Tier mit modernstem Gerät aufgespürt
Gefährlicher Einsatz für Polizei, Feuerwehr und THW: 300-Kilo-Stier bei Polling entlaufen
Am Montagnachmittag (30. Oktober) büxte in der Gemeinde Polling ein Stier aus. Polizei, Feuerwehr und THW waren stundenlang auf der Suche. Wie sie das Tier schließlich mit modernstem Gerät aufspüren konnten.
Polling – Mit einem ausgebüxten Stier mussten sich die Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr und THW auseinandersetzen. Das rund 300 Kilogramm schwere Tier sollte am Montag bei einem Landwirt verladen werden. Dabei gelang ihm gegen 16.10 Uhr die Flucht und er machte sich in Richtung Annabrunn/Starkheim davon. Beamte der Polizeiinspektion Mühldorf übernahmen umgehend die Fahndung und wurden dabei von einem Diensthundeführer der Zentralen Einsatzdienste Traunstein unterstützt.
Suche nach entlaufenem Stier nicht ganz ungefährlich
Auch die Feuerwehren aus Flossing und Polling wurden alarmiert und zwei zuständige Jagdpächter waren bei der Suche nach dem Tier unterstützend zugegen. Da sich der Stier in ein Waldstück bei Starkheim geflüchtet hatte, waren die Feuerwehrleute gefordert, das Tier im Wald aufzustöbern und herauszutreiben, berichtet Michael Wallner, der Feuerwehrkommandant der Flossinger Wehr. „Es war nicht ganz ungefährlich“, sagt er, da das Tier durch die vielen Menschen gestresst und verängstigt gewesen sei. Allerdings versichert die Polizei, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung oder den Straßenverkehr bestanden hat.
Stier wurde mit Drohne im Waldstück geortet
Da es mittlerweile dunkel wurde, wurde auch das THW angefordert, das mit einer Drohne, die eine Wärmebildkamera hat, das Waldstück absuchte. „Wir hatten ein bisserl Glück und den Stier innerhalb weniger Minuten geortet“, erzählt Robert Bark, der Zugführer des THW Mühldorf. Dabei sei es das erste Mal gewesen, dass sie mit der Drohne nach einem Tier suchen mussten. Der Drohnen-Führer konnte den Stier erstmals gegen 19 Uhr in dem Waldstück lokalisieren.
„Die Suche gestaltete sich im weiteren Verlauf jedoch für alle Einsatzkräfte als schwierig, weil sich auch andere Tiere in dem Waldstück befanden“, hieß es in der Pressemitteilung der Polizei. Die Herausforderung für den Drohnen-Führer war, nachdem der Stier gefunden war, die Einsatzkräfte im Dunkeln zu dem Tier zu leiten. Gegen 21 Uhr konnte der Stier aufgespürt und umstellt werden.
Tierärztin konnte entlaufenen Stier betäuben
Aus sicherer Distanz konnte eine Tierärztin den Stier mit einem Betäubungsgewehr so betäuben, dass er „einigermaßen ruhig war“. Dann half das Schicksal ein bisschen, da der Stier von alleine aus dem Wald herauskam, erinnert sich Kommandant Michael Wallner. Als das Tier auf dem freien Feld stand, war es ein leichtes für die Tierärztin, den Stier ein weiteres Mal zu betäuben.
Der Landwirt und Besitzer des Stieres war ebenfalls vor Ort, zusammen mit den Kräften der Feuerwehr konnte er das benommene Tier in den Viehanhänger bringen und wieder zu seinem Hof bringen; betäubt, aber lebend. Bei dem Einsatz wurde niemand verletzt.