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Kaum mehr gebürtige Mühldorfer

Schwere Geburt: Entbindungsstation am InnKlinikum Mühldorf bleibt geschlossen

Teresa und Robert Lehmann freuen sich über ihren Sohn Benedikt. Er kam als erster neuer Mühldorfer im Krankenhaus Altötting zur Welt.
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Teresa und Robert Lehmann freuen sich über ihren Sohn Benedikt. Er kam als erster neuer Mühldorfer im Krankenhaus Altötting zur Welt.

Mit den echten, gebürtigen Mühldorfer Kindln schaut es schwierig aus – immer noch. Der politische Wille wäre zwar da. Warum es mit der Wiedereröffnung der Geburtshilfe trotzdem noch nicht klappt.

Mühldorf – Aus der Wiedereröffnung der Geburtshilfe in Mühldorf für natürliche Geburten ist nichts geworden. Das bestätigte Kliniklenvorstand Thomas Ewald jetzt auf Anfrage. Demnach blieb die Entbindungsstation entgegen anderer Ankündigungen im gesamten vergangenen Jahr für natürliche Geburten geschlossen. Es gab nur einige Kaiserschnitte.

Erst Personalmangel, dann kam Corona

Anfang März 2020 musste die Geburtsstation am Mühldorfer Krankenhaus geschlossen werden. Als Grund wurde damals Personalmangel angegeben. Drei von sechs Hebammen waren wegen Krankheit ausgefallen, die Patientenversorgung nicht mehr zu gewährleisten. Werdende Eltern mussten ins Krankenhaus Altötting fahren. Die bei der Fusion der Krankenhäuser Altötting und Mühldorf im Vertrag festgelegte ortsnahe Entbindungsmöglichkeit war Geschichte.

Obwohl die Schließung nur als vorübergehend beschlossen war, kam es zu heftiger Kritik von Kommunalpolitikern und Bürgern und Befürchtungen um ein endgültiges Aus der Entbindungsstation.

Keine Entbindungen in der Covid-Klinik

Der Beginn der Corona-Pandemie und die Umwandlung des Mühldorfer Hauses in eine Corona-Klinik hat die Wiedereröffnung der Station monatelang verhindert. Ende Juli 2020 verkündete dann der Verwaltungsrat des „InnKlinikums“, dass die Geburtshilfe in Mühldorf wieder hochgefahren werden solle. Landrat und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates Max Heimerl sagte damals: „Ich freue mich, dass es einen Konsens darüber gibt, dass die Geburtshilfe in Mühldorf wichtig ist und auch in der Zukunft betrieben werden soll. Ich hoffe sehr, dass die noch laufenden Verhandlungen erfolgreich sind und alle Beteiligten bereit sind, einen Beitrag zum dauerhaften Erhalt der Geburtshilfe in Mühldorf zu leisten.“

Keine natürlichen Geburten

Es dauerte Monate, bis es endlich hieß: „Die Geburtshilfe in Mühldorf eröffnet wieder“. Laut einer Mitteilung des Klinikums sollte die Entbindungsstation am Montag, 5. Oktober, wieder ihre Arbeit aufnehmen und Kaiserschnitte durchführen. Für den 20. Dezember 2020 war die Aufnahme natürliche Geburten im Krankenhaus Mühldorf angekündigt. Landrat Heimerl sagte: „Ich freue mich, dass ab jetzt nach neun Monaten Pause endlich wieder ersten kleinen Neubürgern ‚Geboren in Mühldorf am Inn‘ ins Stammbuch geschrieben wird.“

Trotz dieser Ankündigung hat es keine Spontangeburten mehr in der Mühldorfer Klinik gegeben. Dass nurmehr Kaiserschnitte möglich waren, bestätigt die Klinikleitung auf Anfrage: „Mit Beginn der Pandemie musste die Geburtshilfe in Mühldorf eingestellt werden. Ab dem 5. Oktober 2020 konnten Geburten mittels Kaiserschnitt in Mühldorf wieder angeboten werden“, sagt Vorstand Thomas Ewald. 56 waren es laut Ewald im vergangenen Jahr, in Altötting kamen dagegen 2055 Babys zur Welt.

Der Wille ist da, die Zukunft ungewiss

Noch immer werde hinter den Kulissen der Klinik darum gerungen, auch wieder natürliche Entbindungen in Mühldorf anbieten zu können. „Seit Monaten versuchen wir gezielt Ärzte, Hebammen und Kinderkrankenpfleger zu gewinnen, um in Mühldorf neben den Kaiserschnitten bald auch wieder Spontangeburten anbieten zu können“, so Ewald. „Aufgrund des massiven Fachkräftemangels in diesen Bereichen sowie der zu erwartenden fünften Pandemiewelle mit der Omikron-Variante können wir derzeit noch keinen genauen Zeitpunkt nennen.“

Weitere Meldungen aus dem Landkreis Mühldorf

Auch Landrat Max Heimerl bekräftigt gegenüber der Heimatzeitung noch einmal den politischen Willen, Mühldorfs Geburtsstation weiter zu betreiben und sie nicht im Zuge der Klinikfusion aufzulösen: „Es ist nach wie vor unser Ziel, die Entbindungsstation in Mühldorf komplett wieder zu reaktivieren.“

Gleichzeitig dämpft er aber allzu große Hoffnungen: „Die weitere Planung hängt sehr stark von der personellen Situation ab und wie die Rahmenbedingungen nach der Corona-Pandemie für Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung gestaltet werden“, sagt Heimerl.

Das erste Mühldorfer Baby 2022

Lange mussten alle auf das Neujahrsbaby aus dem Landkreis Mühldorf warten müssen. Erst am 2. Januar um 20.43 Uhr brachte Sozialpädagogin Teresa Lehmann (30) aus Mühldorf ihren gesunden Sohn Benedikt im Kreißsaal in Altötting zur Welt. Der kleine Bub ist 50 Zentimeter groß und 3550 Gramm schwer. Bei der Geburt war Papa Robert (32) natürlich dabei. Die Eltern freuten sich über die kurze Zeit zwischen Beginn der Wehen bis zur Geburt. Sie waren nur acht Stunden in der Klinik, bis der Bub da war.

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