Das wurde Tausenden Zuschauern geboten
Ein Segen für Ross und Reiter: So spektakulär war der Stephani-Umritt in Erharting
Kein Schnee, kein Eis, kein Sturm und auch kein Regen: So gesehen war es ein idealer Tag für den Erharting Stephani-Umritt, der nach der Corona-bedingten Pause Tausende in die kleine Gemeinde an der Isen gelockt hat.
Erharting – Der Brauchtumsverein in Erharting hat wieder alle Register gezogen, um diese Traditionsveranstaltung mit ihren vielen Heiligen-Darstellern, Rössern und Reitern zum Höhepunkt an Weihnachten werden zu lassen. Knapp 3.000 Besucher zählte der Brauchtumsverein.
Mit Monstranz und Weihwasser
Zunächst hatte Pfarrer Piotr Wandachowicz noch Platz in der Kutsche genommen, er stand aber wenig später an der Friedhofsmauer, segnete Ross, Reiter und Heiligendarsteller mit der Monstranz und weihte die Umzugsteilnehmer dann auch noch mit Weihwasser.
Wie ernst die Erhartinger diese Traditionsveranstaltung nehmen, erkennt man daran, dass sie kein Detail auslassen, um so authentisch wie möglich zu wirken. Dass der Zimmermann Josef Vorbuchner nur in Sandalen mitfährt. Dass sich Thomas Mück als Heiliger Petrus stilecht einen Bart stehen lässt. Oder dass sich der heilige Florian einem echten Feuer auf dem Wagen ausgesetzt fühlt, sind nur einige dieser Details.
Auch viele Reiter mit dabei
Rosserer waren mit ihren prächtigen Gespannen weit angereist, um ihre wertvollen Tiere zu präsentieren. Viele fleißige Helfer hatten in filigraner Kleinarbeit die Wagen der Heiligen vorbereitet. Und dann gibt es auch noch die zahlreichen Reitvereine der Umgebung, die den 2. Weihnachtstag für diesen ganz besonderen Ausritt vor vielen tausend Augen zu nutzten.
Circa 80 Heiligen-Darsteller hatten sich auf den Weg gemacht, verteilt auf 20 Festwägen, zwei Kutschen und insgesamt bis zu 160 Rösser. Die Moderatorinnen Ulrike Auer und Gerlinde Schmied haben jeden einzelnen Beteiligten vorgestellt und auch die Geschichte hinter den Heiligen und ihren Bezug zu Erharting erläutert.
Alle haben sich mächtig ins Zeug gelegt
Das Fazit von Leo Biermaier, der beim Brauchtumsverein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, fällt entsprechend positiv aus: „Der Besuch war total gut bei diesem ersten Umritt nach Corona. Es ist selten, dass wir so tolle Reitergruppen mit dabei haben. Sie alle haben sich wirklich ins Zeug gelegt. Man hat gemerkt: Die Leute wollten wieder raus!“
Drr Applaus von geschätzten 3.000 Zuschauern (Biermaier: „Dreimal so viele wie Erharting Einwohner hat!“) sei ihnen sicher gewesen. Besonders viel Freude hat Biermaier ein Esels-Viergespann aus Oberösterreich bereitet, bei dem er auch selbst mitfahren durfte. „Ein Highlight, auch für mich selbst!“, beteuert Biermaier. Und wohl auch für die Gäste aus Österreich: „Die haben sich schon wieder für den nächsten Umzug angemeldet!“ 2025 wird es wieder so weit sein.
