Kein Internet, kein Telefon, kein Streaming
Totalausfall: So gefrustet ist Josef Graml von einer Unfallserie bei Aschau am Inn – und der Telekom
Vom Flurschaden zum Totalausfall: Ein Verteilerkasten bei Klugham sorgt immer wieder für Frust bei Anwohner Josef Graml. Was er sich wünscht und was die Telekom unternimmt.
Aschau – Es ist schon wieder passiert. Schon wieder hat ein Autofahrer die Kurve nach der Bahnunterführung Klugham nicht geschafft und einen Abflug in den angrenzenden Acker gemacht. Wo man aber früher nur einen Flurschaden verursacht hat, kann nun aber die Rechnung teurer ausfallen. In der Kurve steht nämlich seit einigen Jahren ein Verteilerkasten der Telekom.
„Es kennt hier in der Umgebung jeder irgendjemanden, der hier mit dem Auto schon mal aus der Kurve geflogen ist“, erzählt Josef Graml, der auf der anderen Seite des Innkanals in Reit wohnt. Wenn jetzt jemand aus der Kurve fliegt, kann er schon mal den Verteilerkasten treffen. „2019 wurde der Verteilerkasten aufgebaut, seitdem ist er mindestens dreimal umgefahren worden“, erzählt Graml.
Kein Telefon, kein Internet
Mit Folgen. Denn in diesem Verteilerkasten laufen die Leitungen für zahlreiche Anschlüsse zusammen. Das bedeutet: Wird der Verteilerkasten bei einem Unfall beschädigt, geht nichts mehr in Sachen Telekommunikation. Kein Internet, kein Telefon, keine Streaming-Angebote, kein Online-Banking, kein Arbeiten von zu Hause oder Fernwartungen verschiedener Anlagen zählt Graml einige Beispiele auf.
„Beim ersten Mal, als der Verteilerkasten beschädigt worden ist, stand er gerade erst ein paar Tage, war noch gar nicht angeschlossen“, sagt Graml. Die beiden anderen Male sei er vom Ausfall direkt betroffen gewesen. Solche Ausfälle ärgern ihn, deshalb fragt er sich: „Muss der Kasten genau in der Kurve stehen oder könnte man ihn nicht einfach versetzen?“ Zum Beispiel in Richtung Bahngleis oder in die Innenseite der Kurve.
Ein Vorschlag, über den bei der Telekom bislang keiner darüber nachdenkt. „Bisher gibt es keine Planungen, den Verteiler mitsamt der verbauten Technik und zugehörigen Netzanschlüssen, wie Energieversorgung und Telekomnetz, zu versetzen“, teilt ein Pressesprecher der Telekom auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen mit.
Zur Häufigkeit von Ausfällen durch beschädigte Verteilerkästen, gibt es keine Aussage. „Bitte sehen Sie uns nach, dass wir keine Statistik über Verteiler führen, die bei Verkehrsunfällen beschädigt oder zerstört wurden.“
Totalschaden am Verteilerkasten
Wie oft der Verteilerkasten tatsächlich schon bei einem Verkehrsunfall beschädigt worden ist, kann also keiner so recht sagen. Josef Graml erinnert sich an dreimal. Zuletzt Anfang März. „Unser Verteilerkasten in Reit/Klugham wurde am 1. März durch einen Unfall komplett zerstört, gemäß Meldung der örtlichen Polizei“, heißt es bei der Telekom.
Totalschaden. „Der Verteiler muss komplett neu errichtet werden. Das heißt Sockel, Stromversorgung, Netzanbindung und verbaute Technik müssen neu erstellt und verbaut werden“, teilt die Telekom mit. Bis zum Donnerstag (7. März) waren das neue Gehäuse und die Stromsäule bereits errichtet.
Für Donnerstag war dann die Anbindung des Gehäuses an die Stromversorgung durch den örtlichen Energieversorger vorgesehen. „Sobald der Anschluss erfolgt ist, kann der neue Verteiler wieder in Betrieb genommen werden. Aktuell gehen wir davon aus, dass alle betroffenen Kundenanschlüsse voraussichtlich noch vor dem Wochenende wieder online sind“, teilte die Telekom mit.
Damit können zwar Josef Graml und die anderen betroffenen Anwohner wieder telefonieren und im Internet surfen, aber Josef Graml ist sich sicher: Der nächste Ausfall wegen eines Verkehrsunfalls kommt bestimmt.
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