90 Tonnen ausgehoben
Asbestfund in Kindergartennähe: Stadt Neumarkt muss belastetes Erdreich teuer entsorgen
90 Tonnen Aushub, verpackt in 50 Bigpacks, alles sehr aufwendig zu entsorgen: Knapp 20.000 Euro musste die Stadt Neumarkt-St. Veit ausgeben, um asbestbelastetes Erdreich in der Nähe des neuen Kindergartens in der Lorenz-Reißl-Straße fachgerecht zu entsorgen. Durch Zufall war man darauf gestoßen.
Neumarkt-St. Veit – Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG) hatte den Stadtrat nach eigenen Angaben über diese nicht eingeplanten Ausgaben in der jüngsten nichtöffentlichen Stadtratssitzung informiert, der Stadtrat hatte den Mehrausgaben auch zugestimmt. Und er versichert: „Das komplette Material wurde fachgemäß entsorgt. Es besteht keinerlei Gefahr oder ein gesundheitliches Risiko für die Kinder, wenn sie im September die Krippe mit Leben füllen!“
Im April belastetes Material gefunden
Die Sache mit asbestbelastetem Material war im April dieses Jahres ins Rollen gekommen. Wie Bauleiter Martin Krüger mitteilt, habe die am Bau des Kindergartens beteiligte Firma Bauer aus Mitterskirchen beim Aushub des Besucherparkplatzes an der südwestlichen Ecke des Grundstücks circa 40 Quadratmeter belastetes Aushubmaterial festgestellt.
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Dieses habe Bruchstücke von Faserzementplatten enthalten. Aufgrund dieser Feststellung sei der betroffene Aushub seitlich gelagert und abgedeckt worden, informiert Krüger.
Umgehend Schadstoffuntersuchungen veranlasst
Umgehend seien Schadstoffuntersuchungen veranlasst worden, die den Verdacht von asbesthaltigen Bruchstücken bestätigt hätten, teilt Bürgermeister Baumgartner mit. Das sei Ende April gewesen, im Anschluss sei das Material fachgerecht und unter Einhaltung der geltenden Vorschriften bei der Firma Freudlsberger in Altötting entsorgt worden.
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Keine Beeinträchtigung der Kinder
„Eine Beeinträchtigung der Aufenthaltsqualität für die Kinder von Kindergarten sowie Kinderkrippe sind nicht gegeben“, attestiert Bauleiter Martin Krüger. Er bezieht sich dabei auf Fakten. So sei bei den insgesamt circa 3100 Kubikmeter Aushub, die seit Baubeginn im September 2020 auf dem gesamten Gelände erfolgt sind, bis jetzt kein weiteres belastetes Material gefunden worden – obwohl im Bereich der Fundamente und der Entwässerungsmulde bis zu einem Meter tiefer ausgebaggert worden sei. Bei den 40 Kubikmetern, die nun belastet waren, handle es sich laut Krüger um einen Einzelfund.
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Auch das Landratsamt ist informiert
Baumgartner informiert darüber, dass auch das Landratsamt Mühldorf eingeschaltet gewesen sei, nachdem dort eine Nachfrage aus der Bevölkerung aufgeschlagen war. Er verweist auch auf die Einschätzung der Behörde, wonach der Bezug des Kindergartens zum neuen Kindergartenjahr bedenkenlos stattfinden könne.
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Kindergarten öffnet am 6. September und ist zu 86 Prozent ausgelastet
Die Auslastung des neuen Kindergartens, der am 6. September öffnen soll, ist gut, wie die Leiterin der Kindertagesstätte, Tanja Stadler, bestätigt. Die Krippe sei bis auf zwei Plätze ausgelastet, 22 Kinder werden ab September die neuen Räume nutzen. Von 50 Plätzen sind es im Kindergartenbereich 42 Plätze. Insgesamt ist von einer rund 86-prozentigen Auslastung der 4,6 Millionen Euro teuren Kindertagesstätte die Rede. Auch die Betreuungssituation sei sichergestellt, wie Baumgartner ergänzt, erst am Montag sei eine weitere Fachkraft eingestellt worden.
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Außenanlagen noch nicht fertig
Während im Innenbereich der komplette Kindergarten und auch die Krippe genutzt werden können und auch der Gartenbereich schon angelegt ist, müssen sich die Kinder bei den Außenanlagen noch etwas gedulden. Nach Angaben von Bauleiter Martin Krüger wird der Sandkasten zwar noch rechtzeitig fertig. „Die Bobby-Car-Strecke und der Spielwall benötigen aber noch etwas Zeit.“
Radlader und Bagger zum Ankucken
Dafür rollen in Sichtweite der Kinder Radlader und Bagger. „Das ist sicher auch etwas Aufregendes für die Kinder, vor allem für die Jungs“, ist sich Krüger sicher.