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Biennale Bavaria soll 2023 wieder stattfinden

Hohe Kosten, zu wenige Besucher: Diese Forderungen hat Mühldorf an das Heimat-Filmfestival

Heimatfilmfestival Biennale Bavaria auf Reisen: (von links) Vorsitzender Günther Knoblauch, Schauspieler Andreas Geiss und Glaskünstler Sigi Franz besuchten den Drehort von „Dahoam is Dahaom“ und hatten den Biennale-Filmpreis, die Saphira, gleich mit im Gepäck.
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Heimatfilmfestival Biennale Bavaria auf Reisen: (von links) Vorsitzender Günther Knoblauch, Schauspieler Andreas Geiss und Glaskünstler Sigi Franz besuchten den Drehort von „Dahoam is Dahaom“ und hatten den Biennale-Filmpreis, die Saphira, gleich mit im Gepäck.

Die Stadt unterstützt das Heimatfilmfestival Biennale Bavaria heuer und im kommenden Jahr mit insgesamt 20000 Euro. Den entsprechenden Antrag des Vereins beschloss der Finanzausschuss jetzt. Trotz des einstimmigen Beschlusses gab es zahlreiche kritische Stimmen. Und eine Forderung.

Mühldorf – Die Biennale soll nach dem Start 2021 im April 2023 erneut Heimatfilme aus aller Welt auf die Leinwände heimischer Kinos bringen. Zur Finanzierung braucht der Verein etwa 400 000 Euro, die zu einem Teil von Kommunen und den Landkreisen mitfinanziert werden.

2500 Besucher beim ersten Mal

Bürgermeister Michael Hetzl (UM) erklärte, dass der Verein ein Plus von 80 000 Euro beim Festival 2023 plane. „Braucht der Verein dann einen Zuschuss von uns überhaupt?“, fragte Hetzl.

Laut Hetzl kamen zum ersten Festival 2500 Besucher. „Damit waren einige Kommunen nicht zufrieden“, sagte er. Nach seinen Angaben haben sich Haag und Trostberg aus dem Kreis der Unterstützer und Festivalorte zumindest für 2023 verabschiedet. Er gehe davon aus, dass Trostberg nicht wieder dazu kommen werde, weil sich die Biennale auch künftig mit der ebenfalls zweijährigen Kulturmeile in der Stadt überschneide.

Ob Haag wieder als Festivalort zur Verfügung stehe, könne er nicht sagen. Hetzl betonte: „Wenn die Besucherzahlen 2023 nicht einen deutlichen Satz nach vorne machen, wird es problematisch werden, die Kommunen so zusammenzuhalten.“

Geld kommt von sechs Kommunen und den beiden Landkreisen

Laut Hetzl sind 2023 vier von unrsprünglich sechs Festivalkommunen dabei und unterstützen die Biennale finanziell genauso wie die beiden Landkreise Mühldorf und Altötting.

Dem Festival mehr Zeit geben

Kulturreferentin Claudia Hungerhuber machte sich dagegen dafür stark, dem Festival Zeit zu geben. „Wir sollten nicht nach einmaliger Veranstaltung sagen: Das hat nicht geklappt, das hauen wir weg.“ Sie begründete den Zuschuss auch damit, dass das Festival „ein gewisses Renommee“ für Mühldorf bringe.

Dr. Georg Gafus (Grüne) nannte das Projekt für die Region einen Gewinn, deshalb sei es sinnvoll, dass sich die Kommunen beteiligen. Er wies auf einen schwierigen Start in Corona-Zeiten hin.

Von einer „zweiten Chance“ für das Festival sprach Stefan Lasner (CSU). Er forderte, unmittelbar nach dem Festival Resümee zu ziehen, damit alle Beteiligten Planungssicherheit erhielten. Kathrin Enzinger (Grüne) bezeichnete die Kosten als enorm, sie kritisierte die hohe Zahl von Mitarbeitern. Auch sie forderte, unmittelbar nach dem Festival Bilanz zu ziehen.

Ein Euro pro Einwohner

Markus Saller (UM) wollte wissen, ob – wie von Vereinsvorsitzendem Günther Knoblauch im Antrag formuliert – die Stadt als Festivalort herausgenommen werde, wenn sie sich nicht beteilige. Bürgermeister Hetzl vermutet, dass das passieren könne, sollte die Stadt den Zuschuss nicht mehr zahlen.

Querelen im Vorfeld

Im Vorfeld der jetzigen Beschlussfassung hatte es einige Querelen gegeben. Die Stadt hatte den ersten Antrag zurückgegeben, weil noch Fragen zu klären gewesen seien, sagte Hetzl. Nach seinen Angaben hat der Verein jetzt einige Punkte nachgereicht. Dazu zählten detaillierte Angaben zu den drei Mitarbeiterninnen des Vereins. Es sei aber noch immer nicht exakt geklärt, wie das Aufgabenprofil aussehe und was die drei Mitarbeiterinnen in 120 Stunden in der Woche leisteten. „Es gab stattdessen Erklärungen zu den allgemeinen Aufgaben zur Durchführung eines Filmfestivals“, sagte Hetzl.

Hetzl: Zuschussbedarf könnte steigen

Hetzl fürchtet, dass der Zuschussbedarf steigen wird, da die Bezuschussung der Mitarbeiter durch die Agentur für Arbeit in den nächsten Jahren sinken werde. „Damit werden diese Kosten steigen, die wir decken müssen.“

Hungerhuber wehrte sich gegen den Eindruck, dass die Zuschüsse Mühldorfs nur für die Finanzierung der Bürokräfte verwendet werden. „Das kann ich nicht nachvollziehen“, sagte sie. Es handele sich um einen Zuschuss, den die beteiligten Gemeinden beitragen.

Viele Sponsoren und hohe Förderung

Der jetzt beschlossene Zuschuss für 2022 und 2023 beträgt laut Bürgermeister Hetzl einen Euro pro Einwohner. Diesen Euro zahlen auch die übrigen Gemeinden, die Landkreise jeweils 50 Cent. Den Rest nimmt der Verein durch Förderungen und Sponsoren ein.

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