Hohe Kosten für Energie
Strom- und Gaspreisbremse: Darum bekommen die meisten Mühldorfer nichts
Die gute Nachricht: Stromkunden der Stadtwerke und Gaskunden der Evis müssen nichts tun, um von der staatlichen Förderung durch die Preisbremsen zu profitieren. Die schlechte Nachricht: Nur die allerwenigsten bekommen etwas davon.
Mühldorf - Alfred Lehmann ist Geschäftsführer der Stadtwerke und der Evis. Er sagt: „Als Kunde muss man gar nichts tun.“ Denn es ist Sache der Versorger, die Beträge zu berechnen, für die Kunden Geld durch Strom- und Gaspreisbremse erhalten sollen. Die Vergütung erfolgt mit den regulären Abrechnungen.
Nur Firmen profitieren in Mühldorf
Trotzdem dürfen nur sehr große Strom- und Gaskunden mit einer Erstattung rechnen, laut Lehmann nur Großabnehmer wie Firmen. Denn: „Wir liegen mit dem Strom- und dem Gaspreis unter den Werten, die die Regierung festgelegt hat.“ Nach seinen Angaben trifft das auf 99 Prozent der Stromkunden zu.
Auf 40 Cent hat der Gesetzgeber den Deckel für die Kilowattstunde festgelegt, Kunden der Stadtwerke zahlen im Regelfall nur 32,9 Cent. „Wir sind also weit weg von den 40 Cent.“ Nur wer mehr als 30.000 Kilowattstunden Strom verbraucht, bekommt die staatliche Förderung schon ab 13 Cent. Und das sind vor allem Firmen. Die 16.000 Kunden der Stadtwerke gehen dagegen leer aus, lediglich 144 liegen laut Lehmann über dem Deckel.
Über 1,5 Millionen Kilowattstunden
Das gleiche gilt für Gaskunden: „Nur Großkunden liegen über der Grenze, Privatkunden bleiben darunter“, sagt Lehmann. In Zahlen: Für alle, die weniger als 1,5 Millionen Kilowattstunden Gas verbrauchen, beträgt der Gaspreisdeckel ab 12 Cent. Die Evis verlang laut Geschäftsführer Lehmann derzeit zwischen zehn und elf Cent, also weniger, als der Deckel festlegt.
Abschläge deutlich erhöht
Trotzdem zahlen Strom- und Gaskunden schon heute höhere Abschläge. Der Grund: Der Gaspreis hat sich zum Beispiel von durchschnittlich sieben bis neun Cent im vergangenen Jahr auf zehn bis elf Cent heuer erhöht.