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Olympia 2024 in Paris

Klappt‘s diesmal mit Edelmetall? Mühldorferin Evi Striegl macht deutsche Hockey-Damen fit

Einmal Gold hat Evi Striegl schon in ihrer Sammlung. 2022 wurde die Damen-Hockey-Nationalmannschaft Europameister in der Halle.
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Einmal Gold hat Evi Striegl schon in ihrer Sammlung. 2022 wurde die Damen-Hockey-Nationalmannschaft Europameister in der Halle.

Evi Striegl ist eigentlich Volleyballerin. Mit Herz und Blut. Wenn sie aber in diesem Jahr mit zu den Olympischen Spielen nach Paris fährt, dann nicht als aktive Spielerin: Die 36-jährige Mühldorferin betreut die Damen-Hockey-Nationalmannschaft. Als Physiotherapeutin.

Mühldorf – Schon lange vor dem Entfachen des olympischen Feuers in Paris durfte die Mühldorferin schon ein bisschen Olympia-Luft schnuppern. Am ersten Mai-Wochenende war sie mit der Herren-Nationalmannschaft in Paris. Die deutschen Hockey-Herren haben im olympischen Hockeystadion Yves-du-Manoir an einem internationalen Freundschaftsturnier zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 teilgenommen. Zweimal ging es gegen den Gastgeber aus Frankreich. Mit einem 5:2 und einem 3:0 haben die Deutschen Eindruck hinterlassen.

Erster Testlauf im Olympia-Stadion

Die Partien in Paris ermöglichten es dem Team, sich mit dem Stadion und den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen. „Es schadet nicht, Sonnenstand und Platzbeschaffenheit zu testen, bevor am 27. Juli das olympische Hockeyturnier startet!“, analysiert Striegl fachmännisch, die bis vor zwölf Jahren mit diesem Sport noch nichts am Hut hatte.

In Paris angekommen: Evi Striegl (links) im Olympischen Dorf mit ihren Kollegen. Sie wohnt übrigens im selben Haus wie ein weiterer Olympionik aus dem Landkreis Mühldorf: Johannes Tille will mit der Deutschen Volleyball-Nationalmannschaft Edelmetall holen.

Seit 2012 bei den Hockey-Damen

Über einen Physio-Kollegen war sie erst 2012 zu den Hockey-Damen gestoßen. Im Rahmen eines Lehrgangs sollte sie die U16-Damen-Nationalmannschaft betreuen. Von Hockey hatte die damals 24-Jährige keinen blassen Schimmer, Google musste da erklärend zur Seite stehen. Nach dem ersten Engagement im Nachwuchsbereich übernahm die Mühldorferin neue Aufgaben: Erst in der U21, dann im A-Kader der Frauen.

Mittendrin unter den Nationalspielerinnen: Evi Striegl in der Kabine des deutschen Hockey-Teams.

Inzwischen weiß sie: „Es ist ein harter Sport, ich war überrascht, wie schnell das alles geht, kaum Unterbrechungen.“ Und die Damen sind nicht gerade zimperlich, wenn sie sich wieder einen Pferdekuss einfangen und Striegl helfen muss, um die lädierten Stellen zu behandeln. „Zwei Minuten später stehen die meisten wieder auf dem Feld!“

Auch die Seele will gepflegt werden

Die Leiste zwickt dann und wann. Hüft- und Rückenbeschwerden sind es, die die Physiotherapeutin zu behandeln hat nach einem kräfteraubenden Spiel. Der Bewegungsapparat ist das eine, „aber auch die Seele will gepflegt werden“, sagt Striegl über ihre Sitzungen mit den Hockey-Damen, mit denen es Ende Juli in die französische Metropole geht.

Vielleicht winkt in der Stadt der Liebe am Ende ja sogar eine Medaille. Dass die Damen und Herren in guter Verfassung sind, bewiesen die Damen zuletzt mit Bronze bei der letzten Europameisterschaft und die Herren mit dem Weltmeistertitel. Olympisches Edelmetall liegt aber schon länger zurück. Hier jubelten die „DANAS“ und „HONAMAS“, wie die National-Teams auch genannt werden, zum letzten Mal 2016, als es die Bronze-Medaille in Rio de Janeiro geworden ist.

Für mich ist es schon ein Traum, überhaupt mit dabei zu sein!

Physio-Therapeutin Evi Striegl

„Es wäre natürlich der Hammer, wenn es am Ende für beide Teams ein Platz auf dem Podium werden sollte. Aber für mich ist es schon ein Traum, überhaupt mit dabei zu sein. Und vielleicht dem ein oder anderen Idol zu begegnen, das man sonst nur aus dem Fernsehen kennt.“ Oder alte Bekannte. Wie etwa Johannes Tille. Man kennt sich vom Volleyball beim TSV Mühldorf. In Paris spielt Tille, der aus Polling stammt, im Volleyball-Nationalteam als Zuspieler.

Evi Striegl spielt selbst Volleyball. Beim TSV Mühldorf greift sie in der Landesliga-Mannschaft an und ist sofort zur Stelle, wenn ihre Erfahrung als Physio gebraucht wird.

Schon 2020 von Olympia geträumt

Den Traum von Olympia, den hatte Striegl bereits 2020 geträumt, als es nach Tokio gehen sollte. Doch wegen Corona fielen die Spiele im Pandemie-Jahr ins Wasser. Sie wurden 2021 zwar nachgeholt, aber unter strengsten hygienischen Auflagen. „Das waren keine normalen Spiele“, dass sie gerade Mama geworden war, hat ihr die Entscheidung, daheim zu bleiben, erleichtert.

Reich wird man durch die Physio-Tätigkeit ohnehin nicht. Da redet Striegl gar nicht lange um den heißen Brei. Das ist ihr bei ihrem Engagement bei den Hockey-Damen auch nicht so wichtig, sagt die 36-Jährige. „Ich nehme viel für die eigene Praxis mit“, meint sie zu ihrem Engagement bei den Hockey-Nationalteams. 2014 hat sie sich als Physiotherapeutin selbstständig gemacht und mit einer kleinen Praxis in Mühldorf und zwei Angestellten begonnen. Am 1. Januar 2023 hat sie die Praxis von Heidi Hackner-Häglsperger übernommen, das sie nun als Physio-Team Mühldorf führt. 

Erfahrung punktet: Evi Striegl spielt in der Landesliga Volleyball, hilft aber auch gerne bei den Nachwuchsvolleyballern aus, wenn es um den Aufstieg in die Bezirksklasse geht.

Nicht nur tolle Bilder für die Praxis

Striegl will mit ihrer Erfahrung im Nationalteam ihren Schwerpunkt auch in puncto Leistungssport in Mühldorf ausbauen, sieht dafür in Mühldorf auch Potenzial mit den erfolgreichen Volleyballern, die mittlerweile wieder in der 2. Bundesliga aufschlagen. Viele Bilder ihrer erfolgreichen Tätigkeit bei den Hockey-Damen schmücken ihre Praxis bereits. Aber es sind noch einige Wände frei für viele weitere Sportler.

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