Kita „Kindernest“ in Niedertaufkirchen
Gemeinderat segnet Millionen-Projekt ab: So soll die Erweiterung des Kindergartens aussehen
Die Entwurfsplanung hatte bereits die ungeteilte Zustimmung des Gemeinderates gefunden. Und auch zum Eingabeplan zur Erweiterung der Kindertagesstätte „Kindernest“ gab es keine Einwände. Jetzt geht das Ganze an das Landratsamt, zügig soll mit dem Bau begonnen werden. Denn die Zeit drängt.
Niedertaufkirchen - Zwei Kinderkrippen- und zwei Kindergartengruppen sowie eine Hortgruppe sollen zukünftig im neuen Kindergarten der Gemeinde untergebracht werden. „Die Entwurfsplanung wurde von den drei Architekten eingehend erklärt und die Kostenberechnung dargelegt, danach wurde dem Vorhaben zugestimmt. Daraus ist dann der Eingabeplan entstanden“, fasste Niedertaufkirchens Bürgermeister Sebastian Winkler (FWG) in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Inhalte der nicht-öffentlichen Gemeinderatssitzung vom Dezember zusammen.
Die Genehmigung des Eingabeplans war nun der einzige Tagesordnungspunkt, der am Dienstag zur Beschlussfassung vorlag und zu dem es keine weiteren Diskussionen gab.
Was ist eigentlich ein „Sonderbau“?
Lediglich Dr. Rita Sperl (Bündnis 90/Die Grünen) wollte den Begriff „Sonderbau“ erklärt haben. Bürgermeister Winkler erklärte dazu, dass Bauanträge, die gewöhnliche Wohnhäuser betreffen, vom Bürgermeister alleine beschieden werden können. Sobald es sich um einen sogenannten „Sonderbau“ handle, habe der gesamte Gemeinderat darüber zu befinden.
In diesem Fall war sich der Rat einig: Einstimmig befürworteten die Gemeinderatsmitglieder die 4,43 Millionen teure Investition, die nötig wird, weil es der Gesetzgeber so verlangt. Durch die Hortgruppe soll auch dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter (beginnend ab 2026) Rechnung getragen werden, heißt es dazu seitens der Gemeinde. Die Erweiterung soll aber bereits ab September 2024 zur Verfügung stehen, geht es nach den Planungen der Gemeinde. „Der Eingabeplan wird dazu jetzt erst einmal auch dem Landratsamt vorgelegt“, erklärte Bürgermeister Winkler. „Der Baubeginn ist dann bereits im Mai geplant!“
Mit dem Neubau will die Gemeinde auch ihrer Verantwortung für nachhaltige Energiegewinnung nachkommen. So ist auf dem Dach des Erweiterungsbaus eine PV-Anlage mit einer Modulleistung von circa 69 Kilowatt/peak (kWp) geplant. Außerdem soll ein 12,5 kWh-Speicher errichtet werden. Dr. Sperl erkundigte sich in diesem Zusammenhang, ob die Planung auch eine Ladestation für Elektrofahrzeuge vorsehe. „Die ist im Eingabeplan bereits berücksichtigt“, erwiderte dazu Bürgermeister Winkler.
Markus Schlagbauer (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob mit der Eröffnung des neuen Kindergartens dann auch schon die Hortbetreuung ab 2024 sichergestellt sei. „Das kommt darauf an, ob das Bauwerk pünktlich fertig wird und wie groß der Bedarf überhaupt ist“, informierte Winkler. Zuletzt habe der Bedarf bei Null gelegen, so Winkler weiter. Die wichtigste Frage aber sei: „Haben wir dann genug Personal?“ Der Betreuungsschlüssel sehe pro Gruppe zwei Personen vor. Das bedeute für Niedertaufkirchen zunächst zwei Angestellte mehr als bisher.
Container werden unmittelbar vor dem Bezug entfernt
Schlagbauer fasste dann noch nach, wann die Container beseitigt würden, wenn der Kindergarten zum neuen Kindergartenjahr 2024 bezugsfertig sein soll. „Das wird in den Ferien 2024, unmittelbar vor dem Bezug des neuen Hauses sein“, erklärte Winkler. Möglicherweise würden die in den Containern untergebrachten Kinder entweder 14 Tage früher in die Ferien geschickt oder sie kommen ersatzweise in den anderen Gruppen unter, so Winkler.
In diesem Zusammenhang ergänzte Winkler, dass auch der Verbindungsbau, der den alten und den neuen Kindergarten verbinden soll, ebenfalls erst ganz am Ende der Baumaßnahme installiert würde. „Es handelt sich dabei um ein Holzkonstrukt, das schon vorher gebaut wird und nur noch hingestellt werden muss.“ Einzig das Fundament müsse vorher gelegt werden.
Bestehende Bolzplatz muss Kindergarten weichen
Der neue Kindergarten wird übrigens einen Teil der Fläche beanspruchen, wo heute der Bolzplatz steht. Doch auch hier hat man sich in der Gemeinde den Kopf zerbrochen, wie man den Wegfall des Bolzplatzes kompensieren könne; an welcher Stelle die Niedertaufkirchener Kinder stattdessen kicken könnten.
Bolzplatz gleich gegenüber des Kindergartens
Die Lösung ist nicht weit entfernt: Angrenzend an die Bahnen der Stockschützen sind bereits Erdbewegungen im Gange. Kirchengrund, den die Gemeinde angepachtet hat, sagt Bürgermeister Winkler.
Es muss reichlich Material aufgeschüttet, um einen ebenen Platz zu errichten, wo dann auch das runde Leder rollen kann. Der Bau des Kindergartens liefert das Material: „Das Aushubmaterial des Kindergartens nehmen wir zum Geländeausgleich für den Bolzplatz her“, erklärt Georg Wagenbauer, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Rohrbach. Eine klassische Win-Win-Situation also.

