Illegale Angelmethode
Tierquälerei in Neumarkt-St. Veit: Fischereiverein entdeckt verbotene Leg-Angeln an der Rott
Tierquälerei durch illegale Angelmethode: An der Rott bei Neumarkt-St. Veit hat ein Unbekannter Leg-Angeln eingesetzt. Der Fischereiverein sucht den Übeltäter.
Neumarkt-St. Veit – An der Rott bei Neumarkt-St. Veit treibt nach Ansicht des Bezirksfischereivereins ein Fischwilderer sein Unwesen. Ein Mitglied des Vereins für Fischerei und Gewässerpflege in Neumarkt-St. Veit entdeckte in den vergangenen sieben Tagen vier Leg-Angeln und machte sie unschädlich.
Angelschnüre lassen Fische lange leiden
Dabei handelt es sich um Angelschüre, die mit Blei, Haken und Köder versehen sind. Sie werden mit einem Stock am Ufer befestigt. Als Köder hängt ein Wurm am Haken. „Diese Art der Fischerei ist in unseren Vereinsgewässern aus gutem Grund verboten“, sagt Dr. Manfred Holzner, der Vorsitzende des Fischereivereins, der das Fischereirecht am fraglichen Abschnitt der Rott gepachtet hat.
Holzner geht davon aus, dass die Angelschnüre von Menschen ausgelegt worden sind, die keinen Angelschein besitzen. „Es liegt hier nicht nur der Straftatbestand des Schwarzfischens vor“, betont er, „viel schlimmer wiegt hier aus unserer Sicht der Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.“
Das ist auch dem Gesetzgeber wichtig. Der hat das Fischen mit Leg-Angeln in Deutschland zwar nicht grundsätzlich verboten. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium schreibt aber vor: „Sofern zugelassen, sind ausgelegte Leg-Angeln mindestens täglich zu heben.“ Für die Rott bei Neumarkt-St. Veit spielt das aber keine Rolle: Der Fischereiverband schließt Leg-Angeln aus Tierschutzgründen aus.
Auch wenn der Verein nicht ausschließen kann, dass Kinder oder Jugendliche die Leg-Angeln an der Rott angebracht haben, warnen die Fischer vor der weiteren Verwendung. Denn Tierquälerei sei das Fischen mit Leg-Angeln auch dann, wenn sie von Kindern oder Jugendlichen ausgelegt würden.
Fische, die auf den Ködern an der Leg-Angel anbeißen, zappeln nach der Erfahrung des Fischereibiologen bei dieser Angelmethode stundenlang hilflos am Haken und verenden oft qualvoll. „Das ist kein Dumme-Jungen-Streich, das ist handfeste Tierquälerei“, sagt der Fischereibiologe Holzner. Das ist nach Angaben der Fischer beim regulären Angeln anders. Dort wird der Fisch unmittelbar nach dem Fang getötet.
Um dem Schwarzfischer und Tierquäler das Handwerk zu legen, bittet der Fischereiverein die Bevölkerung um Hinweise. Wenn der oder die Täter erwischt werden, müssen sie mit einer Anzeige des Vereins wegen zwei Straftaten rechnen – und erfahrungsgemäß wohl auch mit einer saftigen Strafe. Anzeige haben Holzner und der Fischereiverein bislang allerdings nicht erstattet.

