Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Stadt hat fast 10.000 Tonnen CO2 eingespart

Mühldorf auf Energiespar-Trip: Warum öffnet die Eisbahn trotzdem?

Beliebter Treffpunkt im Winter: Die Eisbahn am Stadtsaal in Mühldorf.
+
Beliebter Treffpunkt im Winter: Die Eisbahn am Stadtsaal in Mühldorf.

Energiesparen steht in Mühldorf nicht erst seit dem Ukrainekrieg auf der Tagesordnung. Trotzdem hält die Stadt an einem Energiefresser fest.

Mühldorf – Die Stadtwerke Mühldorf und die Stadt haben nach Angaben von Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner bereits vor dem Ukrainekrieg und der Energiekrise Maßnahmen zum Energiesparen in der Stadt eingeleitet. Wie Weichselgartner jetzt schriftlich dem Stadtentwicklungsauschuss mitgeteilt hat, sei es dabei zunächst vor allem um die Einsparung von CO2 gegangen. Sie bezifferte die jährlichen Einsparungen auf 9432 Tonnen.

Alle Straßenlaternen auf LED umgerüstet

Zu den Maßnahmen gehört nach ihren Angaben die Umrüstung der Straßenlaternen und der Weihnachtsbeleuchtung auf LED-lampen. Seit August hätten die Stadtwerke die Beleuchtung von Straßen deutlich reduziert. Im ganzen Stadtgebiet leuchtet seitdem nachts pro Mast nur noch ein Leuchtkörper; manche Masten sind mit bis zu vieren ausgestattet.

Dazu komme die Ausstattung neuer kommunaler Gebäude wie Kindergärten mit den sparsamen Lampen, die Regelung des Einsatzes von künstlichem Licht in Bebauungsplänen, die Reduktion von des Stromverbrauchs durch die Installation von Zeitschaltuhren, die energetische Sanierung des Rathauses und des Altbaus der Grundschule Mühldorf und durch die Umstellung von Öl auf Gas. Im Rathaus fließt nur noch kaltes Wasser in den Sanitärräumen, die Flure werden nicht mehr beheizt.

Nur saubere Energie in Mühldorf

Um die Energiewende zu unterstützen, liefern die Stadtwerke allen Haushaltskunden und Kleingewerbebetrieben unter 100 000 Kilowattstunden pro Jahr nur noch Strom aus Wasserkraft. Das führt laut Weichselgartner zu einer Einsparung von 352 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. 2020 erzeugten die Stadtwerke außerdem drei Millionen Kilowattstunden Strom durch das eigene Wasserkraftwerk an der Isen und Photovoltaikanlagen.

Kälter baden: Um weniger Energie zu verbrauchen, werden die Stadtwerke die Wassertemperatur im Frei- und Hallenbad senken.

Durch den Beitritt zum kommunalen Energienetzwerk will die Stadt zusammen mit 18 weiteren Städten Möglichkeiten zum Energiesparen entwickeln.

Bürgermeister Michael Hetzl (UM) schätzte die Situation beim Energiesparen in Mühldorf positiv ein: „Wir sind sehr erfolgreich und sehr weit, bei dem was wir tun.“ Der Energieverbrauch der Stadt sei mehr als halbiert worden, obwohl die Stadt in jedem Jahr wachse. „Energieeinsparen ist bei uns kein Modethema, es wird seit vielen Jahren betrieben.“

Schwimmbäder werden kühler

Die Stadtwerke haben auch den Energieverbrauch in ihren Einrichtungen reduziert. Im Freibad sind nach Angaben von Stadtwerkgeschäftsführer Alfred Lehmann 2021 wurden Umwälzpumpen umgebaut worden, im nächsten Jahr werden die Stadtwerke die Wassertemperatu um bis zu 15 Prozent senken. Außerdem wollen sie weitere Solaranlagen zur Wassererwärmung aufstellen.

Hallenbad und Sauna sei die Beleuchtung komplett auf LED umgestellt worden, heuer soll nach einer Eröffnung die Raum- und Wassertemperatur sinken. Der Warmbadetag entfällt.

Was energiepolitisch nicht sinnvoll ist

Obwohl Lehmann über die Eisbahn sagt: „Wir wissen alle, dass die Eisbahn energiepolitisch nicht sinnvoll ist“, wird sie auch heuer wieder geöffnet. Damit sollen vor allem Kinder und Jugendliche Bewegungs- und Freizeitmöglichkeiten erhalten. Im vergangenen Jahr waren die Stadtwerke am Elternprotest gescheitert, als sie die Eisbahn wegen Corona nicht öffnen wollten. „So etwas sollte uns heuer nicht wieder passieren“, sagte Lehman.

Energieeinsparmöglichkeiten gibt es laut Lehmann im Bereich der Technik durch aufwändigere Wartung und kleinere Veränderungen. Die Flutlichtanlage soll im nächsten Jahr auf LED umgestellt werden. „Die Maßnahmen werden den Energieverbrauch senken, ganz ohne Energieverbrauch wird es aber nicht gehen.“

Stadtwerke werden Miese machen

Auf ein besonderes Problem durch die Energiekrise hat Stadtwerkechef Alfred Lehmann vor dem Stadtentwicklungsausschuss aufmerksam gemacht: Die Kostenentwicklung auf dem Energiemarkt wird sich negativ auf das wirtschaftliche Ergebnis der Stadtwerke auswirken. Lehmann geht von einer Verdreifachung der Kosten aus. Damit könnten die Stadtwerke bis zu zwei Millionen Euro Verluste aus den Freizeitbetrieben einfahren, bislang waren es etwa 1,2 Millionen jährlich. Das konnten die Stadtwerke durch Gewinne vor allem aus der Stromversorgung ausgleichen und durchschnittlich etwa 800 000 Euro an die Stadt als Eigentümerin der Stadtwerke überweisen. „Heuer heißt für die Stadtwerke insgesamt ein negatives Ergebnis“, sagte Lehmann. „Das muss die Stadt übernehmen muss“, erklärte Bürgermeister Hetzl.

Kommentare