Geschäftsjahr 2022
So steht es um die Finanzen der Sparkasse Altötting-Mühldorf - und das ist eine kleine Revolution
Die Sparkasse Altötting-Mühldorf zog Bilanz für ein Geschäftsjahr in unruhigen Zeiten. Bei der Pressekonferenz wurden alle Zahlen auf den Tisch gelegt und eine kleine Revolution enthüllt.
Mühldorf/Altötting – 170 Jahre ist die Geschichte der Sparkasse in der Region Mühldorf-Altötting schon alt. 1853 wurde die Districts-Hilfcassa als erstes Kreditinstitut in Altötting und Burghausen gegründet. Ist seither in der Region verwurzelt und erfolgreich. Und, wie Vorstandsvorsitzender Markus Putz im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz zu berichten wusste: „Die Sparkasse Altötting-Mühldorf konnte auch im Geschäftsjahr 2022 ihre stabile Entwicklung fortsetzen“.
Die Bilanzsumme stieg im Jahr 2022 um 5,3 Prozent auf 3,59 Milliarden Euro. Die Kundenkredite liegen mit 2,66 Milliarden Euro um 168 Millionen Euro oder 6,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Kundeneinlagen betrugen 2,65 Milliarden Euro und waren nahezu unverändert auf dem Niveau von 2021, die Kunden haben der Sparkasse Altötting-Mühldorf 3,9 Milliarden Euro anvertraut. Wichtiger Bestandteil in der Vermögensanlage der Kunden ist das Wertpapiergeschäft, diese Beratung wird immer stark nachgefragt.
5,5 Millionen Euro Steuern abgeführt
Die Anzahl der Girokonten hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 962 auf 96.732 Konten erhöht. Dazu meinte Putz: „Wenn man von rund 230.000 Einwohner in unseren beiden Landkreis ausgeht und alle abzieht, die noch zu jung für ein Bankkonto sind, dann sind etwa die Hälfte aller Einwohner Kunden unserer Sparkasse. Und es sollen noch mehr werden.“ Das Betriebsergebnis ist mit 26,8 Millionen Euro besser als im Vorjahr, die Kapitalbasis konnte die Sparkasse weiter ausbauen. Das Eigenkapital liegt mit 16,2 Prozent weit über den vorgeschriebenen 8 Prozent. Insgesamt 5,5 Millionen Euro führte die Sparkasse Altötting-Mühldorf an Steuern ab. „Wir sind ein braver Steuerzahler“, stellte Markus Putz fest.
Wohnbaudarlehen gehen zurück
Bei den Kundenkrediten – in der Hauptsache Wohnungsbaukredite und gewerbliche Finanzierungen – haben die Explosion der Baukosten, Förderkürzungen etwa der KfW-Bank, der Zinsanstieg und die Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Ausrichtung der Gebäudeenergie zu einer deutlichen Abschwächung geführt, so Vorstand Putz. „Analog der rückläufigen Baugenehmigungen hat sich die Nachfrage nach Wohnungsbaudarlehen in 2022 um 14 Prozent gegenüber 2021 abgeschwächt.“
444 Mitarbeiter für 120.000 Kunden
In 26 mit Personal besetzten Geschäftsstellen und in den internen Bereichen kümmern sich 444 Mitarbeiter um die 120.000 Kunden. Dazu kommen 85-Selbstbedienungsgeräte. Mehr als 15.200 Kunden nutzen täglich die Internet-Filiale sowie das telefonische Kunden- und Business-Center. Im Jahr 2022 wurden bereits 76 Prozent der Girokonten online geführt, die Sparkassen-App von über 32.000 Nutzern verwendet.
Zehn neue Azubis ab September
Ihren Mitarbeitern bietet die Sparkasse flexible Arbeitszeitmodelle, mobiles Arbeiten, betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Was Markus Putz besonders freut: „Unsere Auszubildenden sind überwiegend ehemalige Schulpraktikanten oder sie werden über Freunde oder ihre Familien auf die Sparkasse als Ausbilder und Arbeitgeber aufmerksam. Die Zufriedenheit unserer langjährigen Mitarbeiter zahlt sich für uns aus, wir haben immer noch genügend Bewerber.“ Im Ausbildungsjahr 2022 hatte die Sparkasse Altötting-Mühldorf 33 Auszubildende, am 1. September starten zehn neue Auszubildende.
Auch im Geschäftsjahr 2022 hat die Sparkasse Altötting-Mühldorf wieder mehr als 600 Projekte in den beiden Landkreisen mit über 410.000 Euro gefördert. Der Vorstandsvorsitzende geht davon aus, dass sich diese Summe für Spenden und Sponsoring in 2023 wahrscheinlich wieder auf über 500.000 Euro steigern wird: „Die Spenden-Anfragen haben massiv zugenommen. Es scheint, dass viele andere Geldgeber entweder nicht mehr können oder aus der Region abgewandert sind.“
Die erste Frau im Vorstand
Am Ende der Pressekonferenz stellte sich Alexandra Schubauer als Generalbevollmächtigte und künftige Vorständin der Sparkasse Altötting-Mühldorf vor. Sie gehört seit 1. April 2023 zum Team und wird sich ab 1. Dezember 2023 zusammen mit Markus Putz die Aufgaben im Vorstand teilen. Die Vorstände Karl Straßer und Bernd Renschler verabschieden sich Ende November in den Ruhestand. Karl Straßer hat die Geschicke der Sparkasse seit 1994 begleitet, Bernd Renschler gehört dem Vorstand seit 2002 an.
Das ist die Neue im Vorstand
Mit Alexandra Schuhbauer nimmt erstmals eine Frau ein Vorstandsamt in der Sparkasse Altötting-Mühldorf wahr. Die 52-Jährige wird ab 1. Dezember 2023 als Vorstandsmitglied das gesamte Firmen- und Privatkundengeschäft der Sparkasse Altötting-Mühldorf leiten. „Seit 1. April bin ich hier in der Sparkasse und fühle mich hier sehr wohl. Ich bin gut angekommen“, sagt sie über ihre neue Arbeitsstelle. Ihre Sparkassenlaufbahn begann Alexandra Schuhbauer 1991 mit einer Ausbildung zur Bankkauffrau in der Sparkasse Straubing-Bogen. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften war Schuhbauer im Bereich Kredit und Recht und als Leiterin im Vorstandssekretariat der Sparkasse Passau tätig. Von 2011 bis 2013 verantwortete sie dann als Regionaldirektorin das Privat- und Geschäftskundengeschäft in der Sparkasse Passau. Seit 2014 war sie als Abteilungsleiterin der Sparkasse Erding-Dorfen für die Unternehmenskunden zuständig. Alexandra Schuhbauer lebt in Mühldorf, spielt im Sommer gerne Golf und fährt im Winter Ski.