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Neujahrskonzert mit vielen Höhepunkten

Balladen, Bass-Solo und Bigband-Sound: Altmühldorfs Blaskapelle holt die Sterne vom Himmel

Beherrscht exzellent sein Instrument: Tubist Philipp Umschlag mit Dirigent Josef Terre.
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Beherrscht exzellent sein Instrument: Tubist Philipp Umschlag mit Dirigent Josef Terre.

Drei Jahre lang haben die Altmühldorfer auf ihr Neujahrskonzert warten müssen. Jetzt, traditionell am 5. Januar, kamen sie wieder in Scharen in die Mehrzweckhalle der Grundschule, um der Musik der Blaskapelle Altmühldorf zu lauschen. Und die Musiker haben ihre Hausaufgaben gemacht.

Altmühldorf - Das Jahr in Altmühldorf beginnt traditionell harmonisch. Und zwar mit den Harmonien der Blasmusiker aus Altmühldorf, die nach drei Jahren coronabedingter Zwangspause nun endlich wieder zu ihrem Neujahrkonzert einladen durften. Stolze Eltern der Nachwuchsmusiker und Stammgäste älteren Semesters, die sich seit Jahrzehnten diesen Termin nicht entgehen lassen, waren auch diesmal mit dabei, um einige beschwingte Stunden zu verbringen. Knapp 400 Zuhörer zählte die Mehrzweckhalle.

49. Auflage des Konzertes

Coronabedingt wird es die Jubiläumsfeierlichkeit erst im nächsten Jahr geben, wenn dann zum 50. Konzert eingeladen wird. Doch auch bei der 49. Auflage legten sich die jüngsten mit gerade mal zehn Jahren genauso ins Zeug, wie die aktiven Musiker, die mit 65 Jahren immer noch voller Leidenschaft ihr Instrument spielen. Doch der Nachwuchs steht in den Startlöchern, um die älteren Semester zu beerben.

Die Aktiven der Blaskapelle gestalteten den zweiten Teil des Neujahrskonzertes.

Dirigent Josef Terre und sein 35-köpfiges Jugend-Orchester hatten sich monatelang auf das Neujahrskonzert vorbereitet, zeigten den begeisterten Zuhörern, dass sie nicht nur traditionelles Liedgut vom „Fürstenberg-Marsch“ bis zur „Fuchsgabenpolka“ gekonnt präsentieren können. Mit den „Disney Film Favorites“ ließen sie so manches Zeichentrick-Herz höher schlagen. Gekonnt das Potpourri zur „Star Wars Saga“. Dass die Jugend auch sentimentale Balladen kann, bewies sie beim Whitney-Houston-Klassiker „One Moment In Time“. Und ganz mutig präsentierte sich Philipp Umschlag bei seinem Tuba-Solo. „Basst scho“, so der Name des Stückes. Und der Applaus der Zuhörer bewies: Das war schon mehr als alleine „basst scho“. Tosender Applaus war der jungen Generation sicher, nachdem sie als Zugabe bei „Happy Trombones“ ein fulminantes Finale präsentierte.

Polka, Marsch, Walzer, Swing und Pop: Alles war geboten

Eine bunte Mischung hatte im zweiten Teil des Konzertes Dirigent Sepp Eibelsgruber vorbereitet. Es war das 20. Konzert des „Musemoasters“ aus Neumarkt-St. Veit, der vor zwei Jahrzehnten eigentlich nur eingesprungen war. „Dass es jetzt zwei Jahrzehnte geworden sind, das hätte ich anfangs nicht gedacht“, lacht der Neumarkter heute. Der Elan und sein spitzbübischer Witz ist ihm jedenfalls nicht abhanden gekommen.

Zogen bei „Happy Trombones“ alle Register: die Posaunisten der Jugendkapelle.

Kuhglocken und Kuckucksrufe in der Mehrzweckhalle

Das merkt man bereits bei dem Stück „Wenn der Berg erwacht“, wenn die Schlagwerk-Formation der Kapelle stilecht mit Kuhglocken den Tagesanbruch im Gebirge simuliert und der „Musemoaster“ selbst den Kuckuck imitiert. Total verträumt zeigt sich Barbara Hein, die mit ihrer Trompete Einblick in ihre Träume gewährt („My Dream“). Gemütlich walzert Arrangeur Franz Sprenzinger daher, wenn er im Dreivierteltakt verspricht: „Nur der Mond sieht uns zu“. Dem Mond widmet Solistin Carolin Esefeld dann auch die „Moonlight Serneade“ von Glenn Miller, herrlich gefühlvoll an der Klarinette vorgetragen.

Solo-Klarinettistin Carolin Esefeld beim Glenn Miller-Klassiker „Moonlight Serenade“.

Im krassen Gegensatz dazu dann eine Queen-Nummer. Wer soll die Blasmusiker da noch stoppen, wenn sie mit dem Popsong „Don‘t Stop Me Now“ die Turnhalle zum Beben bringen? Und das mit einem Saxofon-Satz der herrlich dynamisch und virtuos zugleich den Wechsel zwischen Ballade und Rock-Rhythmus zelebriert, mit hämmernden Pauken im Hintergrund und donnernden Posaunen und giftigen Trompeten.

Eine Polka, diesmal ein Stück vom Musemoaster selbst, darf an diesem Abend nicht fehlen („Stein an Stein“) und mit „Großvaters Uhr“ versetzt Lukas Obermaier am Tenorhorn die Zuhörer in Verzückung, weil er technisch versiert und dazu noch in atemberaubender Geschwindigkeit das Stück zum Besten gibt, dass selbst dem Sekundenzeiger von Opas Uhr schwindelig wird. Dass die Musiker auch singen können, das zeigten sie bei „Ein Leben lang“.

Solist Lukas Obermaier spielte den Sekundenzeiger von „Großvaters Uhr“ schwindelig.

Ein Hauch von Berlin in Altmühldorf

Und wer dachte, dass mit „Mister Sandman“ der Sandmann käme, um das Konzertende einzuläuten, sollte zumindest noch in den Genuss von Zugaben kommen. So mancher treuer Konzertbesucher fühlte sich während des Konzertes an Herbert Knobel erinnert. Der Alt-Dirigent mit der charmanten Berliner Schnauze prägte viele Jahre lang das Konzert-Erlebnis in Altmühldorf und war 2001 verstorben. Dass die Aktiven Musiker den zweiten Teil des Abends mit „So lang noch untern Linden“ eine musikalische Hommage an die Bundeshauptstadt lieferte und in der Zugabe auch noch „Berliner Luft“ verströmten, hätte auch Herbert Knobel gefallen.

2. Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag begeistert von Nachwuchsarbeit der Blaskapelle

Vor Weihnachten sprach sie bereits vor den Senioren Altmühldorfs. Und auch die Neujahrsansprache war die Sache von Mühldorfs Zweiter Bürgermeisterin Ilse Preisinger-Sontag, die in Vertretung der Kreisstadt nach Altmühldorf gekommen war. Sie zeigte sich begeistert vom Engagement einer Kapelle, die es schon seit 160 Jahren gibt, „was man aber vielen Musikern gar nicht ansieht“, scherzte sie. Vor allem von der Jugendarbeit unter der Leitung von Josef Terre zeigte sich die Zweite Mühldorfer Bürgermeisterin überwältigt. Dass sich 45 junge Menschen einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung hingeben, sei aller Ehren wert. In Anlehnung an ein Stück der Jugendkapelle („Basst scho“), meinte sie: „Das ist schon weitaus mehr als basst scho!“ Die Vorstandschaft der Kapelle leiste eine großartige Arbeit, wobei sie in diesem Zusammenhang auch betonte, dass die Stadt den Verein mit entsprechenden Zuschüssen bei der Musikerausbildung an der Musikschule stark unterstütze. An alle Besucher richtete sie die besten Wünsche für 2023, vor allem für ein gesundes und friedliches.

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