Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Drei Mitbewerber geschlagen

Es wird ernst – Warum Mühldorfs CSU-Landtagskandidat Schnürer mit einem harten Wahlkampf rechnet

Erleichtert: Sascha Schnürer (links) nimmt die Glückwünsche von Kreisvorsitzendem Max Heimerl entgegehen. Honervogt
+
Erleichtert: Sascha Schnürer (links) nimmt die Glückwünsche von Kreisvorsitzendem Max Heimerl entgegehen.

Mit Sascha Schnürer hat die Mühldorfer CSU einen Kandidaten für die Nachfolge von Dr. Marcel Huber als Landtagsabgeordnetem bestimmt. Trotz der jahrzehntelangen Überlegenheit seiner Partei, rechnet der frisch bestellte Kandidat mit einem harten Wahlkampf.

Mühldorf/Mettenheim – Der Kreuzerwirt in Mettenheim ist die Arena, in der die CSU Weichen für die Zukunft des Landkreises stellt. Das gilt auch 2022, dem Jahr, in dem alle Parteien die Nachfolge für den ehemaligen CSU-Minister und Chef der Staatskanzlei Dr. Marcel Huber als Landtagsabgeordneten suchen. Am Donnerstagabend war es bei der CSU so weit: Mit Claudia Hausberger, Antonia Hansmeier, Sascha Schnürer und Tobias Kurzmaier stellten sich den 172 Delegierten zur Wahl, um im Herbst 2023 als Kandidat antreten zu können.

Wichtigster Gegner ist Rot-Grün

Am Ende gab es zwar einen Sieger, aber keine Überraschung. Der Obertaufkirchner Schnürer konnte das Rennen im zweiten Wahlgang für sich entscheiden und Bezirksrätin Hausberger überflügeln, die im ersten Wahlgang noch vorne lag.

Der neu gekürte Landtagskandidat machte klar, dass er trotz der Überlegenheit der CSU in den vergangenen Jahrzehnten mit einem besonders harten Wahlkampf rechnet. „Rot und Grün werden im Landkreis eine starke Front gegen uns bilden“, sagte Schnürer schon vor seiner Nominierung.

Grund sei das Ausscheiden von Marcel Huber aus dem Landtag, der den Landkreis dort fast 20 Jahre vertreten hat. Huber hatte das Amt im Januar niedergelegt, um seiner schwer kranken Frau beistehen zu können. „Jetzt rechnen sich die anderen Chancen aus“, sagte Schnürer. „Wir werden uns intensiv mit ihnen auseinandersetzen müssen.“

Seine Beratungsagentur ist spezialisiert auf öffentliche Zuschüsse

Der 43-Jährige betreibt eine Beratungs- und Kommunikationsagentur in Obertaufkirchen, die sich in den vergangenen Jahren zur Spezialistin für öffentliche Zuschüsse und insbesondere Leader-Projekte entwickelt hat.

In dieser Funktion beriet Schnürer nicht nur den Landkreis und die heimischen Gemeinden, sondern 150 Kommunen in Bayern. Schnürer kündigte an, im Fall seiner Wahl die Tätigkeit als Geschäftsführer ruhen zu lassen.

CSU-Kreisvorsitzender und Landrat Max Heimerl hatte schon zuvor klar gemacht, dass es einen Wahlkampf in klarer Abgrenzung von rot-grüner Politik geben werde. Er sprach von einem Linksruck in Deutschland, von Umverteilungspolitik. „Die CSU ist jetzt wichtiger denn je“, sagte der Kreisvorsitzende. Vor allem in einer Phase, in der die „Krisen kumulieren“. In diesem Kampf werde sich die Kreis-CSU mit einem starken Kandidaten positionieren.

Zwei Abstimmungen sind notwendig

Heimerl würdigte auch die Leistung des ehemaligen Abgeordneten Huber. „Er hat uns auf herausragende Weise politisch geführt und vertreten“, sagte Heimerl und sprach von „politisch herausfordernden Zeiten“, die fortdauerten. Die zu bewältigen, trauen die Delegierten aus den CSU-Ortsverbänden in Zukunft am ehesten Schnürer zu. Sie schickten ihn zusammen mit Claudia Hausberger in die Stichwahl, die er mit 91 zu 78 für sich entschied.

Das sind die übrigen Kandidaten

Vor den beiden Wahlgängen stellten sich die Bewerber vor. Dabei zeigte sich die personelle Bandbreite der heimischen CSU. Von der Bäuerin über die langjährige Kommunalpolitikerin, die in zahlreichen Gremien aktiv ist, bis zum wissenschaftlichen Mitarbeiter oder selbstständigen Förderprogrammfachmann reichte das Spektrum. Zwei Männer, zwei Frauen, nur die Altersspanne zwischen 38 und 50 war nicht besonders groß, alles solides Mittelalter.

Tobias Kurzmaier

Tobias Kurzmaier

Tobias Kurzmaier präsentierte sich als Politikmanager und warb vor den Delegierten mit seiner zwölfjährigen Erfahrung als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Abgeordneten im Landtag. Der 45-jährige Kommunikationsfachmann aus Haag nannte sich einen „Allroundkandidaten“, der auf vielen Feldern eingearbeitet sei. „Ich biete die maximale Bandbreite, die Menschen anspricht und erreicht.“ Die Delegierten erreichte er nicht, mit nur zwölf Stimmen im ersten Wahlgang erzielte er das schwächste Ergebnis.

Antonia Hansmeier

Antonia Hansmeier

Bodenständig und als Macherin stellte sich Antonia Hansmeier vor. Die 38-Jährige ist Landwirtin, Sparkassenfachwirtin, Mutter von vier Kindern und seit 2020 Bürgermeisterin in Heldenstein. „Ich will machen, anstatt abzuwarten“, sagte sie. In ihrer Familie seien die traditionellen bayerischen Werte hochgehalten worden, sie finde sie auch in der CSU wieder. Zu diesen Werten zählt Hansmeier ehrenamtliches Engagement, das sie selbst auszeichne und das sie fördern wolle. Hansmeier überstand den ersten Wahlgang zwar nicht, konnte sich aber mit 46 Stimmen nur knapp hinter dem später gewählten Schnürer auf dem dritten Platz platzieren.

Claudia Hausberger

Claudia Hausberger Foto Honervogt

Auf ihre langjährige Arbeit innerhalb der CSU und für die CSU in politischen Gremien auf vielen Ebenen wies Bezirksrätin Claudia Hausberger hin. Die 50-jährige Mutter von zwei Kindern zählte soziale Themen als Kernkompetenz auf, dazu Landwirtschaft, Wirtschaft und Kommunalpolitik. „Aber ich bin auch mit allen anderen Themen vertraut und gut vernetzt“, sagt sie. Mit ihrer Argumentation konnte sie im ersten Wahlgang mit 62 zwar die meisten Stimmen auf sich versammeln, unterlag im zweiten Schnürer aber deutlich.

Kommentare