Sechs weitere Personen teils schwer verletzt
Ungebremst in die Katastrophe? Tödlicher Unfall bei Neumarkt-St. Veit gibt Rätsel auf
Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am Dienstag, 4. Juni, in der Nähe von Neumarkt-St. Veit. Dabei starb der Unfallverursacher, sechs weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Das weiß die Polizei bisher zu den Ursachen.
Neumarkt-St. Veit – Einen so schweren Unfall hat Tobias Wegner, Kommandant der Feuerwehr Neumarkt-St. Veit noch nicht erlebt. Das sagte er über den tragischen Verkehrsunfall, bei dem am Dienstagabend, 4. Juni, ein 69-jähriger Mann aus Neumarkt-St. Veit ums Leben kam. Sechs weitere Beteiligte wurden teilweise schwer verletzt, zwei mussten von der Feuerwehr mittels Rettungsschere und Rettungsspreizer aus ihrem Auto befreit werden.
Autofahrer missachtet Vorfahrt und stirbt noch an der Unfallstelle
Der 69-Jährige wollte, so vermutet die Polizei, ungebremst die Staatsstraße überqueren und missachtete hierbei die Vorfahrt. Die Polizeiinspektion Mühldorf hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Feuerwehrkommandant Tobias Wegner bestätigte gegenüber dem OVB, dass keine Bremsspuren zu sehen waren. Er schränkte ein, dass auch dann keine Spuren zu sehen seien, wenn der Mitsubishifahrer ganz normal abgebremst hätte.
Dogde-Fahrer konnte nicht mehr ausweichen
Der 69-jährige Neumarkter fuhr mit seinem Mitsubishi auf der Kreisstraße 6 von Irlau in Richtung Hundham. Beifahrerin war seine 56-jährige Ehefrau. Zur gleichen Zeit war ein 46-Jähriger aus dem Landkreis Landshut mit seinem Dodge RAM auf der Staatstraße 2086 von Brodfurth kommend in Richtung Neumarkt-St. Veit unterwegs.
Der Fahrer konnte dem kreuzenden Mitsubishi nicht mehr ausweichen und stieß frontal und ungebremst in die linke Fahrzeugseite des Mitsubishi. Beide Fahrzeuge wurden durch die Wucht des Zusammenstoßes in den BMW X1 einer 54-Jährigen aus dem Landkreis Mühldorf geschleudert. Sie wartete auf der Linksabbiegespur der Staatsstraße 206, um auf die Kreisstraße in Richtung Irlau abzubiegen. In dem BMW saßen vier Personen im Alter von 54 bis 83 Jahren.
Feuerwehr musste zwei Personen aus ihrem Fahrzeug schneiden
Nach der Kollision mit dem BMW kippte der Mitsubishi auf die rechte Fahrzeugseite. Der Fahrer des Mitsubishi und seine Beifahrerin wurden eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr mit Rettungsschere und -spreizer befreit werden. Der Fahrzeugführer des Mitsubishi verstarb noch an der Unfallstelle an seinen Verletzungen. Die schwerverletzte Beifahrerin wurde mit einem Rettungshubschrauber in das Unfallklinikum Traunstein geflogen. In dem BMW wurden zwei Personen schwer und zwei Personen leicht verletzt. Sie wurden zur weiteren ärztlichen Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Dodge-Fahrer erwartet Ermittlungsverfahren
Der Fahrzeugführer des Dodge erlitt durch den Unfall leichte Verletzungen, die aber nicht weiter behandelt werden mussten. Allerdings stellten die Polizeibeamten Alkoholgeruch fest, ein Alkoholtest war positiv, was zu einer Blutentnahme führte. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Traunstein wurde gegen den 46-jährigen Dodge-Fahrer ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung und Straßenverkehrsgefährdung infolge Alkohols eingeleitet. Alle beteiligten Fahrzeuge wurden sichergestellt. Zudem hat die Staatsanwaltschaft ein Gutachten in Auftrag gegeben.
Sachschaden liegt bei rund 60.000 Euro
Alle beteiligten Fahrzeuge erlitten Totalschaden. Die Gesamtschadenhöhe liegt laut Schätzungen der Polizei bei rund 60.000 Euro. Die Unfallaufnahme erfolgte durch die Polizei Mühldorf. Zur Personenbergung, technischen Hilfeleistung und Verkehrsleitung waren die Feuerwehren Neumarkt-St. Veit, Egglkofen, Elsenbach, Niederbergkirchen, Niedertaufkirchen und Teising/Fraßbach eingesetzt. Weiter befanden sich ein Notarzt, Rettungshubschrauber und mehrere Rettungswagen vor Ort.
Kreuzung ist kein Unfallschwerpunkt
Die Kreuzung gilt nicht als Unfallschwerpunkt. Da kommt es, vor allem im Herbst, immer wieder zu Blechschäden, wenn die Fahrbahn schmierig ist, weiß Feuerwehrkommandant Wegner. Häufiger hat es allerdings auf der Staatsstraße gekracht. Deshalb sei diese auch auf Tempo 70 reduziert worden, so Wegner
