Corona-Lage im Kreis Mühldorf im Überblick
Nach Wegfall der meisten Corona-Regeln: Für wen ein PCR-Test trotzdem noch wichtig ist
Viele Corona-Vorschriften sind bereits gefallen. Test-Nachweise für Gastro und Kultur sind Schnee von gestern und Freitesten ist nach einer Infektion auch nicht mehr nötig. Doch für viele bleibt ein PCR-Test weiter unerlässlich.
Mühldorf - Wer derzeit schnieft und hustet, sich krank und matt fühlt, der greift daheim zu einem Corona-Selbsttest. Den Weg zum Arzt kann man sich mit den üblichen Erkältungs- oder Corona-Symptomen sparen, denn bis Ende März 2023 darf einen der Hausarzt noch telefonisch krankschreiben, damit man im Wartezimmer nicht noch weitere Personen ansteckt. Nach den aktuell gültigen Regeln kann man sich in Bayern nach Ablauf von zehn Tagen nach dem ersten positiven Testergebnis wieder völlig (masken-)frei bewegen, eine Freitestung ist nicht mehr nötig.
Auch muss für die Teilnahme an Veranstaltungen oder den Besuch der Gastronomie längst nicht mehr mit Corona-App oder QR-Code auf Papier nachgewiesen werden, dass man geimpft oder genesen ist, oder ein negatives PCR-Testergebnis vorgezeigt werden. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Positive den Aufwand für einen PCR-Test sparen.
PCR-Test kann manches erleichtern
Doch dieser Nachweis kann für einige trotzdem weiterhin von großer Bedeutung sein, wie die Nachfrage der OVB-Heimatzeitung beim Gesundheitsamt Mühldorf ergeben hat.
„Nur wer einen positiven PCR-Test hat, gilt in der Statistik des Robert-Koch-Instituts als SARS-CoV 2 Fall“, betont Dr. Cornelia Erat, Fachärztin für öffentliches Gesundheitswesen am Gesundheitsamt Mühldorf. Alle ohne PCR-Nachweis tauchen nicht in den täglichen Fallzahlen des Landkreises beziehungsweise in der Statistik auf.
Frisch oder schon vorbei?
„Nur PCR-getestete Personen erhalten ein Genesenenzertifikat“, gibt die Ärztin gibt zu bedenken. Sie erklärt wofür das trotz aller Lockerungen wichtig ist: „Wird beispielsweise im Rahmen einer Klinikaufnahme, REHA oder OP-Vorbereitung in den Wochen nach der Infektion mittels PCR ein positiver Befund mit einem hohem CT-Wert festgestellt, so muss, wenn kein PCR- Vorbefund vorliegt, von einer frischen Infektion ausgegangen werden. Das heißt, dass die Maßnahme verschoben oder der Patient bei Notfallmaßnahmen entsprechend isoliert wird.“
In PCR-Tests ist das Virus häufig noch wochenlang nach einer Infektion in geringem Umfang nachweis- und an hohen CT-Werten ablesbar. „Eine Labormethode, mit der man eine frische Infektion von einem Restzustand nach Infektion unterscheiden könnte, ist nicht verfügbar“, betont Erat. „Hier hilft nur der Beweis einer kürzlich durchgemachten Infektion weiter.“ Und diesen Beweis liefert nur der PCR-Test.
Ist der Test noch gut?
Wer sich nicht sicher ist, ob der seit Monaten daheim rumliegende Selbsttest überhaupt noch brauchbar ist, der sollte einen Blick auf die Verpackung werfen. Dort ist, wie bei jedem Lebensmittel oder bei Kosmetika, das Haltbarkeitsdatum aufgedruckt. Zu erkennen an dem Symbol einer Sanduhr. Meist halten die Tests zwölf Monate.
Auch auf die richtige Temperatur kommt es bei der Lagerung an „Abweichende Temperaturen können das Testergebnis verfälschen“, darauf weist das Bundesministerium für Gesundheit hin. Es kann zu falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen kommen.
Nicht auf die Heizung legen
„Besonders kritisch sind zu hohe Temperaturen. Diese führen zu vermehrt falsch-negativen Resultaten. Selbsttests dürfen nicht auf Heizungen gelegt werden oder direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt sein. Die Testkits gehören auch nicht in den Kühlschrank.“
Ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen, sollte man sich besser von den alten Tests trennen, um auf Nummer sicher zu gehen. Dr. Cornelia Erat: „Es gibt keinerlei Daten zur Haltbarkeit von Tests über das Ablaufdatum hinaus.“
Inzidenz im Landkreis Mühldorf liegt bei 106
Von Freitag 2., bis Freitag, 9. Dezember gab es im Landkreis Mühldorf 125 neue bestätigte Corona-Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz lag am Freitag, 9. Dezember, laut Robert-Koch-Institut bei 106. Im Landkreis Mühldorf liegen seit März 2020 insgesamt 66.587 bestätigte Fälle vor.
Das „InnKlinikum“ meldete 20 corona-positive Patienten auf den Normalstationen und einen weiteren Todesfall - am Donnerstag (8. Dezember) verstarb ein 78-jähriger Mann aus dem Landkreis Mühldorf mit Corona. Die Zahl der verstorbenen Landkreisbürger, die mit dem Corona-Virus infiziert waren, steigt damit auf 346.
Bis einschließlich 9. Dezember wurden insgesamt 244.421 Impfungen im Landkreis verabreicht. Insgesamt 84.356 Personen sind mindestens einmal geimpft, das entspricht 72,80 Prozent aller Landkreisbürger. 86.859 Personen oder 74,96 Prozent haben die abschließende Impfung erhalten. 67.130 Personen haben die erste Auffrischungsimpfung erhalten, 9.262 Personen die zweite Auffrischungsimpfung, 205 Personen die dritte Auffrischungsimpfung.


