lokal- und Wirtschaftsgeschichte“, betont Haserer. Zur Geschichte des alten Innkraftwerks zählen kuriose Details am Rande. So erfährt der Leser beispielsweise welches Menü 1925 zur Eröffnungsfeier serviert wurde: Falsche Schildkrötensuppe sowie garniertes neues Sauerkraut mit Würsten und Schwenkkartoffeln.

Drei internationale Architekturpreise

Das modernisierte Kraftwerk bringt nicht nur deutlich mehr Energie, sondern auch Architekturpreise. Gleich dreimal wurde jetzt das Töginger Büro Robert Maier Architekten für den Kraftwerksneubau ausgezeichnet.

Mit dem „International Architecture Award 2024“ , dem „Big See Award 2024“ und beim „DNA Paris Design Award 2024“ gab es drei internationale Preise.

„Diese Auszeichnungen für ein Jahrhundertbauwerk wie der Kraftwerksbaustelle Töging-Jettenbach zu erhalten, ist für mich eine besondere Freude“, freut sich Architekt Robert Maier. „Das Bauwerk wird, mit seiner angedachten Nutzungsdauer von 100 Jahren, zu einem Zeitpunkt noch bestehen, an dem wir selbst schon längst nicht mehr sind.“

Skurril auch die Tatsache, dass in Töging im September 1958 eines der ersten Frauen-Länderspiele im Damenfußball ausgetragen wurde. Das Sportgelände am Wasserschloss befand sich im Besitz der Innwerk AG und verfügte über eine Flutlichtanlage. Es traten deutsche Fußballerinnen gegen Holländerinnen an.

Im Buchhandel bestellbar

Der zweite Teil des Buches behandelt die Erneuerung und Effizienzsteigerung des Kraftwerks. Planer und Ingenieure beschreiben Art und Umfang des Projekts, erläutern die Bauabläufe und erklären die Funktionsweise der effizienten Kaplanturbinen. Fester Bestandteil einer nachhaltigen Energiegewinnung und dieses Abschnitts sind zudem die Themen ökologische Begleitmaßnahmen und Fischschutzkonzepte.

Das Buch mit dem Titel „Das Innkraftwerk Jettenbach-Töging: Faszination eines Meisterwerks“ ist im Buchhandel zu bestellen und läuft unter der ISBN-Nr: 978-3-492-07346-2.

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