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Demonstration auf dem Stadtplatz

Mühldorf setzt ein Zeichen für die Demokratie

„Mühldorf ist bunt“ in Reinkultur. Junge und Alte egal welcher politischen Überzeugung trafen sich auf dem Mühldorfer Stadtplatz, um Flagge zu zeigen gegen Anti-Demokraten.
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„Mühldorf ist bunt“ in Reinkultur. Junge und Alte egal welcher politischen Überzeugung trafen sich auf dem Mühldorfer Stadtplatz, um Flagge zu zeigen gegen Anti-Demokraten.

Das Bündnis „Mühldorf ist bunt“ hat zu einer Demonstration für Demokratie und Vielfalt aufgerufen. Die Bürger aus Stadt und Landkreis Mühldorf haben hier ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt und sich klar positioniert.

Mühldorf – Es war ein eindrucksvolles Zeichen, das Bürger aus Stadt und Landkreis Mühldorf am Samstagnachmittag (17. Februar) gesetzt haben. Das Bündnis „Mühldorf ist bunt“ hatte zu einer Demonstration für „Demokratie und Vielfalt“ aufgerufen und Organisator Max Wiltschka war ziemlich beeindruckt. Er hatte eine Veranstaltung mit rund 200 Teilnehmern angemeldet. Nach Auskunft von Uwe Schindler von der Polizei Mühldorf dürften allerdings mindestens dreimal soviel Bürger gekommen sein. Sie wollten ein Zeichen setzen für Demokratie und Menschlichkeit.

Demokraten müssen Radikalen Einhalt gebieten

Dabei sprachen sich alle Redner dafür aus, dass man für die Werte wie Menschlichkeit, Toleranz und Vielfalt eintreten muss. „Heute geht es um unsere Gesellschaft, unser Land und Europa“, sagte beispielsweise Max Wiltschka. Er forderte alle Teilnehmer, aber auch alle Demokraten auf, zusammenzuhalten und Radikalen, die in vielen Ländern Europas auf dem Vormarsch sind, Einhalt zu gebieten. „Nie wieder ist genau jetzt“, war ein Zitat, das auf vielen Plakaten zu lesen war und das die meisten Redner auch in ihre Beiträge einbauten.

Die Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf

„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz
„Mühldorf ist bunt“ organisiert eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf
Demonstration für Demokratie und Vielfalt in Mühldorf © Schwarz

Dabei war es eine „vielfältige und bunte Rednerliste“, wie sie Wiltschka nannte: Sie reichte vom CSU-Landtagsabgeordnete Sascha Schnürer, Landrat Max Heimerl und Pfarrer Franz Eisenmann bis hin zu Maximilian Kapser vom Jugendparlament Mühldorf, Wiebke Müller von der queeren Community, Claudia Hausperger vom Kreisjugendring oder Lena Koch von „Tagwerk“ und Dr. Hans Dworzak vom Anna-Hospizverein.

„Wer die AfD wählt, wählt die Diktatur“

Alle einte die Sorge, dass durch das Erstarken der AfD in vielen Bereichen Hass und Hetze überall Einzug hält. Spätestens seit den Recherchen des Redaktionsnetzwerkes Correctiv, das über die Pläne beziehungsweise Gespräche unter anderem von AfD-Mitgliedern über die „Remigration“, wie sie es verharmlosend nennen, von Nicht-Deutschen berichtet hatte, muss allen Bürgern klar sein: Wer die AfD wählt, wählt die Diktatur. „Wir müssen für die Demokratie einstehen und kämpfen“, forderte beispielsweise Patrick Mayer von der SPD, der sich auch durch einen Sturz auf der Bühne und eine blutige Nase nicht von seinem Statement abhalten ließ.

Die Demonstration in Mühldorf in Bildern

Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana
Die Demonstration in Mühldorf mit der Kamera eingefangen
Die Demonstration in Mühldorf in Bildern © Dereq Bizimana

Weltoffen, tolerant und hilfsbereit, so beschreibt Landrat Max Heimerl die Bürger im Landkreis. Sie gehen gegen Massenvertreibungen auf die Straße und wollen, dass Rassismus und Co. nicht mehr Fuß fassen können. „Extremisten lösen kein Problem, sie sind das Problem“, rief er unter dem Applaus der Zuschauer.

Mehr zusammenstehen für die Vielfalt

Sascha Schnürer ist seit der letzten Landtagswahl im Landtag vertreten. Er zeigte sich ziemlich erschüttert, welcher Ton auch hier, dank der AfD, herrsche. Statt sich um Regeln und Gesetze zum Wohl der Bürger kümmern zu können, muss erst einmal die Verfassung verteidigt werden. „Diese Menschen dürfen keinen Nährboden bekommen, rief er und forderte gleichzeitig die lokale AfD auf, sich von den Remigrationsfantasien von Potsdam zu distanzieren.

Auch Richard Fischer von der DGB-Kreisvorstandschaft sprach sich gegen den menschenverachtenden Unsinn aus. Und Claudia Hausperger vom Kreisjugendring sagte: „Wir sind mehr“. Sie forderte alle auf, mehr zusammenzustehen, damit Vielfalt, die im Grundgesetz verankert ist, weiter zuzulassen.

Faschismus ist zurück; dieses Mal in Blau erkleidet

Pfarrer Franz Eisenmann betonte, er sei froh, in einem Land zu leben, wo Werte die Säulen der Gesellschaft sind. Gleichzeitig ärgere er sich über so viel Unkenntnis und erinnerte daran, dass „Altenheime oder Krankenhäuser zumachen müssen, wenn alle ausländischen Mitbürger und Migranten abgeschoben werden“. Claus Debnar vom Bürgerbündnis Mühldorf Gemeinsam sagte, er sei wütend, weil es wieder notwendig ist, für die Demokratie auf die Straße zu gehen. „80 Jahre nach Auschwitz ist der Faschismus zurück; dieses Mal in Blau verkleidet“.

Auf dem Volksfestplatz in Waldkraiburg demonstrierten rund 70 Personen auf Einladung der AfD zeitgleich zur Demonstration in Mühldorf. „Jeder, der die deutschen Gesetze beachtet, Steuern und Sozialabgaben leistet, ist in unserem Land willkommen“, sagte AfD-Bezirksrat Martin Wieser. Aber illegale Ausländer hätten das Land zu verlassen. Applaus für seine Rede bekam auch der AfD-Europaabgeordnete Markus Buchheit: „Wir sind alle Rechte und ich bin stolz, als Rechter hier zu stehen“, sagte er.

Lena Koch von „Tagwerk“ erzählte den überraschten Zuhörern, dass auch die Biobranche von Rechten unterwandert werde und warnte vor Vereinigungen wie den Völkischen Siedlern oder Kleinbäuerliche Landwirtschaft.

Keine Meinungsdiktatur von Extremisten aufzwingen lassen

Auch zahlreiche jüngere Redner wie Maximilian Kapser vom Jugendparlament, Sophie Sontag-Lohmyer von der JU oder Simon Haserer von den Linken und Kristin Martl-Hassan machten ihren Sorgen über das Erstarken von extremistischen Parteien Luft. Sie forderten dazu auf, Haltung zu zeigen und sich keine Meinungsdiktatur von einigen Extremisten aufzwingen zu lassen. „Ein deutscher Patriot ist niemand, der ‚Ausländer raus‘ brüllt“.

Etablierte Parteien müssen miteinander und nicht übereinander reden

Lisa Sieber (ÖDP) ermahnte aber auch die etablierten Parteien, miteinander zu reden, um Menschen wieder an demokratische Parteien heranzuführen. „Gegenseitige Schuldzuweisungen führen nur zu Politikverdrossenheit“. Auch Angelika Kölbl von der AWO kritisierte, wie abfällig die Menschen untereinander sprechen. Sie meinte: „Was Populisten sagen, ist gelogen. Lasst euch nicht anlügen“.

Alex Erfurt ergänzte, er möchte, dass seine Kinder in einer bunten, pluralistischen Gesellschaft aufwachsen können.

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