Bauamt steht in den Startlöchern
Mit dem Fahrrad sicher von Buchbach nach Schwindegg? - Es besteht Hoffnung!
25 Jahre haben Fahrradfreunde warten müssen, doch jetzt zeichnet sich eine Lösung ab: Das Bauamt hat die Planungen für einen Geh- und Radweg zwischen Buchbach und Schwindegg fast abgeschlossen. Wann ist es endlich so weit? Warum die Interessengemeinschaft „Lebenswertes Buchbach“ skeptisch ist.
Buchbach – Im August 2021 hat die Interessengemeinschaft „Lebenswertes Buchbach“ einen Fahrradkorso organisiert. Es war der insgesamt Vierte, mit dem erneut auf den sehnlichst erwarteten Radweg von Buchbach nach Schwindegg aufmerksam gemacht werden sollte. Glaubte man nach dem ersten Korso noch, man hätte etwas bewegt, so sind die folgenden Korsos augenscheinlich in den Mühlen der Kommunalpolitik, Verwaltung und Behörden verpufft.
Noch in diesem Jahr kann der Geh- und Radweg fertig sein
Die Kerze, die eine Anwohnerin am Marktplatz beim ersten Korso in der Kirche für den Radweg angezündet hatte, weil sie nicht teilnehmen konnte, ist schon lange abgebrannt. Bewirkt hat sie bisher nur, dass auf der Strecke nach Schwindegg kein Radfahrer zu Schaden gekommen ist. Wenn allerdings alles gut läuft, dann können Radfahrer noch in diesem Jahr auf einem Geh- und Radweg von Buchbach nach Schwindegg radeln.
Die beiden Gemeinden haben mittlerweile alle notwendigen Grundstücke gekauft, was auch Veronika Nies vom Staatlichen Bauamt Rosenheim bestätigt. „Was den Grunderwerb betrifft, steht somit die Ampel für den Bau des Radweges auf Grün“, freut sich Buchbachs Bürgermeister Thomas Einwang. „In diesem Zusammenhang bedanken sich die beiden Gemeinden bei allen beteiligten Grundstücksbesitzern“, sagen Thomas Einwang (Buchbach) und Roland Kamhuber (Schwindegg) unisono. Der Schwindegger Bürgermeister verrät aber auch, dass bei Spanbruck von der ursprünglichen Planung abgewichen werden musste. Er ist allerdings überzeugt, dass mit der jetzigen Variante die Radfahrer auf alle Fälle sicher von und nach Schwindegg radeln können. Thomas Einwang empfiehlt, dass die Fahrradfahrer im Buchbacher Ortsteil Steeg bei den Straßen „Am Mühlbach“ oder „Kapellenweg“ die Hauptstraße verlassen sollen und erst kurz vor Einstetting wieder auf die Staatsstraße kommen sollen. So ist es nur noch ein kurzes Stück auf der Staatsstraße, bevor der Radweg beginnt.
Am Staatlichen Bauamt Rosenheim laufen derzeit die abschließenden Planungen sowie die vorbereitenden Arbeiten für den Bau des Geh- und Radwegs zwischen Buchbach und Schwindegg. „Der Geh- und Radweg soll auf einer Länge von etwa 3,1 Kilometern entlang der Staatsstraße 2087 verlaufen und den Gemeindeteil Einstetting der Gemeinde Buchbach mit Schwindegg verbinden. Dadurch wird die Verkehrssicherheit und die Attraktivität der Verbindung für den Radverkehr maßgeblich verbessert“, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Zuge des Neubaus wird am Knotenpunkt der Staatsstraße 2087 mit der Kreisstraße MÜ 22 eine Querungsinsel neu gebaut. Die Rodungen sollen nach derzeitigem Stand im Februar erfolgen, der Baubeginn ist ebenfalls für 2024 vorgesehen.
Erstes Konzept für Radweg ist mehr als 25 Jahre alt
Damit kann ein Vorhaben, das bereits vor mehr als 25 Jahren angestoßen wurde, nun zu einem guten Ende gebracht werden. Schon Bürgermeister Max Kopplinger hatte ein Rohkonzept und unter Bürgermeister Hans Rambold gab es ein Konzept, wo der Radweg entlang des Baches geführt hätte und über ein Förderprogramm mitfinanziert hätte werden sollen. Schon damals gab es allerdings Probleme mit dem Grundstückserwerb, sodass der Bau des Radweges nach Schwindegg immer wieder scheiterte.
Mitglieder von „Lebenswertes Buchbach“ sind noch skeptisch
Die Euphorie hält sich bei den Mitgliedern von „Lebenswertes Buchbach“ allerdings noch in Grenzen. Zwar freue man sich, dass offensichtlich endlich gebaut wird, meinen Christian Kopp und Sonja Thalmeier übereinstimmend, doch zufrieden seien sie erst, wenn man auch Taten sehen könne. Sonja Thalmeier, die sich im Marktgemeinderat immer wieder nach dem aktuellen Stand erkundigt hatte, erinnerte daran, dass es „erst geheißen hat, dass 2023 gebaut wird“, bekräftigt, dass es „jetzt 2024 aber wirklich sein muss“. Sie verrät auch, dass man im Herbst 2023 erneut einen Fahrradkorso geplant hatte, diesen aber wegen der Zusage, dass gebaut werden soll, abgesagt habe. Dabei ist sie sich mit Christian Kopp einig, dass die Fahrradkorsos ihren Anteil an den Bemühungen um den Geh- und Radweg haben. „Mit den Fahrradkorsos wurden wir und das Interesse vieler Bürger sichtbar“, beschreibt es Christian Kopp.
Beide betonen auch den Wert dieser Verbindung für Pendler, Kinder und Freizeitradler. „Viele nutzen die Strecke, um nach Schwindegg zum Bahnhof oder zum Supermarkt zu kommen“, weiß Sonja Thalmeier. Christian Kopp ergänzt, dass es vielleicht auch für Gastronomen interessant ist. „Wir haben am Marktplatz das Wirtshaus ‚Beim Obern‘ mit seinem gemütlichen Biergarten. Da können jetzt dann auch Schwindegger die Möglichkeit nutzen, mit dem Radl zu einer gemütlichen Brotzeit einzukehren“.
Zukunftsvision: E-Bikes zum Laden und Leihen
Er denkt auch noch einen Schritt weiter: Er könnte sich vorstellen, dass sich ein Sponsor findet, der Ladesäulen für E-Bikes aufstellt. Oder noch weiter gedacht: Dass eine Station eingerichtet wird, wo man E-Bikes leihen, beispielsweise zum Bahnhof nach Schwindegg und zurück fahren kann und E-Bikes aufladen kann.
