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Mehr Sicherheit, mehr Ökologie

E-Loks zwischen Mühldorf und Landshut? Wann der Lückenschluss bei der Elektrifizierung kommen soll

Die Bahnstrecke von Mühldorf nach Landshut soll elektrifiziert werden. DB-Projektleiterin Janett Fack zeigte, was alles zu tun ist.
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DB-Projektleiterin Janett Fack präsentiert die Pläne der Deutschen Bahn.

Wie lange dampfen noch die Dieselloks? Die Bahnstrecke zwischen Mühldorf und Landshut ist nach wie vor nicht elektrifiziert. Ganz anders als die Strecken von Mühldorf nach München oder zwischen Landshut und München. Wann wird die Lücke endlich geschlossen? Was die Bahn jetzt plant.

Neumarkt-St. Veit – Bahnhof Neumarkt-St. Veit, Gleis 1. Die Türen schließen. Der Lokführer gibt langsam Gas. Ein lautes Brummen ertönt, schwarzer Rauch quillt aus dem Auspuff der Diesellok. Langsam rollt der Zug an, nimmt Richtung Mühldorf Fahrt auf. Das ist stündlich, Tag für Tag hier zu sehen, zu hören und zu riechen. Aber nicht mehr lange. Die Deutsche Bahn hat nämlich die Weichen für die Zukunft der eingleisigen Bahnstrecke von Mühldorf-Landshut gestellt. Und die ist elektrisch.

Auf 55 Kilometern werden 1000 Strommasten aufgestellt

Auf einer Strecke von 55 Kilometern sollen Strommasten aufgestellt werden, damit in Zukunft E-Loks von Mühldorf nach Landshut fahren können. Insgesamt werden es rund 1000 Stück sein, erläutert die Projektleiterin der Deutschen Bundesbahn, Janett Fack. Den notwendigen Strom dazu liefert ein sogenanntes Unterwerk, das in Mühldorf parallel im Zug der ABS 38 gebaut wird.

Dieselloks haben bald ausgedient: Zwischen Mühldorf und Landshut soll die eingleisige Bahnlinie elektrifiziert werden.

Danach wird die Oberleitung gespannt. Parallel dazu werden alle Anlagen und Bauwerke im Rissbereich der Oberleitung geerdet, die Stellwerke Mühldorf und Landshut entsprechend angepasst und an den Straßenüberführungen sogenannte Berührschutze angebracht. Diese verhindern, dass es zu Störungen kommt, wenn etwas auf die Oberleitung fällt oder Menschen an die Oberleitung kommen können.

Mit der Elektrifizierung der Strecke werde der Lückenschluss geschafft zwischen den Strecken Landshut-München und Mühldorf-München, die bis dahin auch elektrisch betrieben werden. Rund 100 Millionen Euro nimmt die Deutsche Bahn dafür in die Hand, 70 Millionen für den Bau der Oberleitung und rund 25 Millionen für begleitende Ertüchtigungsmaßnahmen. Projektleiterin Fack rechnet damit, dass 2030 begonnen werden kann.

Pläne müssen noch durch den Bundestag

Bis dahin ist allerdings noch eine ordentliche Wegstrecke in Sachen Planung und Genehmigungen zurückzulegen. Fack erklärt bei einem Pressetermin gegenüber den OVB Heimatzeitungen: „Die sogenannte Vorplanung ist jetzt abgeschlossen. Sie geht jetzt ans Eisenbahnbundesamt und dann ans Bundesverkehrsministerium weiter. Wenn von dort grünes Licht kommt, dann wird das Vorhaben im Bundestag besprochen.“

Fack rechnet damit, dass das im Frühsommer 2025 sein wird. Wenn auch das Parlament zustimmt, steigt die Bahn in die Entwurfs- und Genehmigungsplanung ein. 2030 sollen dann die ersten Baumaschinen anrollen und nach drei Jahren, sprich im Jahr 2033 soll alles fertig sein.

Aktuell rechnet die Projektleiterin damit, dass die Umrüstung in drei Bauabschnitten passieren wird und in dem Bereich, wo gerade gebaut wird, keine Züge fahren können. „Hier wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet“, sagt Fack.

Infos aus erster Hand zum Bahnausbau

Das DB-Projektteam um Projektleiterin Janett Fack hat für die Ausbaustrecke Mühldorf–Landshut die wesentlichen Elemente der Vorplanung erarbeitet und möchte jetzt gerne den aktuellen Planungsstand präsentieren. An verschiedenen Themenständen können sich die Besucher zu Planung und Ablauf des Projektes, Elektrifizierung sowie Umwelt mit dem Projektteam austauschen und Fragen klären.

Die Infoveranstaltung findet am Dienstag, 23. April, im Kulturbahnhof Neumarkt-St. Veit von 15 Uhr bis 18 Uhr statt.

Technisch verläuft die Umrüstung so, dass alle 50 bis 60 Meter ein Mast aufgestellt wird. Dieser steht auf einem Betonfundament, das in den Boden gerammt wird. „Das heißt, dass bei den Bauarbeiten auch mit Lärm gerechnet werden muss“. Die Bauarbeiten werden aber nur tagsüber durchgeführt. „Nachts dürfen wir nicht mehr arbeiten“, erklärt die Bauingenieurin Fack.

Bahn fährt leiser und umweltfreundlicher

Sie schränkt aber ein, dass mit der Elektrifizierung „keine Erhöhung der Zugzahlen verbunden sein wird“. Dafür seien die Elektroloks leiser und umweltfreundlicher, da sie keine Emissionen erzeugen. „Das bringt mehr Lärmschutz und bessere Luft für die Anwohner“, verspricht die Projektleiterin.

Neun Bahnübergänge werden technisch überholt

Im Zuge der Umrüstung werden auch neun Bahnübergänge grundlegend überprüft, ob sie auf dem aktuellen technischen Stand sind, was die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer auf der Strecke erhöhen soll. Zudem sollen die Anschlüsse in den Knotenbahnhöfen Mühldorf und Landshut zuverlässiger werden.

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