Überarbeiteter Entwurf
„Wohnen in Gemeinschaft“ in Aschau: Pläne der Gemeinde werden konkret
Ein Name für das Aschauer Projekt „Wohnen in Gemeinschaft“ ist längst gefunden. Zuletzt ging es noch darum, die genauen Vorstellungen des Gemeinderats umzusetzen. Ob das gelungen ist, zeigt nun ein überarbeiteter Planungsentwurf.
Aschau - Knapp ein Jahr ist es her, dass Bürgermeister Christian Weyrich (CSU) die Pläne im Aschauer Gemeinderat vorgestellt hat. Ein geglückter Grundstückskauf mitten in der Ortsmitte hat nämlich den Weg zu einem besonderen Projekt in der Gemeinde geebnet: ein Wohnangebot für Senioren und Menschen mit Handicap. Dort soll in mehreren Bauabschnitten ein entsprechendes Angebot umgesetzt werden. „Wohnen in Gemeinschaft“ - ein Name für das Projekt ist längst gefunden, nun lag in der jüngsten Sitzung ein überarbeiteter Planungsentwurf vor.
„Wir haben lange rumüberlegt, wie wir es machen“, erklärt Bürgermeister Christian Weyrich auf Nachfrage. Das gleiche Ziel hatten alle Gemeinderäte vor Augen, um eine Lösung für Senioren und Menschen mit Behinderung am Ort zu schaffen. Doch wie soll diese umgesetzt werden? Auch vor dem Hintergrund, die Anwohner nicht zu belasten.
Kritikpunkte überarbeitet
Vergangenes Jahr hat die Gemeinde das Grundstück westlich des Baugebiets Sonnenfeld kaufen können und einen Bebauungsplan mit dem Ziel auf den Weg gebracht, Möglichkeiten für Wohnen im Alter und mit Beeinträchtigung zu schaffen. Ein erster Entwurf warf im März vorigen Jahres allerdings noch einige Kritikpunkte auf, auf die die Gemeinde bei der Überarbeitung eingegangen ist.
In drei wesentlichen Punkten hat sich die Planung geändert: Zufahrt, Tiefgaragenstellplätze und Grünflächen. „Im neuen Entwurf ist die Zufahrt nur noch über das nordöstliche Ende des Baugrundstücks vorgesehen“, sagt Weyrich. Andere Verbindungen dienen nur als Feuerwehrzufahrten. „Wir wollten nicht, dass sich der Verkehr über die Straßen in den Wohngebieten erhöht.“ Stattdessen soll es eine zentrale Zufahrt westlich des Supermarkts geben. Eine Privatstraße erschließt die beiden Baukörper von Norden entlang der Ostseite. Zwischen den Parzellen ist ein Wendeplatz, zum Beispiel für Müllfahrzeuge, geplant.
Ein großes Anliegen war es den Gemeinderäten beim ursprünglichen Entwurf, viel Grünflächen zu erhalten. „Es sollte möglichst wenig Fläche versiegelt werden“, erklärt Weyrich. Um das zu erreichen, müssen 90 Prozent der benötigten Stellplätze beider Parzellen in einer Tiefgarage unter dem jeweiligen Gebäude errichtet werden. Die beiden Tiefgaragen müssen miteinander verbunden werden.
Grünfläche im Süden
Diese Verbindung wird erst dadurch möglich, weil die Grünfläche in den Süden verschoben wird. Erschließungswege können damit wegfallen, was zusätzlich versiegelte Flächen spart. Entlang der Grundstücksgrenzen zu den Nachbarbebauungen sind ebenfalls Grünflächen vorgesehen. Gestaltet wird der südliche Teil des Grundstücks mit Rasenflächen, Sträuchern, Hecken und Bäumen und kommt damit einer „Park- und Grünzone“ gleich und soll für alle Anwohner eine gemeinschaftlich nutzbare Fläche sein. Wie die 2000 Quadratmeter genau gestaltet werden sollen, das soll durch einen Freiflächengestaltungsplan mit der Baugenehmigung geregelt werden.
Was geblieben ist: An dem nördlichen Fußweg als Verbindung zwischen Rathausstraße und dem Baugebiet Sonnenfeld hält die Gemeinde fest. Verbindungen zum Ort, genau das war Bürgermeister Weyrich von Anfang an auch wichtig. Der Bebauungsplan sieht maximal einen Baukörper je Baufenster vor, somit also maximal zwei Baukörper auf dem Grundstück. Wer sich noch genauer dazu informieren will, die Bauleitplanung ist noch bis 28. März im Rathaus einzusehen.
„Bis Ende des Jahres sollte das Verfahren abgeschlossen sein und es Baurecht geben“, geht Weyrich davon aus. Für die Gemeinde geht damit auch die Suche nach einem Partner weiter, damit Senioren und Menschen mit Handicap in ihrer Heimatgemeinde weiterhin wohnen können. „Denkbar ist eine Tagespflege, ein Pflegedienst oder betreutes Wohnen. Stationäres ist nicht geplant.“
