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15 Jahre an der Spitze der Landfrauen Mühldorf

Das Ende einer Ära: Kreisbäuerin Anna Senftl hört auf

Kreisbäuerin Anna Senftl (rechts) mit der bayerischen Milchkönigin Beatrice Scheitz und BBV-Kreisobmann Ulrich NIederschweiberer.
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Kreisbäuerin Anna Senftl (rechts) mit der bayerischen Milchkönigin Beatrice Scheitz und BBV-Kreisobmann Ulrich NIederschweiberer.

Diskussionen ging sie nie aus dem Weg und ihr Einsatz für die bäuerlichen Familienbetriebe im Landkreis Mühldorf war legendär: Nun hört Kreisbäuerin Anna Senftl auf.

Mühldorf – Kreisbäuerin Anna Senftl wird nicht mehr für das Amt als Kreisbäuerin kandidieren, seit dem Jahr 2006 stand sie an der Spitze der Landfrauen im Landkreis Mühldorf.

Mit dieser Entscheidung endet ein langjähriges ehrenamtliches Engagement für die Bäuerinnen und Bauern sowie die bäuerlichen Familien im Landkreis Mühldorf. Anna Senftl wurde 1991 zur Ortsbäuerin in Egglkofen gewählt, war von 2001 bis 2006 stellvertretende Kreisbäuerin und übernahm 2006 das Amt der Kreisbäuerin. Der Bayerische Bauernverband ehrte die Egglkofnerin mit der „Silbernen Ähre“ und der Ehrennadel des Bayerischen Bauernverbandes.

Positive Bilanz der Arbeit gezogen

„Am 2. Januar 2022 bin ich 60 Jahre alt. Da wird es Zeit, dass jüngere Bäuerinnen mit neuen Schwung diese Aufgabe übernehmen. Ich kann mich nur bei allen Mitstreitern und Mitstreiterinnen bedanken, die mich all diese Jahre unterstützt haben. Ich kann eine positive Bilanz der Arbeit als Kreisbäuerin ziehen“, bilanziert Anna Senftl im Rahmen ihrer Verabschiedung.

Ihre Meinung wird gehört und geschätzt

Seit einigen Jahren ist Anna Senftl Mitglied in der Vorstandschaft der Viehvermarktungsgenossenschaft Oberbayern-Schwaben. Ihre Meinung und ihre Einschätzungen werden dort gehört und geschätzt.

„Wir haben im Landkreis all die Jahre sehr gut und erfolgreich zusammengearbeitet. Unser gemeinsames Ziel war es, die Arbeit und die Erfordernisse der bäuerlichen Familienbetriebe im Landkreis Mühldorf der Bevölkerung näher zu bringen“, betont BBV-Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer.

„Ich habe als Kreisbäuerin begonnen, als die Auseinandersetzungen um den Milchpreis in vollem Gange waren. Damals war es nicht leicht innerhalb der bäuerlichen Familien zu diskutieren. Manche Wunden sind, so sehr ich das bedauere, bis heut noch nicht ganz geheilt“, blickt die scheidende Kreisbäuerin zurück.

Verlässlichkeit für die Bauernfamilien

Bei aktuellen agrarpolitischen Themen machte die Kreisbäuerin deutlich, wie wichtig Verlässlichkeit für die Bauernfamilien ist. Dabei ging es um die Kälbertransporte, den angekündigten Ausstieg aus der Anbindehaltung, das Bayerische Tierwohlprogramm, das Bayerische Moorprogramm, den Wolf, die Holznutzung bei Naturwäldern, die geplanten Regionaltische sowie die Regionalität bei Milchersatzprodukten.

Höhepunkte waren für Anna Senftl die Landfrauentage und das gemeinsame Frühstück der Landfrauen jeweils beim Kreuzerwirt in Mettenheim. „Ich habe in dem Amt auch viel gelernt. Durch die Bekanntschaft mit Abgeordneten und Ministern sowie durch die oberbayerischen Kreisbäuerinnen habe ich Einblicke gewinnen können, die mir ohne dieses Amt nie möglich gewesen wären. Diese Gespräche haben auch bei mir dazu geführt, dass ich Standpunkte auch unter ganz anderen Gesichtspunkten kennengelernt habe“, erzählt Anna Senftl.

„Meine Aktivitäten konnte ich in dem Umfang nur machen, weil mich meine Familie immer unterstützt hat. Ich habe sehr viel Unterstützung, Hilfe und Zuspruch erfahren, was eine große Hilfe für mich in dem Amt war“, stellt Anna Senftl heraus.

Landwirtschaft nahe zu den Verbrauchern

Der Kreisbäuerin ist es ein Anliegen, Landwirtschaft den Verbrauchern nahe zu bringen. „Für mich steht fest: Wenn Landwirtschaft in Zukunft auch auf Stadtgebiete ausgeweitet wird, trägt dies entscheidend dazu bei, die Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft zu rücken und das Miteinander von Stadt und Land, von Erzeugern und Verbrauchern zu stärken. Je mehr Wissen rund um die Landwirtschaft in den Köpfen ist, desto mehr Wertschätzung bekommen wir für unsere Arbeit und unsere hervorragenden heimischen Lebensmittel.“ + +++ +

+++ Weitere Meldungen aus dem Landkreis Mühldorf +++

Anna Senftl hat sich in ihrer Amtszeit auch immer wieder für die Heimat, deren Bräuche und Überlieferungen eingesetzt. Bräuche sind für sie feste Rituale, die dem Leben Halt und Stütze gaben. Ob Lichtmess oder die Osterfeiertage, all diese Tage gehören zum bäuerlichen Leben und haben in vielen Jahrhunderten Spuren hinterlassen. Über die Bräuche im Jahreslauf hat Anna Senftl bei der VHS Neumarkt.St. Veit Vorträge gehalten.

„Mein Wunsch zu meinem 60. Geburtstag ist, dass wir für alle BBV-Ortsverbände tatkräftige Frauen finden, die sich als Ortsbäuerin bei den kommenden Wahlen zur Verfügung stellen und unsere Arbeit weiterführen“, so Senftl.

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