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Tag der seelischen Gesundheit

Komasaufen und Depressionen: Kinder und Jugendlichen in der Überforderungsspirale

Komasaufen ist bei Jugendlichen nach wie vor ein Thema, auch wenn es nicht mehr so im Bewusstsein vieler Menschen ist
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Komasaufen ist bei Jugendlichen nach wie vor ein Thema, auch wenn es nicht mehr so im Bewusstsein vieler Menschen ist.

Stress und Überforderung führen bei immer mehr Menschen zu Depression oder zur Flucht in den Alkohol. Darauf macht der Ambulant-Komplementäre Verbund (AKV) mit einer mehrteiligen Veranstaltung zum Tag der seelischen Gesundheit am Dienstag, 10. Oktober, im Waldkraiburger Kino aufmerksam.

Neumarkt-St. Veit/Waldkraiburg – „Was für ein Stress“. Dieser Stoßseufzer ist immer öfter zu hören. Alleine im ersten Halbjahr 2023 ist die Zahl der Fehlzeiten bei Arbeitnehmern deutlich gestiegen, sagen die Zahlen der Krankenversicherungen. „Diese Entwicklung ist alarmierend, denn wir haben schon jetzt fast das Niveau des gesamten Jahres 2022 erreicht“, sagt die KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick.

Depression und Flucht in Alkohol

Das betrifft aber nicht nur Arbeitnehmer, bereits Schüler und Jugendliche klagen immer öfter über hohen Stress. So hat das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung bereits 2018 eine Studie veröffentlicht, nach der praktisch jeder vierte Studierende „über ein hohes Stresserleben und Erschöpfung klagt“ – mögliche Vorboten eines Burnouts. Depression oder die Flucht in den Alkohol sind keine Seltenheit. Der Ambulant-Komplementäre Verbund (AKV) macht darauf mit einer mehrteiligen Veranstaltung zum Tag der seelischen Gesundheit am Dienstag, 10. Oktober, im Waldkraiburger Kino aufmerksam.

Komasaufen ist nach wie vor ein Thema

Klaus Sawitzki vom Organisationsteam sagt, man möchte das Thema wieder mehr in den Fokus rücken. „Komasaufen ist nach wie vor ein Thema“. Auch wenn Sawitzki einräumt, dass die Zahlen geringer geworden sind, sieht der Einrichtungsleiter des Ehrko-Wohnzentrums in Neumarkt-St. Veit nach wie vor Handlungsbedarf. Zudem soll die Veranstaltung eine Art Hilfestellung für Angehörige sein, damit diese wissen, wo man im Landkreis Hilfe bekommen beziehungsweise wie man bereits die ersten Anzeichen richtig deuten kann.

Immer mehr Kinder und Jugendliche klagen über Stress und Überlastung. Eine Depression kann die Folge sein.

Der Ambulant-Komplementäre Verbund (AKV) macht darauf mit einer mehrteiligen Veranstaltung zum Tag der seelischen Gesundheit am Dienstag, 10. Oktober, im Waldkraiburger Kino aufmerksam. So wird im Kinofoyer um 17.45 Uhr die Ausstellung „Bunt statt blau“ eröffnet, die sich gegen den Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen wendet. Noch immer trinken viele Jungen und Mädchen, bis der Arzt kommt.

Rund 8.280 Mädchen und Jungen zwischen zehn und 17 Jahren wurden 2021 mit einer Alkoholvergiftung in deutsche Krankenhäuser eingeliefert. Das zeigen die Zahlen des Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Das waren zwar insgesamt rund drei Prozent weniger als im Vorjahr – aber in der Altersspanne der Zehn- bis 14-Jährigen gab es einen Anstieg von fast sieben Prozent. Die Zahlen belegen, dass das Thema weiter wichtig ist.

Das gilt auch für den zweiten Themenblock, das Thema „Depression“. Um 18 Uhr wird im Kino das Dokumentardrama „Grau ist keine Farbe“ gezeigt, das sich mit dem Thema „Depression“ auseinandersetzt. Der Film handelt von den drei Jugendlichen Anna, Sabine und Christian, die depressiv sind: Anna will aufgrund des hohen Leistungsdrucks die Schule abbrechen. In Sabines Familie kommt es zu körperlichen Auseinandersetzungen. Christian hat Drogenprobleme und Angst, seine Homosexualität zu offenbaren. Die Spielszenen werden immer wieder von Beiträgen der führenden Depressionsforscher Deutschlands wie Peter Falkai und Martin Keck unterbrochen. Auch drei Betroffene sprechen über ihr Leid und den Umgang mit der psychischen Erkrankung in der Öffentlichkeit und dem Privatleben.

Film und Diskussion zum Thema „Depression“

Die Filmdokumentation wurde 2019 von Moviejam gemacht, dem Jugendkollektiv aus München, das regelmäßig anspruchsvolle Dokumentationen über jugendliche, brisante Themen produziert. Sie dauert 60 Minuten.

Anschließend haben die Organisatoren des AKV um Ludwig Doben (Tageszentrum Waldkraiburg), Jochen Stöpel (Ambulante Begleitung suchtkranker Menschen), Thomas Christ (Therapiezentrum Christ) und Klaus Sawitzki (Ehrko Wohnzentrum) haben anschließend eine Diskussionsrunde zum Thema „Junge Menschen und psychische Gesundheit“ organisiert. Dabei diskutieren unter der Moderation von Dieter Wenzler (Vorsitzender PSAG Mühldorf) Alexander Bohn von der Caritas-Suchtberatung, Dr. Thomas Schunck von der Heckscher Klinik in Waldkraiburg sowie die Schulpsychologin Michaela Semerad-Kronthaler und die Leiterin des Jugendamtes, Kirsten Prange und gehen auf Fragen aus dem Publikum ein.

Die Veranstaltungsreihe ist kostenlos, jeder ist willkommen und der Bezirk Oberbayern sorgt zudem dafür, dass keiner der Besucher Hunger und Durst leiden muss.

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