Heimatfilmfestival Biennale Bavaria
Bereicherungs-Vorwürfe bei Biennale Bavaria: Günther Knoblauch spricht von Hetze und Fake News
Altbürgermeister Günther Knoblauch, Vertreter der Stadt und der Stadtratsparteien weisen Vorwürfe zurück, die ein Leser in den OVB-Heimatzeitungen erhoben hat. Er spricht von Hetze und Verleumdung
Mühldorf – Im Leserbrief erhob Erhard Geppert den Vorwurf, Knoblauch habe nie Angaben zu den Kosten und der Finanzierung des Heimatfilmfestivals „Biennale Bavaria“ vorgelegt und trotzdem öffentliche Zuschüsse beantragt. Knoblauch, Vorsitzender des Vereins Heimatfilmfestival, beklagt vor allem die „Unterstellung“, er bereichere sich an dem Festival und verdiene Geld damit.
Krasse Falschaussage
Als „krasse Falschaussage“ bezeichnet Knoblauch diese Behauptung, als „ehrenrührig“, als „unverschämt“. Das Personal des Festivalbüros sei ausschließlich für die Biennale tätig.
„Wir könnten die riesigen Aufgaben sonst nicht bewältigen“, sagte er. „Die tun keinen Handgriff für mich.
Das meiste Geld fließt in die Organisation des Festivals
Die Kosten für das Büro beziffert Knoblauch mit knapp 300 Euro Miete, die tatsächlichen Kosten lägen zwischen 700 und 1000 Euro im Monat. „Wo sollte ich da einen Vorteil haben?“ Das meiste Geld fließe aber direkt in die Organisation des Festivals.
Knoblauch nennt die Behauptungen des Leserbriefschreibers „Hetze und Fake News“, auch die Aussagen, er habe der Stadt keine Unterlagen zu den Finanzen des Vereins vorgelegt.
Diese Aussage stützen Vertreter der Stadt und des Stadtrats.
Unterstützung aus dem Stadtrat
So schreibt der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dr. Matthias Kraft: „Die vorgelegte Abrechnung enthält Angaben über Einnahmen und Ausgaben in einem Detailreichtum, den ich noch bei keiner anderen der vielen Förderungen durch die Stadt zu Gesicht bekommen habe.“ Kraft weist auch darauf hin, dass im Vorstand des Trägervereins zahlreiche Vertreter der Kommunen säßen, unter ihnen Mühldorfs Bürgermeister Michael Hetzl.
Der Mühldorfer Finanzausschuss genehmigte zuletzt 20 000 Euro Zuschuss im Oktober 2020, nachdem er den Beschluss vier Wochen zuvor noch zurückgestellt hatte. Im ersten Durchgang fehlten dem Gremium Unterlagen, die vor dem Beschluss im Oktober vorlagen. Bürgermeister Michael Hetzl bestätigte diesen Ablauf und betonte, dass die Stadt bei jedem Antrag genaue Unterlagen zur Finanzierung verlange. „Darauf bestehen wir bei jedem Verein, auch bei der Biennale.“
Das soll auch für die nächste Biennale 2023 gelten. Der Verein bittet aber jetzt um einen jährlichen Zuschuss von 10 000 Euro, statt wie vorher geplant von 20 000 Euro im Zweijahresrhythmus. Ein Beschluss des Finanzausschusses steht dazu noch aus.
Kosten für das Festival bei 400 000 Euro
Knoblauch bezifferte die Kosten für die Biennale im nächsten Jahr auf 400 000 Euro, die beteiligten Kommunen hätten ihre Beteiligung bereits zugesagt.
Laut Knoblauch kamen trotz Corona-Einschränkungen 2500 Besucher zu den Filmen im ersten Festspieljahr 2021, zu allen Veranstaltungen wie Podumsdiskussionen insgesamt 5000. „Andere Festivalorganisatoren waren beeindruckt von den Besucherzahlen und wären froh gewesen, solche Zahlen zu erreichen.“Markus Honervogt