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Am Rande notiert

Lärm an der A94: Bienenretter, bitte übernehmen Sie – eine Glosse

30.000 Autos zählt das Kameraauge auf der Autobahn A94, gemütlicher geht es für die Eidechse auf Bahnplakaten zu.
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30.000 Autos zählt das Kameraauge auf der Autobahn A94, gemütlicher geht es für die Eidechse auf Bahnplakaten zu.

Wie schön es im Bahnland ist, zeigen große Werbeplakate. Davon ist die Autobahn noch weit entfernt, sagt Autor Markus Honervogt in seiner Kolumne.

Die Bahn macht es einem nun auch wirklich leicht. Nein, nicht den Pendlern oder Fahrad-im-Abteil-Mitnehmnern. Sondern den Spöttern. Zierten doch in den vergangenen Wochen wieder einmal Großplakate die Stadt, in denen sich die Bahn rühmt.

Bienenliebhaber im Bummelzug

Zum Beispiel als Bienenliebhaber. Nun überrascht es keinen VT 628-erfahrenen Uralt-Triebwagen-Nutzer, dass der für Bienen keinerlei Gefahr darstellt. Wenn das dieselgewordene Museumsstück übers Land zuckelt, muss sich keine Biene vor dem Aufprall auf der Windschutzscheibe fürchten. Auf dem Flug vom einen zum anderen Blütenstängel ist auch das älteste gelb-schwarze Tierchen schneller unterwegs als der hoffentlich bald in seiner Art gefährdete rot-weiße Zug.

Diese kleinen, weißen Kameras hängen über der A94.

Wechseln wir das Verkehrsmittel. Ganz erfreulich sind auch die Nachrichten von der Autobahn A94. Dort zählen kleine weiße Kamera-Kästchen den Verkehr und haben ermittelt, wie viele bei Ampfing vorüberfahren.

Markus Honervogt

Wer die Zahlen hört, mag sich nicht vorstellen, dass es die Autobahn nicht gäbe. Welches Ungemach für die Menschen an der Mühldorfer Innbrücke, die Anwohner des Bergs bei Reichertsheim oder die Hausbesitzer an den Straßen in und um Haag und Maitenbeth. An jedem Tag mehr als 30.000 Autos, davon über 5000 Lastwagen. Die sind zum Glück weg.

Also nicht wirklich. Sie brummen und brausen und brettern jetzt nämlich dicht an Obertaufkirchen vorbei und Lengdorf und Dorfen und verlärmmüllen dort Mensch und Natur.

Wie erschrocken schauten Politiker in die Kamera, als die Anwohner aufbegehrten. Vom Bundestagsabgeordneten bis zum Ministerpräsidenten schlugen sie im Landtagswahlkampf die Hände über dem Kopf zusammen, versprachen Lärmschutz, reduzierten für ein paar Wochen das Tempo – und waren wieder verschwunden. Und mit ihnen die Hoffnung, aber nicht der Lärm.

Und damit zurück zur Bahn und ihrer Werbung, die sich die Menschen im Isental sicher auch für die Autobahn vorstellen könnten.

Die Bahn sieht sich auf den großen Plakaten nämlich als Reptilienretter. Da hockt ein Eidechslein sorglos gleich neben den Bahngleisen und reckt den Kopf keck in die Luft.

Gelassener Blick auf den Fahrplan – zumindest für Eidechsen

Vermutlich wirft das Tierchen einen Blick auf den Fahrplan, der dort irgendwo über ihr hängt. Denn wo nur alle Stunde ein Zug fährt, der manchmal auch noch ausfällt, muss sich niemand fürchten. Er darf in aller Ruhe und ganz gelassen über die Schienen watscheln.

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