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Grill im Wohnzimmer verletzt Bewohner und Helfer

Dem schleichenden Tod nur knapp entgangen: Grillparty endet im Krankenhaus

Mit Atemschutzmasken gingen Feuerwehrler aus Waldkraiburg in die verrauchte Wohnung.
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Mit Atemschutzmasken gingen Feuerwehrler aus Waldkraiburg in die verrauchte Wohnung.

Zehn Menschen haben in Waldkraiburg einen Grillabend mit Rauchvergiftungen bezahlt. Unter ihnen zwei Jugendliche und Hilfskräfte. Eine Vergiftung, die sie mit dem Tod hätten bezahlen können, weil eine 44-Jährige einen Grill ins Wohnzimmer stellte.

Waldkraiburg - Andreas Englmeier ist Chef der Waldkraiburger Feuerwehr. Er weiß, was passieren kann, wenn sich in geschlossenen Räumen Kohlenmonoxid (Co) bildet. „Man riecht es nicht, man sieht es nicht, man spürt es nicht. Im schlimmsten Fall schläft man ein, und stirbt.“ Johannes Käsmaier von der Waldkraiburger Polizei spricht deshalb von einem „schleichenden Tod“.

Der bedrohte am Sonntagabend eine Familie in der Waldkraiburger Jahnstraße. Sie hatte auf dem Balkon gegrillt, anschließend stellte eine 44-Jährige den Grill ins Wohnzimmer. Dann ging alles sehr schnell: Laut Polizei bildete sich binnen kürzester Zeit das giftige Gas.

Der Grill, der zehn Menschen vergiftete.

Über die Leitstelle wurde das Rote Kreuz informiert, dass sofort zu der Wohnung fuhr. Die Co-Warner an der Schutzkleidung alarmierten die Feuerwehr, wie Kommandant Englmeier berichtet. Mit Atemschutzgeräten seien die Feuerwehrler in die Wohnung gegangen, hätten den Grill rausgebracht und die Wohnung gelüftet.

Das Kohlenmonoxid hatte zu diesem Zeitpunkt nicht nur sechs Familienmitglieder vergiftet, darunter eine 14-Jährige und ein 14-Jähriger, sondern auch vier Helfer des BRK. „Sie hatten hohe Werte, ihnen war schwindelig“, schildert Polizist Käsmaier die leichten Verletzungen der Helfer. „Ab einem Wert von zehn geht es ins Krankenhaus.“ Die BRK‘ler wären in die noch stark verrauchte Wohnung gegangen und hätten „den Rauch eingeschnauft“. Schwer verletzt wurden sie dabei aber nicht.

Wie es den Helfern am Tag danach ging, war nicht zu erfahren, vom Roten Kreuz war keine Stellungnahme erhältlich.

Polizist Käsmaier bringt es auf den Punkt: „Das war Dummheit, die manchmal keine Grenzen kennt.“ Denn nach seiner Ansicht dürfte inzwischen jedem klar sein, dass ein Grill oder ein offenes Feuer in einem geschlossenen Raum nichts zu suchen hat. „Trotzdem gibt es immer wieder Unverbesserliche.“ So könne ein harmloser Einsatz schnell sehr gefährlich werden.

Das sollte nicht mehr passieren

Feuerwehrchef Englmeier verweist auf eine Informationskampagne, mit der vor dem vergangenen Winter gewarnt worden sei. „So einen Fall sollte es eigentlich gar nicht mehr geben.“

Ein Sachschaden in der Wohnung entstand nach aktuellem Ermittlungsstand ebenfalls nicht. Vor Ort waren Kräfte der freiwilligen Feuerwehr Waldkraiburg, St. Erasmus, Schwindegg und des ABC-Trupps des Landkreises Mühldorf. Die Polizei Waldkraiburg hat Ermittlungen gegen die Verursacherin wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. 

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