50.000 Euro Schaden
Brennendes Auto in Ampfinger Werkstatt: So groß war die Gefahr – Warum jede Minute zählte
Es riecht nach verbranntem Kunststoff, es tropft von der Decke, die Kabelkanäle sind geschmolzen: Der Brand am Samstag (19. August) in einer Werkstatthalle in der Wernher-von-Braun-Straße in Ampfing hat hohen Schaden angerichtet. Dabei hätte es noch schlimmer kommen können.
Mühldorf – Der Schreck steckt dem Garagenbesitzers noch immer in den Gliedern, als er sich am Montagvormittag ein Bild vom Schaden in seiner Werkstatt macht. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie das passiert ist. Dass ein Auto einfach zu brennen beginnt, damit hätte ich nie gerechnet“, zeigt sich der Besitzer der Werkstatt, der mit Namen nicht genannt werden will, schockiert. Zumal er das Fahrzeug gerade erst vom TÜV geholt und dann am Samstagnachmittag in der Werkstatt abgestellt hatte. Als er sich auf dem Weg nach Wasserburg befand, kam dann aber der Anruf, dass in der Werkstatt ein Feuer ausgebrochen ist. Auf Hälfte der Strecke kehrte der Besitzer um, während in Ampfing die Feuerwehr damit beschäftigt war, den Brand zu löschen.
Reifen bis auf die Karkasse geschmolzen
Und sie leistete gute Arbeit. Als der Besitzer der Werkstatthalle den provisorischen Bretterverschlag zur Auffahrt beseitigt, wird deutlich, wie das Feuer gewütet hat. Der Renault Megane, der in der Mitte der Halle steht, ist komplett ausgebrannt. Die Sitze nur noch ein Drahtgeflecht, die Reifen auf die Karkasse geschmolzen, der Motor, dort wo offenbar der Brand ausgebrochen ist, quasi nicht mehr vorhanden. Es riecht nach verkohltem Plastik, die Hitze hat die Kabelleitungen verschmoren lassen.
Großalarm für Feuerwehren nach Autowerkstatt-Brand in Ampfing am Samstag (19. August)




Feuerwehr war schnell zur Stelle
Am Werkstattboden zeugen Wasserpfützen davon, dass die Feuerwehr gute Arbeit geleistet haben muss. Denn durch das schnelle Eingreifen der Wehren aus der Umgebung blieben die an den Werkstattwänden gelagerten Reifen quasi unbeschädigt. Zahlreiche Lackdosen liegen zwar quer in der Halle verstreut, doch auch sie sind kein Opfer der Flammen geworden. Der Schaden ist dennoch erheblich. Die Polizei spricht von 50.000 Euro.
50 Reifen in der Werkstatthalle
„Der Brand hat sich im Wesentlichen auf das Auto beschränkt und auf die Decke darüber. Auch die Reifen des Fahrzeugs hatten Feuer gefangen“, berichtet der Zweite Kommandant der Ampfinger Feuerwehr und Einsatzleiter vom Samstag, Tobias Fuchshuber auf Nachfrage. Er bestätigt, dass durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr der Einsatz glimpflich ausgegangen sei. „Wenn die Alarmierung auch nur zehn Minuten später erfolgt wäre, dann hätten die Reifen, ich schätze, es sind dort um die 50 gelagert, vielleicht schon Feuer gefangen und das hätte eine gewaltige Rauchwolke gegeben.“
Wo Wasser fehlt, muss die Feuerwehr mit Schaum ran
Nicht nur die Rauchentwicklung spricht Fuchshuber an. Brennende Reifen seien überdies auch schwer zu löschen, sagt der Zweite Kommandant. Wenn nicht genügend Wasser zur Verfügung stehe, müsse die Feuerwehr dann auf einen Spezialschaum zurückgreifen, sagtFuchshuber.
Nicht der einzige Fahrzeugbrand am Wochenende
Die Polizei hat in ihren ersten Ermittlungen einen Defekt in der Elektronik angegeben. Oder hat das alles auch mit der großen Hitze zu tun, die in den vergangenen Tagen den Landkreis in Schach hält? Bereits am Tag zuvor, am Freitag, 19. August, war in Wiesbach, Gemeinde Neumarkt-St. Veit, ebenfalls ein Auto in Brand geraten. Gegen Mittag war aus derzeit unbekannten Gründen ein BMW in Wiesbach nahe der Kirche in Brand geraten. Da der Brand mit Feuerlöschern nicht mehr bekämpft werden konnte, musste die Feuerwehr ran. Die alarmierten Wehren aus Thambach, Wiesbach, Elsenbach und Egglkofen bekämpften den Brand unter Atemschutz. Der PKW erlitt wirtschaftlichen Totalschaden.