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Erinnerung an die Schlacht von 1322

Friedlich vereint auf dem einstigen Schlachtfeld von Erharting: Geschichtstage zum Anfassen

Erharting: Die Julbacher Burgfreunde verteidigen die Erhartinger Isenbrücke, hier waren erste
Feindberührungen am Vorabend der Schlacht.
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Die Julbacher Burgfreunde verteidigen die Erhartinger Isenbrücke, hier waren erste Feindberührungen am Vorabend der Schlacht.

Ludwig der Bayer gegen Friedrich dem Schönen: Die Erinnerung an die Schlacht von 1322 wird auch in Erharting hochgehalten. Seit Monaten wird daran gearbeitet, die Vorgänge von vor 700 Jahren authentisch wiederzugeben. Entstanden sind die Erhartinger Geschichtstage, die vom 18. bis 21. Mai stattfinden.

Erharting – Dort, wo sich vor über 700 Jahren die Truppen von Ludwig dem Bayern aus dem bayerischen Herrscherhaus der Wittelsbacher und Friedrich der Schöne aus der österreichischen Adelsdynastie der Habsburger im erbitterten Kampf um die Königswürde des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gegenüberstanden, werden sich an den Tagen des Erinnerns an die letzte Ritterschlacht ohne Feuerwaffen auf deutschem Gebiet nunmehr neuzeitlich historische Gruppen auf dem ehemaligen Schlachtfeld in den Fluren von Erharting versammeln. Aber im Gegensatz zum Geschehen von vor 700 Jahren, diesmal im friedlichen Einvernehmen.

Etwa 40 Lagergruppen aus verschiedenen Epochen haben sich zu den Erhartinger Geschichtstagen vom 18. bis 21. Mai 2023 angemeldet, um sich mit den Besuchern auf eine geschichtliche Zeitreise zu begeben.

Rittergruppen – Kriegstross – betroffene Bevölkerung

Natürlich wird dabei diese markante Ritterschlacht im Zentrum der Betrachtungen stehen. Inszenierte Feldschlachten, Mann gegen Mann, sollen einen Einblick gewähren in die verschiedenen Kampftechniken, die Bewaffnung der Ritter und Fußsoldaten sowie der Ausrüstungen zum Schutz vor Schwerthieben und der Bedrohung durch Pfeilspitzen und Armbrustspitzen. Die logistischen Aufgaben des Kriegstrosses und der immens wichtigen Feldküchen zur Versorgung der Kämpfer und des Begleitpersonals werden ebenfalls ein bedeutender Themenblock sein.

Die Bedrängnisse der Bevölkerung in der Region durch die aufmarschierenden Truppen und deren umfangreiche Lagergestaltung auf Kosten der Bauern, deren Felder nach dem Abzug der Heere nahezu verwüstet waren und für die kommende Erntesaison unfruchtbar waren, bleiben nicht unerwähnt.

Die Gesellschaft der „4 Lande“ vermittelt die Bandbreite vom mittelalterlichen Kampfgeschehen bis hin zu höfischen Gepflogenheiten in der Renaissance.

Wie Anno 1322 – Bayern und Österreicher am Kampffeld

Vor 700 Jahren lagerten die Heere streng getrennt nach Freund und Feind in den Fluren rund um Erharting, Töging und Mühldorf in stetiger argwöhnischer Beobachtung. Dies wird sich bei dieser historischen Veranstaltung grundlegend ändern. Diesmal beziehen Gruppen aus Bayern, Baden-Württemberg und dem ehemals feindlichen Österreich ein gemeinsames Lager, das sie
freundschaftlich teilen werden. Wenn sie dann doch zu den Waffen greifen und in der Kampfarena zum ritterlichen Kampf antreten, dann geschieht dies zur Information der Besucher.

Das Kampfgeschehen hoch zu Ross wird die „Gesellschaft der 4 Lande“ authentisch vermitteln. Diese Gruppe kommt aus Niederbayern, dem Herzogtum von Ludwig dem Bayern. Auf der ehemaligen Feindesseite rüsten sich die Bachsfaller Söldner aus Österreich für das Erhartinger Ritterfest.

Ehemalige Verwandte der Dornberg Ritter zu Gast

Die wehrhafte Burganlage der ehemaligen Burg Dornberg zu Erharting spielte eine nicht unbedeutende Rolle im Kampf der beiden Kontrahenten um die Königswürde. Die Burgherrschaft zu Julbach war durch die Heirat des Ritters Dietmar von Dornberg mit Sofia von Schaunberg/Julbach mit den Grafen von Dornberg verschwägert.

Diese Tatsache wird schon seit mehreren Jahren zwischen Erharting und Julbach gepflegt. Deswegen ist es für die Julbacher Burgfreunde ein willkommener Anlass bei den geschichtsträchtigen Tagen in Erharting mit dabei zu sein. Sie beteiligen sich unter anderem an der historischen Feldschlacht, haben aber auch zivile Elemente wie die Versorgung der Truppe mit frischem Brot aus ihrem Brotbackofen in ihrem Repertoire.

Pikant – Burgverwalter vom Salzburger Bischof eingesetzt, ein Verbündeter Bayerns

Die Burg Dornberg wurde nach dem Aussterben des Grafengeschlechts im Jahr 1225 an den Salzburger Fürstbischof übergeben. Die vom Salzburger Bistum eingesetzten Ministerialen (Verwalter) unterstanden dem österreichischen Klerus. Nachdem sich der damalige Ministeriale auf die Seite von Ludwig dem Bayern geschlagen hatte und durch die Internierung des besiegten Friedrich dem Schönen von Österreich auf der Burg Dornberg, verständlicherweise bei seinem Dienstherrn, dem Salzburger Bischof, in Ungnade gefallen war, wurde ihm die Verwaltung nur noch befristet erteilt, abhängig vom Gutdünken des klerikalen Herrn.

Bürgermeister Matthias Huber freut sich bereits auf das Spektakel in der Isengemeinde, das er selbst fleißig unterstützt. Nicht nur im Festausschuss, sondern auch als tatkräftige Hilfe rund um den Aufbau: „Das ist eine super Sache, eine Schau für unseren Ort. Besonders freut es mich, dass sich so viele Freiwillige gemeldet haben. Alle Vereine helfen zusammen. Jeder hilft dem anderen. Das ist Erharting!“

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