Kindertagesstätte wird aufgestockt
Zangberg wartet noch auf 700.000 Euro zugesagter Fördermittel
In Zangberg fand die Bürgerversammlung statt, die Einblicke in die Haushaltslage und anstehende Projekte der Gemeinde gab. Im laufenden Jahr stehen vor allem drei große Vorhaben im Mittelpunkt.
Von Alfred Huber
Zangberg – Unter den gut 60 Besuchern der diesjährigen Bürgerversammlung begrüßte Bürgermeister Georg Auer (Wählervereinigung Zangberg) seinen Stellvertreter Ingo Fiebiger (WVZ), die Mitglieder des Gemeinderates und den Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Oberbergkirchen Georg Obermaier. Nach einer Gedenkminute für die im vergangenen Jahr verstorbenen 24 Einwohner der Gemeinde (neun davon im Altenheim Schloss Geldern) übergab er das Wort dem Kämmerer.
Schuldenstand bei 1,1 Millionen Euro
Zum Jahreswechsel wohnten 1223 Personen (1220 im Vorjahr) in der Gemeinde, davon 56 mit Nebenwohnsitz. 264 Personen sind über 65 Jahre, dies entspricht einen Anteil von 21,5 Prozent. Den 24 Sterbefällen stehen 13 Geburten gegenüber. Vor dem Standesamt wurden fünf Ehen geschlossen.
Das Haushaltsvolumen 2023 bezifferte Obermaier mit rund 2,5 Millionen Euro im Verwaltungs- und rund 1,5 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, rund 310 000 Euro konnten dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.
Während die erhobenen Grundsteuern (113 000 Euro) relativ gleichblieben, sind die Einnahmen aus Gewerbesteuer (365 000 Euro), Einkommenssteuerbeteiligung (942 000 Euro) und die Schlüsselzuweisung leicht gestiegen.
Gestiegen sind aber auch die von der Gemeinde zu zahlenden Umlagen. So stieg die Kreisumlage um 120 000 Euro auf 744 000 Euro und die an die Verwaltungsgemeinschaft Oberbergkirchen zu zahlende Umlage auf 228 000 Euro, deren Anstieg in der Hauptsache durch steigende Personalkosten begründet wird.
Ein Blick auf die Schülerzahlen des Schulverbandes der VG Oberbergkirchen zeigte, dass diese relativ konstant bleiben und der Bestand bis auf Weiteres mit zehn Klassen gesichert ist. Für die derzeit von insgesamt 75 Kindern besuchte Kindertagesstätte erklärte Kämmerer Obermaier, dass hier die Förderungen leider nicht mit den Personalkosten steigen und sich dadurch das von der Gemeinde zu tragende Defizit auf 163 000 Euro erhöht habe.
Zum Jahresende betrugen die Rücklagen der Gemeinde rund 190 000 Euro bei einem Schuldenstand von rund 1,1 Millionen Euro. „Dieser durch die großen Investitionen entstandene, hohe Betrag relativiert sich aber, wenn man bedenkt, dass rund 700 000 Euro an bereits zugesagten, aber noch ausstehenden Förderungen und Zuschüssen ausstehen“, konnte Obermeier die Anwesenden beruhigen.
In seinem Jahresrückblick führte Bürgermeister Auer zunächst die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Kläranlage an. Leider seien die Stromkosten der Anlage zurzeit sehr hoch, da es noch Probleme mit den Speichern der PV-Anlage gebe und diese ausgetauscht werden müssen.
Der Bau der Trinkwasserverbindungsleitung zwischen Langenstegham und Landenham konnte in Angriff genommen werden, die Rohre wurden bereits mittels Pflug eingezogen und die Pumpstation montiert. Auer erinnerte an die Indienststellung des neuen Feuerwehrfahrzeuges, für das die Gemeinde 342 000 Euro ausgegeben hat und die anschließende Abgabe des alten LF 8 in die Ukraine.
2024 stehen drei Projekte im Vordergrund
In der Vorschau führte Bürgermeister Auer drei Schwerpunkte an. So ist der Baubeginn für die Aufstockung der Kindertagesstätte für Juni 2024 geplant. Für diese Maßnahme sind zwei Millionen Euro veranschlagt, bei einem Eigenanteil der Gemeinde von rund 600 000 Euro. Auch die Sanierung des Abwasserkanals in der Ortsmitte bindet entsprechende Mittel. Nach Fertigstellung der Trinkwasserverbundleitung Langenstegham – Landenham können heuer die Hausanschlüsse in Kaps durchgeführt werden, wobei die Zuleitung zum Ortsteil in Zusammenarbeit der Bauhöfe Zangberg, Oberbergkirchen und Lohkirchen bereits verlegt wurde.
Landrat Max Heimerl schilderte sachlich und nachvollziehbar die Gründe für die erneute Erhöhung der Kreisumlage. „Wir sind aber auf einem guten Weg die Kosten zu senken, gerade was es die Krankenhauskosten betrifft“, so der Landrat. Ebenso ging er auf den momentanen Stand der Zuweisung und Unterbringung von Asylbewerbern ein und bat, freie Wohnungen dem Landratsamt zu melden – und fügte hinzu: „Wir sind ein zuverlässiger Zahler.“
Keine Feuchttücher in die Kanalisation
Bürgermeister Auer wünschte sich, dass pumpenverstopfende Feuchttücher nicht in der Kanalisation entsorgt werden und dass auch Verständnis besteht, dass bei extremem Schneefall nicht alle Straßen und Wege gleichzeitig geräumt sein können.
Ansonsten gab es nur eine Frage zum gesperrten Weg durch das Waidl nach Weilkirchen, die der Bürgermeister mit der Verkehrssicherungspflicht des Grundstückseigentümers, also des Klosters, beantwortete und wohl auf die dort durch Sturm und Schnee geschädigten Bäume zurückzuführen ist.
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