Zu wuchtig, zu massiv
Zustimmen oder nicht? – Wohnblock stellt Schweppermann-Kapelle in den Schatten
Ampfing will Wohnraum schaffen: Trotzdem sorgt ein Wohnbauprojekt im Herzen von Ampfing für Stirnrunzeln. Dabei spielt die Schweppermann-Kapelle eine zentrale Rolle.
Ampfing – Ampfings Gemeinderäte wollen Baugrund besser nutzen. Sie möchten, dass mehr Wohnungen entstehen. Fachleute nennen das „nachverdichten“. In der jüngsten Sitzung lagen jetzt Pläne für elf neue Wohnungen in der Ortsmitte vor – und sorgten prompt für Widerspruch.
Elf neue Wohnungen im Ortskern
Direkt hinter der Schweppermann-Kapelle möchte ein Bauherr auf dem Eckgrundstück zwischen Schweppermannstraße und Mitterstraße das bestehende Haus abreißen. An seine Stelle soll ein Mehrfamilienhaus mit elf neuen Wohnungen treten; ein dreigeschossiger Neubau mit einer Tiefgarage für 18 Autos.
Doch das stieß nicht nur den Städteplanern von Raab + Kurz auf, die auch die Sanierung des Ortskerns eingebunden sind. Den Planern sei, so Bürgermeister Grundner, der Neubau zu wuchtig und zu massiv, gerade auch für die Kapelle. Auch fallen die Bäume weg und das Grundstück werde erheblich versiegelt. Sie empfahlen daher, so die Beschlussvorlage, eine neue, „geschickte Gliederung in der Gebäudekonfiguration“ und ein Gestaltungskonzept, das die Kapelle einbeziehe.
„Wir brauchen eine geschicktere Lösung“
„Wir brauchen eine geschicktere Lösung“, fasste Bürgermeister Grundner zusammen. Auch Bernhard Kneißl (UWG) und Andrea Weiner (Grüne) äußerten sich kritisch, ehe Stefan Gillhuber (CSU) angesichts einer angestrebten Nachverdichtung einwarf: „Einen Tod müssen wir sterben.“
Trotzdem war Gillhuber mit Blick auf die Fassade und die Lage hinter der Kapelle ablehnend: „Das ist das größte Problem.“ Das sahen auch Silke Wimmer (UWG) und Alexander Eisner (CSU) so. Eisner: „Das geht so nicht. Die sollen die Anzahl der Wohnungen halten und sich was überlegen.“
Am Ende lehnten die Gemeinderäte die vorgelegten Pläne einstimmig ab.
„Wenn die Nachbarn nichts dagegen haben“
In der gleichen Sitzung stand noch eine neue Doppelhaushälfte in der Kiefernstraße auf der Tagesordnung. Hier möchte der Eigentümer den Wind- und Sichtschutz bei der Garage und dem Freisitz größer gestalten als im Bebauungsplan vorgesehen. Damit würde er die Baugrenzen um knapp 22 Quadratmeter überschreiten, aber weiterhin die Grundflächenzahl einhalten. Da alle Nachbarn damit einverstanden sind, erschien der Verwaltung das alles vertretbar.
„Wenn es ihm gefällt und die Nachbarn nichts dagegen haben, dann ist es ok“, sagte auch Kneißl. Einstimmig und ohne weitere Diskussion stimmten sie dem Plan zu.
Spielplatz kommt bald
In diesem Zusammenhang erklärte Bürgermeister Grundner auf Nachfrage von Rainer Stöger (Grüne), dass der Spielplatz für das Baugebiet „Schickinger Straße Süd“ bald kommen werde.
