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Neue Probleme auch ohne Streit um Tiefenwasser

Innfood in Turbulenzen: So soll das Weidinger Unternehmen gerettet werden

Die Firma Innfood will im Industriegebiet Weiding eine neue Halle bauen. Die Stadt Mühldorf ist massiv dagegen. Hinter der Ablehnung steht allerdings ein größerer Streitpunkt.
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Der Firma Innfood ist unter Druck. Jetzt wurden erste Pläne zur Rettung des Unternehmens bekannt

Die Weidinger Firma Innfood ist seit Monaten in den Schlagzeilen. Sie will Tiefenwasser fördern und als Mineralwasser zu Geld machen. Doch jetzt gibt es plötzlich ein ganz neues Problem.

Mühldorf/Weiding- Innfood ist in der Region vor allem deshalb bekannt, weil der Hersteller von Babynahrung das Wasser aus den Weidinger Tiefenbrunnen nutzen will, um Mineralwasser abzufüllen. Dazu ist Innfood eine Partnerschaft mit dem französischen Konzern Roxane eingegangen. Jetzt kommt die Nachricht, dass Innfood den Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beim Mühldorfer Amtsgericht gestellt hat. Das Unternehmen möchte die Pleite unter Aufsicht selbst abwenden und die 220 Arbeitsplätze in Weiding retten.

Corona als Auslöser des Insolvenzantrags

Als Auslöser für den Antrag nennt ein Sprecher, der namentlich nicht genannt werden will, Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Grund sind vor allem verzögerte Neulistungen im Handel“, schreibt der Unternehmenssprecher. „Hinzu kamen zuletzt die vor allem seit letztem Jahr nochmals massiv gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal, die nur teilweise und zeitversetzt an die Kunden weitergereicht werden konnten.“

Abfüllstraße von Alete im Werk Weiding.

Nach Angaben der Geschäftsführung werden Kunden während des Verfahrens weiterhin beliefert, der Betrieb laufe in vollem Umfang weiter. Auch die Löhne und Gehälter der rund 220 Mitarbeiter seien gesichert. Die Geschäftsführung arbeitet nach eigenen Angaben an einem Sanierungsplan, um auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können. „Das angebotene Eigenverwaltungsverfahren sichert die langfristige Transformation von Innfood zu einem leistungsfähigen Eigenmarkenproduzenten“, teilte der Unternehmenssprecher mit. 

Zeitplan für Sanierung nicht bekannt

Nähere Angaben zu den Gründen und möglichen Konsequenzen nannte er auch auf Nachfrage nicht. Zum Zeitplan der Sanierung heißt es nur: „Einen fixen Zeitraum für das Verfahren können wir zum heutigen Zeitpunkt nicht nennen.“

An den Plänen zur Mineralwasserabfüllung in Weiding ändert sich durch die Eigenverwaltung dagegen nichts. „Daher plant Innfood weiterhin die Realisierung des Projekts. Der Antrag zur Weiternutzung des Wassers liegt weiterhin bei den Behörden“, erklärt der Unternehmenssprecher. „Das bevorstehende Verfahren hat keine Auswirkungen auf den gestellten Antrag.“

Ziel ist der Erhalt der Firma

Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren, um das Unternehmen zu erhalten. Nach Angaben von Innfood bleibt die Geschäftsführung im Amt und wird durch die Sanierungsspezialisten von der Kanzlei Grub Brugger unterstützt. Dr. Philipp Grub ist für die Dauer des Verfahrens als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten. „Der jetzige Schritt ist der Anfang einer Lösung für eine nachhaltige Zukunft von Innfood und absolut kein Grund, die Köpfe hängen lassen“, betont Grub.

Sachwalter nimmt Gläubigerinteressen wahr

Begleitet wird das Verfahren von einem sogenannten Sachwalter, im Fall von Innfood hat das Amtsgericht Mühldorf Jochen Wagner von der Landshuter Rechtsanwaltskanzelei Wagner und Lehner bestellt. Er achtet darauf, dass die Interessen der Gläubiger gewahrt werden.

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