Ausgerechnet an Muttertag
Schwerer Kartunfall in Ampfing: So geht es dem Verletzten (17) und so überraschend ist die Reaktion
Am Muttertag kam es in Ampfing bei der Deutschen Kartmeisterschaft zu einem schweren Unfall. Ein 17-Jähriger musste mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus. Das sagen die Verantwortlichen, so geht es dem jungen Mann.
Ampfing – Michael Schumacher hat sich hier die ersten Sporen verdient. Sebastian Vettel und Lewis Hamilton ebenso wie auch die Formel 1-Legende Ayrton Senna: im Kart. Für Senna war dies sogar „der atemberaubendste Sport der Welt“. Doch genau dieser Sport zeigte am Sonntag einem 17-Jährigen auf der Kartbahn in Ampfing seine Schattenseiten: Nach einem Unfall wurde er mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.
Der ADAC war am Muttertag mit 190 Nachwuchs-Rennfahrern mit dem zweiten Lauf zur Deutschen Kartmeisterschaft zu Gast in Ampfing. Der 1.063 Meter lange Schweppermann-Ring sei „eine der Top-Kartbahnen Deutschlands“, erklärt ADAC-Pressesprecher Oliver Runschke. In der „Königsklasse“ der Nachwuchsfahrer, die auf dem Sprung zu einer Profi-Karriere sind, kam es unmittelbar nach dem Start in der zweiten Kurve zu dem Unfall. „Es haben sich mehrere Karts berührt, einer hat abgehoben und sich dann überschlagen“, schildert Mühldorfs Polizeisprecher Maximilian Maier den Unfall.
Schwerverletzt nach Traunstein geflogen
Das Rennen wurde sofort abgebrochen und ein Krankenwagen eilte zu den Fahrern, wie auf YouTube zu sehen ist. „Die Verletzungen wurden bereits vor Ort behandelt“, so ADAC-Sprecher Runschke. Anschließend wurde der Fahrer, so die Pressemitteilung der Mühldorfer Polizei, schwerverletzt mit dem Hubschrauber nach Traunstein geflogen.
„Es war ein klassischer Startunfall im Getümmel“, sagt Runschke, der zu dem genauen Hergang keine Angaben machen kann. „Das ist Motorsport“, sagen auch Polizist Maier und Thomas Lainer, Vorsitzender des Motorclubs Waldkraiburg (MCW).
„Nicht gefährlicher als jede andere Sportart“
Lainer war am Sonntag in Frankreich bei einem Kart-Rennen. Aus seinen 36 Jahren Erfahrung im Kartsport weiß er aber, dass es immer wieder Unfälle gebe. Bezogen auf die Zahl der Fahrer sei der „Kartsport nicht gefährlicher als jede andere Sportart.“
Rennunfälle können passieren und der Motorsport habe immer „ein gewisses Risiko“, so Lainer. Dennoch, so Pressesprecher Runschke: „Der Kartsport ist relativ sicher.“
Unfall war eine Ausnahme in Ampfing
„Der Unfall war eine Ausnahme“, erklärt Torsten Kostbade vom Kartshop-Ampfing, der seit gut 20 Jahren die Kartbahn betreibt, auf der auch Leihkart- und Hobbyfahrer unterwegs sind. „Das ist wie beim Skifahren.“
Der MCW-Vorsitzende Lainer verweist darauf, dass alle Unfälle untersucht und die Sicherheit ständig verbessert werde: an der Strecken sowie an den Fahrzeugen. „Aber eine absolute Sicherheit gibt es nicht.“
Auf dem Sprung zur Profi-Karriere
Hinzu kommt, dass diese Nachwuchsklasse für viele Fahrer auch das Sprungbrett zu einer Profi-Karriere ist, wie ADAC-Sprecher Runschke bestätigt. Rund drei Viertel der deutschen Rennfahrer, die zum Beispiel in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft fahren, „kommen aus dieser Serie“. Die würden natürlich auch Grenzen ausprobieren und dann komme es durchaus zu Unfällen. „Die gehen aber eher glimpflich aus.“
Solch schweren Unfälle wie jetzt in Ampfing kämen in der Serie ein- bis zweimal im Jahr vor, so Runschke. „Eine medizinische Behandlung vor Ort ist zum Glück nicht normal.“ Auch relativiert er die Schwere der Verletzung: „Das ist eine Definition, weil er zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurde.“
Auf dem Weg der Besserung
„Der Fahrer befindet sich auf dem Weg der Besserung“, erklärt Runschke am Dienstag (14. Mai). Er habe wohl keine bleibenden Verletzungen und sich auf Social Media bereits wieder an seine Fans gewandt. „Sobald es die Ärzte erlauben, möchte er wieder Rennen fahren.“
Diese Einstellung bestätigt Thomas Leiner. Auch er war schon Zeuge von Unfällen. Dennoch sagt er: „Ich würde aber nie mit dem Kartsport aufhören. Das ist ein toller Sport.“

