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Hochwasser im Landkreis Mühldorf

Einsatzkräfte kämpfen gegen die reißenden Fluten – und ein Stand-up-Paddler sucht den Kick

Hochwasser Bilanz 29.8.2023
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Während Feuerwehrleute Sandsäcke gegen das Hochwasser vorbereiten, steigt bei St. Erasmus ein Stand-up-Paddler in den reißenden Inn und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern auch die anrückenden Einsatzkräfte in Gefahr.

Der tagelange Regen verwandelte den Inn am Montag in einen reißenden Strom. Die Lage hatte sich gerade etwas entspannt, als ein Wassersportler für zusätzliche Aufregung und nicht nur bei den Einsatzkräften für Kopfschütteln sorgt.

Mühldorf/Kraiburg – Dienstagfrüh (29. August), der Pegel des Inn ist im Landkreis Mühldorf im Laufe der Nacht nicht so hoch gestiegen, wie befürchtet. Am Dienstag, um 9 Uhr, verbreitete das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim über die Katastrophenapp Katwarn die Meldung: „An den beiden Pegeln Kraiburg und Mühldorf ist weiterhin Meldestufe 1 überschritten. Am frühen Nachmittag wird noch einmal ein kurzer Zwischenanstieg an beiden Pegeln erwartet, danach ist mit fallenden Wasserständen zu rechnen.“

„Der Hochwassereinsatz ist im Ganzen glimpflich verlaufen“, zieht Kreisbrandrat Harald Lechertshuber eine erste Bilanz. „Der Landkreis ist mit einem blauen Auge davongekommen.“ Die Lage vor Ort am Inn haben er und die Einsatzkräfte den Montag über angespannt verfolgt und sich für eine Verschlimmerung gewappnet. „Es wurden vorsorglich 3.000 Sandsäcke gefüllt, in Niederndorf wurde auch sicherheitshalber eine Sandsackverbauung errichtet“, berichtet er. „Wir haben Hochwasserpumpen in Bereitschaft gehalten und für Kraiburg einen Stromerzeuger bereitgestellt, falls dort die Pumpen am Schöpfwerk ausfallen sollten.“ Zum Glück musste das alles nicht in Betrieb genommen werden.

Mann fährt auf Inn flussabwärts

Für höchste Aufregung sorgte am Montagabend gegen 19.30 Uhr ein Stand-up-Paddler. Gleich mehrere Zeugen meldeten sich bei der Polizei Waldkraiburg, eine fotografierte den Mann sogar. „Sie hatten beobachtet, dass ein Mann sein SUP am Ufer des Inns bei St. Erasmus aufpumpte, ein Zeuge sah den Mann sitzend auf seinem Brett flussabwärts fahren“, berichtet die Polizei Dienstagfrüh. „Ein weiterer Zeuge sah, wie der Mann sein Sportgerät wieder aus dem Inn zog.“ Bevor die Polizeibeamten eintrafen, war der Mann verschwunden. „An dieser Stelle erübrigt es sich wohl, nochmals auf den Leichtsinn, und auch auf die Unverantwortlichkeit, hinzuweisen“, so die Polizei in ihrem Bericht. „Samma froh, dass weiter nichts passiert ist“, kommentiert Dietmar Meißner, stellvertretender Leiter der Polizeidienststelle Waldkraiburg dieses Geschehen. In seiner Laufbahn sei ihm „so viel Unvernunft“ bei Hochwasser noch nicht untergekommen.

Mann während Hochwasser mit SUP auf Inn bei Kraiburg

Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.
Trotz der erhöhten Gefahr durch das Hochwasser war am Montagabend (28. August) ein Mann mit seinem SUP auf dem Inn unterwegs.  © fib/Eß

„Einsatzkräfte wären im Boot in größter Gefahr gewesen“

Auch Kreisbrandrat Lechertshuber kann darüber nur den Kopf schütteln und fasst den Vorgang in druckfähige Worte: „Wir Einsatzkräfte haben den reißenden Inn nicht betreten und dann kommt da einer und meint, er muss seinen Wassersport ausüben.“ Die zum Ort der Sichtung alarmierte Feuerwehr habe den Bereich abgesucht, aber niemanden gefunden. „Aufgrund der unklaren Meldung wurde bei dieser Hochwasserlage kein Boot ins Wasser gesetzt“, beschreibt er das Vorgehen. „Der Einsatzleiter hat vollkommen richtig entschieden, unsere Leute nicht zu gefährden. Bei dem reißenden Wasser und den daher treibenden Baumstämmen wären die Einsatzkräfte im Boot in größter Gefahr gewesen.“

„Da muss ganz was anderes kommen“

„Das war echt grob“, sagt Kraiburgs Bürgermeisterin Petra Jackl, die auch von diesem Vorfall gehört hat. „Weil sich so einer in Gefahr bringt, müssen die Rettungskräfte ausrücken!“ Dabei waren gerade für Kraiburg am Inn landkreisweit die höchsten Pegelstände angekündigt. Trotzdem hat die Bürgermeisterin eine recht ruhige Nacht verbracht. „Ich war relativ entspannt, denn Kraiburg hat einen sehr guten Hochwasserschutz“, sagt sie Dienstagfrüh und kann befreit lachen. „Es ist ein Wahnsinn, was das bringt. Da muss ganz was anderes kommen, bevor es uns erwischt.“

„Ein Test für Kraiburg“

Gegen 20 Uhr am Montag habe sie sich noch mit der Feuerwehr abgestimmt, was zu tun sei. Aber das Hochwasser zeigte sich gnädig und nicht einmal der Obere Auweg musste angesichts der angesagten 6 Meter Wasserstand abgesperrt werden. „Wir haben alles im Blick behalten, den Pegel und die Abflüsse.“ Auch für einen Stromausfall an den Pumpen der zwei Schöpfwerken wurde vom Katastrophenschutz eine Notstromversorgung vorgehalten. „Wir waren gut vorbereitet, alle Einsatzkräfte haben vollen Einsatz gezeigt und hervorragende Arbeit geleistet“, dafür ist die Bürgermeisterin dankbar. „So wie es ausgegangen ist, sehe ich es als einen guten Test für Kraiburg.“ Jetzt bereite eher das Grundwasser Sorgen, denn das könnte durch den übervollen Inn nach oben gedrückt werden.

„Für Dienstag gegen 14 Uhr wurde uns vom Wasserwirtschaftsamt eine zweite Hochwasserwelle auf dem Inn angekündigt“, sagt Kreisbrandrat Lechertshuber zum noch laufenden Einsatz. „Nicht mehr so hoch wie am Montag, aber trotzdem lassen wir alle Anlagen in Bereitschaft, bis alles vorbei ist.“ Am späten Dienstagnachmittag werde man im Landkreis über das weitere Vorgehen entscheiden.

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