Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Raubzug bei Nacht und Nebel

Zwölf Felgen, 40.000 Euro Schaden: Die dreisten Reifendiebe von Mühldorf wurden gefilmt

Unbekannte lockern Radmuttern an Autos
+
Unbekannte Täter klauten im Schutz der Dunkelheit Autoräder von hochpreisigen Fahrzeugen eines Autohauses in Mühldorf.

Unbekannte haben bei einem Autohaus in Mühldorf zwölf sündteure Autofelgen gestohlen. Der Schaden ist mit zirka 40.000 Euro beträchtlich. Die Täter sind wohl schon vorher aufgefallen und wurden sogar gefilmt.

Mühldorf – Es ist für Autofans ein trauriger Anblick, der sich noch Donnerstagfrüh (7. November) auf dem Gelände von Mercedes Schreiner und Wöllenstein in Mühldorf-Nord bietet: Zwei nagelneue und hochpreisige Automodelle stehen nicht mehr auf ihren dicken Reifen mit exklusiven Felgen, sondern mit ihren glänzenden Bremsscheiben auf grauen Betonsteinen. Zum Teil sogar äußerst instabil, nur auf einem hochkant unter die Bremsscheibe geschobenen Pflasterstein. Das dritte Diebstahlobjekt, ein Geländewagen, hat dagegen schon neue Reifen bekommen.

Unbekannte haben in der Nacht von Sonntag auf Montag (4. November) zugeschlagen. „Bei Arbeitsbeginn am Montag gegen 7 Uhr wurde der Diebstahl entdeckt“, berichtet Josef Bernhart, Leiter der Polizei Mühldorf.

Nagelneue Autos auf ihren Bremsscheiben aufgebockt

„Die Diebe haben die sehr hochpreisigen Leichtmetallräder von sehr hochwertigen Fahrzeugen abgeschraubt“, sagt Christian Kleine, Center- und Vertriebsleiter von Mercedes auf Nachfrage des OVB. Weil sie die schweren Autos nur auf den Bremsscheiben aufgebockt haben, müssen auch diese erneuert werden. Deshalb der überaus hohe Schaden: 40.000 Euro.

Ein solch dreister Diebstahl ist bei Mercedes in Mühdorf noch nicht vorgekommen. „Vor Jahren wurden schon einmal Lkw-Reifen gestohlen, aber das ist lange her“, sagt Kleine. Die Diebe hatten es seiner Vermutung nach explizit auf die Räder dieser Fahrzeuge abgesehen: „Diese Modelle sind sehr rar, die gibt es nicht so oft.“ Zwar wird das Gelände kameraüberwacht, aber zu erkennen ist auf dem Video von der Tatnacht keiner der Täter. Kleine: „Sie waren alle vermummt. Man sieht nur schwarze Gestalten.“

Autohaus vermutet einen Diebstahl auf Bestellung

Tage vor dem Diebstahl sei auf dem Gelände ein Pulk von Männern von wahrscheinlich osteuropäischer Herkunft auf dem Gelände der Mühldorfer Mercedes-Niederlassung unterwegs gewesen, erzählt der Centerleiter. „Die haben wir von unserem Grundstück gestaubt.“ Bei dem Autohaus geht man davon aus, dass es sich um einen Diebstahl auf Bestellung gehandelt hat: „Es passierte alles ganz schnell. Da sind organisierte Banden am Werk, absolute Profis.“

Künftig müsse das Ausstellungsgelände wohl noch besser überwacht werden. Einen Zaun darum sei aber keine Option. „Das Gelände soll für Interessenten frei zugänglich bleiben“, betont Kleine. „Sie sollen sich die Fahrzeuge auch außerhalb der Öffnungszeiten ungehindert anschauen können.“

Laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim ist es in jüngster Zeit nicht zu einer Häufung solch gezielter Räderdiebstähle gekommen. „Es passiert immer wieder mal“, erklärt Pressesprecher Daniel Katz. Meist würden Reifensätze aus Tiefgaragen oder Kellerabteilen gestohlen. Organisierte Diebesbanden, die systematisch Autohäuser abgrasen, wurden in der Region bislang nicht festgestellt.

Wurde das Diebesgut in einem Sprinter abtransportiert?

Als die Gruppe von Männern sich Tage vor der Tat so verdächtig auf dem Gelände umgesehen hatte, haben Mitarbeiter des Autohauses auf dem Supermarkt-Parkplatz gegenüber einen langen weißen Mercedes-Sprinter älteren Baujahrs bemerkt. Dabei könnte es sich um das Fahrzeug handeln, mit dem die Autoräder abtransportiert wurden.

Die Mühldorfer Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. „Noch sind nur sehr wenige Zeugenhinweise eingegangen“, teilt Andreas Hinterschwepfinger, stellvertretender Dienststellenleiter, mit. „Angesichts der Art der Beute, ihres Werts und der Absatzmöglichkeiten dafür, gehen wir von professionellen Dieben auf, die ihr Diebesgut ins Ausland gebracht haben.“ Weitere Autohäuser in der Region seien nicht angegangen worden, das habe die sogenannte Lageauswertung durch die Polizei ergeben.

Wer weitere Hinweise zu Tat und Täter geben kann, wird gebeten, sich unter 08631/3673-0 an die Polizei zu wenden.

Kommentare