Gesundheitsreferent
„Mehrere Monate Warten auf Routinecheck“? So steht es um die Arzt-Versorgung in Neumarkt-St. Veit
Gesundheitsreferent Ludwig Spirkl schaut grundsätzlich positiv auf die medizinische Versorgung in Neumarkt-St. Veit. Trotzdem treibt ihn eine große Sorge um.
Neumarkt-St. Veit – Die Stadt Neumarkt-St. Veit hat zwölf Referenten aus den Reihen des Stadtrates. Sie geben einmal im Jahr einen Einblick in ihre Aktivitäten. Ludwig Spirkl (SPD) nahm dabei die medizinische Versorgung in den Blick.
Die ärztliche Versorgung im Blick behalten
Spirkls Blick auf die ärztliche Versorgung in Neumarkt-St. Veit fiel vordergründig positiv aus. Im Vergleich zu anderen Kommunen sei alles im grünen Bereich, sagte er. Doch Spirkl mahnte, dass das nicht der Maßstab sein sollte. Er fragte, wie lange es brauche, bis man einen Termin bei einem Arzt, Facharzt oder Zahnarzt bekommt. „Wenn es um einen Routinecheck geht, mehrere Wochen bis mehrere Monate“, gab er selbst die Antwort. Ein Zeitrahmen, der sich nicht eklatant von anderen Kommunen unterscheide.
In seinem Fazit regt Ludwig Spirkl an, den Fragen nachzugehen, ob die allgemeinmedizinische Versorgung in Neumarkt-St. Veit auch in Zukunft sichergestellt sei, und dass die Stadt über das „Ob“ und „Wie“ eines Medizinischen Versorgungszentrums nachdenken sollte.
Gleichzeitig regte der Gesundheitsreferent an, Allgemeinmediziner zu unterstützen. Er habe bei Gesprächen erfahren, dass sie „sehr um den Nachwuchs bemüht sind“. So werden Medizinstudenten an die Arbeit in Arztpraxen herangeführt und die jeweilige Diagnostik eingewiesen. Dafür müssen die Medizinstudenten aber auch untergebracht werden. „Hier könnte sich die Stadt einbringen und die Kosten für die Unterkunft übernehmen, um ein Zeichen der Wichtigkeit und einen Schulterschluss mit den niedergelassenen Hausärzten zu zeigen“, so Spirkl.
Bessere Zusammenarbeit von Referenten und Verwaltung
Er lobte den Stützpunkt der Notfallsanitäter, das Angebot der Pflegeeinrichtungen und die Apotheken. Spirkl ließ es sich nicht nehmen, erneut darauf hinzuweisen, dass die Referenten auch in die Arbeit der Stadtverwaltung einbezogen werden sollten, wenn sie die jeweiligen Referentenressorts betreffen.
Zudem sollten die Referenten in einer gesonderten Stadtratssitzung ihre Arbeit vorstellen können. Spirkl regte sogar an, dass die Referenten zweimal jährlich im Stadtrat über ihre Arbeit berichten sollten. Das sehen offensichtlich nicht alle Stadträte so, denn aus dem Plenum war ein leises, aber deutliches „Um Gottes willen“ zu hören.

