Nach Unfall bei Mettenheim
„Das Schlimmste, was man machen kann“: Autofahrt mit dem Hund – Experten geben Tipps
Bei einem Unfall auf der alten B12 zwischen Mettenheim und Mühldorf wurde auch ein Hund verletzt. Wie das verhindert werden kann, wissen Fachleute.
Mühldorf – Viele Menschen haben Hunde und nehmen diese auf Autofahrten mit. Hunde sollten immer gesichert sein. Laut Edgar Huber, Vorstand beim Mühldorfer Hundesportverein und mehr als 40 Jahre Erfahrung mit Hunden ist es „das Schlimmste, was man machen kann“, den Hund nicht zu sichern. Denn der Vierbeiner kann zum regelrechten Wurfgeschoss bei einem Unfall werden. Nachdem es am Freitag (31. Januar), im Landkreis Mühldorf an der A94-Auffahrt Mühldorf West einen Unfall gab, bei dem zwei Menschen und ein Hund verletzt wurden, stellt sich die Frage, wie man seinen Vierbeiner am besten im Auto sichern kann.
Für Nina Dolp von Ninas Hundeschule ist eine Hundebox die beste Transportmöglichkeit für den Vierbeiner. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Chihuahua oder einen Schäferhund handelt, ihrer Meinung nach sollten alle Hund in einer ihrer Größe entsprechenden Box beim Autofahren transportiert werden. Das sagt auch Edgar Huber, Vorstand des Mühldorfer Hundesportvereins.
Die Box, beispielsweise eine aus Stahlgittern oder auch eine aufblasbare, sollte dabei im Kofferraum oder auch auf der Rückbank stehen und gesichert werden. Sichern kann man die Box mit Spanngurten oder, ja nach Fahrzeug, auch am Boden verschrauben. Huber zufolge ist „der sicherste Platz auf der Rückbank“. Es gibt auch die Möglichkeit, den Hund mit Geschirr auf der Rückbank zu sichern. Eine Box ist aber zu „90 Prozent am sichersten“, betont Nina Dolp.
Hundebox mit etwas positiven Verknüpfen
Doch was kann ich tun, wenn mein Hund nervös ist und nicht gerne Autofahren oder die Box mag? Dazu sollte man die Hundebox mit etwas „positiven Verknüpfen“. Man kann vorher, außerhalb des Autos, mit dem Hund üben, in diese Box zu gehen und zu zeigen, dass sie nichts Schlimmes ist. Edgar Huber empfiehlt, mit Futter zu üben, denn dann weiß der Vierbeiner, „da ist es schön, da gibt es was zu fressen“. Training ist wichtig und man sollte es immer wieder mit dem Hund üben, denn genau wie der Mensch ist der Hund ein „Gewohnheitsstier“.
Natürlich ist es bei jedem Hund anders, ob er das Autofahren nicht mag und welche Gründe es dafür gibt. Hier kann man dann natürlich keine pauschalen Aussagen darüber treffen, wie man dem Vierbeiner zeigt, dass das Autofahren oder auch die Box nichts Negatives sind.
Box schützt von allen Seiten
Wenn sich der Hund aber einmal an die Box gewöhnt hat, ist es für Nina Dolp egal, wo die Box steht. Der Vierbeiner kann liegen oder stehen und wird von allen vier Seiten durch die Wände geschützt. So kann nichts auf den Hund fallen und der er wird auch nicht durchs Auto geschleudert. Der Vierbeiner „hat eine Höhle, wo er sich sicher fühlt“, sagt die Expertin.
Menschen können verletzt werden
Doch was kann passieren, wenn der Hund ungesichert im Auto mitfährt? Edgar Huber hat dazu eine ganz klare Meinung, es ist „das Schlimmste, was man machen kann“, einen Hund ungesichert im Auto mitfahren zu lassen. Denn im schlimmsten Fall kann der Hund zu einem regelrechten Wurfgeschoss werden und durch die Scheibe fliegen. Der Vierbeiner ist dann „wie ein Paket“ und kann auch Personen verletzten. Denn, wenn der Hund durch das Auto fliegt, bekommt er das dreifache seines Körpergewichts. „Das hält der Körper nicht aus“, so Edgar Huber im Gespräch mit den OVB Heimatzeitungen.
Boxen aus Metall sind sicherer
Der ADAC hat verschiedene Varianten getestet, wie man Hunde am besten im Auto mitnehmen kann. Dabei kam bei einem Crashtest heraus, dass Boxen aus Kunststoff schlechter als solche aus Metall sind. Boxen sollten zudem nicht zu groß sein, da sonst die Verletzungsgefahr steigt.
Hier gilt laut ADAC: „Lieber eine Nummer kleiner kaufen“. Boxen, die nicht so groß sind wie der Kofferraum, sollten durch beispielsweise Spanngurte gesichert werden, da sie sonst im Ernstfall mitsamt dem Hund durch den Innenraum des Fahrzeugs geschleudert werden können.
Strafen bei unzureichender Sicherung
Wer seinen Hund im Auto nicht ausreichend sichert, riskiert Strafen. Denn laut §23 der Straßenverkehrsordnung gelten Hunde beim Transport als Ladung. Sie müssen also schon bei kürzesten Distanzen ausreichend gesichert werden. Ohne ausreichenden Schutz kann nicht nur der Hund gefährdet und verletzt werden, sondern auch Personen, die sich in dem Auto befinden.
Ob der Hund bei dem Unfall am Freitag (31. Januar) auf der St2550 ausreichend gesichert war, dazu konnte die Mühldorfer Polizei auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen keine Angaben machen. Auch ist der Polizei nicht bekannt, wie es dem Vierbeiner mittlerweile geht. Er wurde zum Tierarzt gebracht und dort vorsorgt, so die Angaben der Polizei.