Wahl-Mühldorfer steht vor großer Herausforderung
Im Bett mit Franz Josef Strauß – Rudi Breiteneicher spielt Bayerns legendären Ministerpräsidenten
Rudi Breiteneicher ist ein gut gebuchter Kleindarsteller und will sich auf keine speziellen Rollen festlegen. Er selbst würde sich auch gerne mal als Leiche sehen.
Mühldorf – Petra Stark, findet es nicht sonderlich erwähnenswert, mit Franz-Josef Strauß Tisch und Bett zu teilen. Schließlich war die Mühldorferin sogar schon mit einem Vergewaltiger und mit einem Mörder liiert. Freilich dreht es sich dabei nur um Filmrollen und beileibe nicht ums echte Leben. Rudi Breiteneicher, Gatte von Petra Stark, ist nämlich ein gefragter Kleindarsteller.
Vom Witze-Erzähler zum Kleindarsteller
Viele kennen den 61-Jährigen wahrscheinlich als schnellsten Witze-Erzähler der Welt. Immerhin schaffte er es damit vor zehn Jahren ins Guinness Buch der Rekorde. Der einstige Burghauser, den die Liebe nach Mühldorf lockte, verdankt seine Karriere als Komparse und Kleindarsteller einer Verlosung bei Grünwalds-Freitagscomedy. „Vor Jahren habe ich da eine Komparsenrolle ergattert“, erinnert er sich. „Das war genau mein Ding.“
Rudi Breiteneicher meldete sich daraufhin bei verschiedenen Agenturen, und schon lief es wie geschmiert mit weiteren kleinen Auftritten in bekannten Krimis, Serien und Filmen. Bei „Hubert ohne Staller“, bei „Dahoam is Dahoam“ oder bei der Krimiserie „K 11“ ist der Wahl-Mühldorfer bereits aufgetreten.
Ein Höhepunkt seiner schauspielerischen Laufbahn dürfte die Teilnahme am neuen Eberhofer-Krimi sein, der sich „Guglhupfgeschwader“ nennt. Mit ein bisschen Stolz in der Stimme verkündet Breiteneicher: „Bei diesem Streifen spiele ich einen Staatssekretär. Der Krimi startet im August in den Kinos.“
Und da klinkt sich Gattin Petra ins Gespräch ein. Sie stellt fest: „Ja mei, der Rudi ist halt in jeder Rolle super. Auch in der von Franz Josef Strauß. Schließlich schaut er ihm sowieso etwas ähnlich.“
Wie es zu der Franz-Josef-Strauß-Geschichte kam, berichtet der gelernte Schlosser kurz und knapp: „Ich hab mich per Video bei der Produktionsgesellschaft beworben und wurde im Handumdrehen genommen.“
Der Spaß kommt jedoch mit einem ernsten Hintergrund daher. Für die internationale SKY-NBC-Doku „Olympia 72“, in der es um das Attentat in München bei den Olympischen Spielen geht, darf Breiteneicher in die Rolle des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten schlüpfen. Gedreht wurde auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände Penzing bei Landsberg am Lech. Die hybride Dokumentation zum Gedenken an den Anschlag vor 50 Jahren ist eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm. Es kommen Zeitzeugen und Überlebende zu Wort.
Was der 61-Jährige unterstreicht: „Ich bin zwar nur in einer kurzen, dafür aber entscheidenden Szene dabei. Neben mir stehen Hans-Dietrich Genscher, Manfred Schreiber, Bruno Merk und Georg Wolf im Tower, als die Terroristen auf dem Flugfeld sind.“ Die TV-Premiere ist für den 9. September auf dem neuen Sender Sky Documentaries geplant.
Er schlüpft in verschiedenste Rollen
Weil sich Rudi Breiteneicher jedoch auf keine speziellen Rollen festlegen will, nimmt er Casting-Einladungen aller Art an. So war der Mühldorfer kürzlich in der Fernsehreihe „Zimmer mit Stall“ in der Rolle eines Schaulustigen zu sehen.
Er selbst würde sich auch gerne mal als Leiche sehen. Doch da kamen bisher nur Absagen von den Produzenten. „Weil du einfach zu lebendig bist“, meint Petra und grinst dabei ihrem Gatten ins Gesicht. Die 64-Jährige rutschte vor längerer Zeit durch Ehemann Rudi auch hinein ins Showbusiness.
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Das Paar trumpft gemeinsam bei „Frauengeschichten“ im BR auf, aber auch im Internetformat „B Comedy“ zeigen sie zusammen ihr komödiantisches Talent. Als Double von Bonnie Tyler wäre Rentnerin Petra Stark ebenfalls zu haben. „Denn“, so teilt die Mühldorferin gerne mit, „man sagt mir nach, der britischen Rockröhre ziemlich ähnlich zu schauen.“

