Neumarkter Volksfest
„O‘zapft is!“: So viele Schläge braucht Bürgermeister Baumgartner beim Bieranstich
Volksfestauftakt in Neumarkt-St. Veit von Donnergrollen begletet – der Simmung im Zelt tat dies keinen Abbruch. Im erstenJahr nach Corona gab es im Festzelt eine ganz besondere Premiere.
Neumarkt-St. Veit – Kaum jemand, dem die Freude nicht ins Gesicht geschrieben steht: In einem langen Zug marschieren am Freitagabend die Neumarkter Vereine, Trachtler und Fußballer, Radler und Schützen, Feuerwehrler und Böllerschützen, begleitet von den Klängen der Blaskapelle von Sepp Eibelsgruber und der Stadtkapelle in Richtung Volksfestplatz, wo endlich – nach zweijähriger coronabedingter Pause – wieder ein Volksfest stattfinden kann.
„Oans, zwoa - o‚zapft is!“
Die Frage danach, wie viele Schläge Bürgermeister Erwin Baumgartner benötigt, um das erste Fass Aldersbacher Bier anzuzapfen, beantwortet das Stadtoberhaupt souverän – zwei Mal haut er mit dem Schlegel gegen den Wechsel, bevor er ins volle Festzelt skandiert: „O‘zapft is!“
Es dauert nicht lange, da ertönt das erste „Prosit“, und es klirren die ersten Maßkrüge aneinander. Draußen donnert es inzwischen. Zunächst, weil die Böllerschützen von Immergrün Wolfsberg sowie von Elf und Eins mit Salutschüssen das lang ersehnte Volksfest feiern. Später dann sorgt das Gewitter über Neumarkt für eine lautstarke Zugabe, lässt zwischendrin auch mal das Licht im Zelt ausgehen.
Gewitter tut der Feierlaune keinen Abbruch
Davon lassen sich die Feierwilligen aber nicht beeindrucken. Schon beim Standkonzert von den Musikanten um Sepp Eibelsgruber am Hubensteiner Brunnen herrscht eine gelöste Stimmung, bevor sich die Neumarkter über den Stadtplatz auf den Weg in Richtung Festplatz machen. Dort begrüßen Autoscooter, Kinderkarussell und Hupferl die Frauen und Männer in ihrer Vereinskleidung, in Dirndln und Lederhosen.
Bedienungen haben alle Hände voll zu tun
Fesch mit Blumenstrauß in der Hand die zahlreichen Bedienungen, die sich schon darauf freuen, dass sie nach einer so langen Durststrecke endlich wieder Maßkrüge im Zelt verteilen dürfen.
Die Stammplätze sind auch nach zwei Jahren Corona erhalten geblieben. Und so treffen sich die Löwen-Fans ebenso in ihrer Box wie die Eishackler vom EC Schpana an ihrem Stammtisch. Die erste Maß ist noch nicht an jedem Tisch angekommen, da stimmen die TSV-Fußballer schon die ersten Jubelgesänge an.
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Der Baron selbst kommt zur Eröffung
Mit dabei beim Auszug: Eine Abordnung der Brauerei Aldersbacher mit Baron Georg Adam von Aretin und dem ehemaligen Braumeister Peter Wagner, denen die Freude über einen gelungenen Volksfestauftakt ins Gesicht geschrieben steht.
Bürgermeister Erwin Baumgartner jedoch ist zwiegespalten an diesem Tag. Zum einen freut er sich über ein volles Festzelt und eine Festwirtsfamilie, „die einen Super-Job macht und den Bierpreis nach wie vor niedrig hält!“ Tatsächlich liegt der Bierpreis in Neumarkt-St. Veit mit 8,80 Euro im Vergleich zu anderen Volksfesten in der Region noch günstig. Zum Vergleich: In Kraiburg bleibt man mit 9,70 Euro noch knapp unter der Schallgrenze von 10 Euro, ebenso in Waldkraiburg mit 9,80 Euro.
Gutes Bier zu einem fairen Preis
Beim Oktoberfest in München müssen die Festbesucher sogar mit durchschnittlichen 13,37 Euro rechnen. „Im Käferzelt zahlt man für eine Weißbiermaß sogar 17 Euro!“, weiß der Bürgermeister, der in diesem Jahr ohne seine Gattin Hilde gekommen ist.
Im ersten Jahr nach den Corona-Einschränkungen ist es ausgerechnet das Virus, das seine Frau am Besuch des Volksfestes hindert. „Es geht ihr gut und wir hoffen, dass sie am Tag der guten Nachbarschaft schon wieder mitgehen kann“, so der Bürgermeister. Schließlich will das neue Dirndl präsentiert werden, plaudert er aus.
Zum ersten Mal Auftakt mit dem Landrat
Besonders freut es Baumgartner, „dass zum ersten Mal überhaupt der Landrat zu uns zum Volksfestauftakt kommt“. Absolute Premiere! Für den Neumarkter Max Heimerl (CSU) natürlich ein Heimspiel. Es war sein zweiter Auftritt als Landrat bei einem Volksfest, nachdem bereits das Graser Fest in Au über die Bühne gegangen ist. Und dennoch etwas Besonderes, weil es zum einen seine Heimat ist und zum anderen das erste Volksfest in einer Stadt aus dem Landkreis.





